Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Molitor (Gabriel Johann Joseph) -- Hauptmann im vierten Bataillon der Mosel im J. 91; General-Adjutant; Bataillons-Chef den 10ten Septemb. 1793.

Offizier, der viel Eifer, Klugheit, Einsicht und Tapferkeit bewiesen hat.


Jetziges Schicksal.

[2]
Molitor, Divisionsgeneral beim rechten Flügel der Rheinarmee, ist Kommandant der 7. Militärdivision zu Grenoble.


Gabriel Jean Joseph, Graf Molitor.[]

[3]

Marschall und Pair von Frankreich,

geb. zu Hayange, im Departement der Mosel, den 7. März 1770.

Als Sohn eines alten Kriegers stellte sich Molitor 1791 als gemeiner Freiwilliger in die Reihen der Vaterlandsvertheidiger, wurde aber einstimmig zum Capitän des 4. Moselbataillons ernannt und machte als solcher die Feldzüge bei der Nord-, Mosel- und Ardennenarmee mit. Als Befehlshaber einer Brigade zeichnete er sich unter Hoche bei der Schlacht von Kaiserslautern aus, wie später bei der von Weißenburg und nahm Theil an allen wichtigen Ereignissen der Feldzüge unter Pichegru, Kleber, Moreau und Jourdan. Hierauf zur Armee in der Schweiz unter Massena versetzt, bemächtigte er sich nach mehrern glücklichen Gefechten bei Schwyz, Muddenthal und Glaris der kleinen Cantone, und hatte dann 8 Tage hintereinander einen hartnäckigen Kampf bei Glaris und Näfels gegen die östreichisch-russische Armee unter Suwarow, der er fast ihre ganze Artillerie abnahm. Im folgenden Feldzuge unter Moreau und Lecourbe bei der Rheinarmee angestellt, befehligte er beim Uebergange über den Rhein (1. Mai 1800) zwischen Stein und Diesenhofen einen Theil der französischen Armee, schlug am 3. den linken Flügel der Oestreicher bei Stockach und trug am 5. wesentlich zum Siege bei Möskirch bei. Hierauf nach Tyrol geschickt, nahm er Bregenz ein, schlug die Oestreicher bei Nesselwang und beendete diesen Feldzug mit der Einnahme von Feldkirch in Graubündten, wofür er zum Divisions-General ernannt wurde. Nach dem Frieden erhielt er den Oberbefehl über die 7. Militärdivision zu Grenoble, wo er bis 1805 blieb und dann zur italienischen Armee unter Massena versetzt wurde. Hier befehligte er den Vortrab stand hierauf dem rechten Flügel der östreichischen Armee unter dem Erzherzog Karl gegenüber und drängte diesen nach einem mörderischen Gefecht bei Caldiero (30. Oct.) zurück. Nach dem Preßburger Frieden befehligte er in Dalmatien die See- und Landtruppen, drängte einen Theil des russischen Geschwaders zurück und nöthigte sie zur Aufhebung der Blockade von Ragusa (6. Jul. 1806). Im folgenden Jahre erhielt er den Oberbefehl der Armee in Schwedisch-Pommern und wurde Civil- und Militärgouverneur dieser Provinz bis zu Ende des Jahrs 1808, wo er den Grafentitel mit einem Majorat von 30,000 Franken jährlicher Einkünfte erhielt. Im Feldzuge von 1809 diente er unter Massena gegen Oestreich, hielt am Tage der Schlacht von Eßlingen den ersten Angriff der östreichischen Armee bei Aspern aus und trug viel zum glücklichen Erfolge dieser Schlacht bei. Auch an der von Wagram nahm er thätigen Antheil und erhielt hierauf den Oberbefehl in den Hanseestädten und das Jahr darauf über ein Truppencorps in Holland, wo ihm noch das Jahr 1813 fand. Mit einen schwachen Corps behauptete er sich lange Zeit und fügte dem Feinde in den Gefechten bei Bommel und Bois le Duc großen Schaden zu. Im folgenden Jahre nahm er unter Macdonald Theil an den Gefechten bei Lachaussée, Châlons und La Ferté sous Jouarre. Im Jahre 1823 erhielt er den Oberbefehl über das 2. Corps der Pyrenäenarmee und wurde darauf zum Marschall und Pair ernannt.


Quellen.[]

  1. Vollständige Rangliste aller Generale und General-Adjutanten in den Armeen der französischen Republik. 1796.
  2. Das jetzige Schicksal der vielen französischen und gallobatavischen Generäle die sich bei so manchen Gelegenheiten ausgezeichnet, und den Krieg überlebt haben. 1802.
  3. Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.
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