Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Leobschütz.[]

British Library.



Leobschütz,[1] Kreisstadt in Oberschlesien. Sie Gehört dem Fürsten von Lichtenstein, hatte im J. 1796. 3,063 Einwohn., und gute Nahrung vom Feldbau, von Leinwand, Strumpfstricken, Tuchmachen und Lederarbeiten. Der Kreis gleiches Namens entstund aus den Distrikten, welche von Jägerndorf und Troppau 1742 an Preussen abgetreten wurden; er beträgt 25 Quadratmeilen, hat meistens Berge, aber sehr gut cultivirtes Land, und größtentheils katholische Einwohner.


Zeitgeschichte der Stadt.[]

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1787 den 29. Aug. stiftete der Kaufmann Joh. Karl Hoffmann ein Waisenhaus, bestehend aus 2 Musäen, 2 Schlafsälen, 2 Wohnstuben, 2 Kammern, einem Gewölbe und Keller. Doch sollte dieses Gebäude nahe an der Dreifaltigkeitskirche vor dem Oberthore aufgeführt und wofern man das städtische Hospital wieder herstellte, damit vereinigt werden, doch doppelte Eingänge enthalten. Das Stiftungs-Kapital beträgt 1800 Flor, und die Zahl der Waisen ist auf 8 Knaben katholischen Glaubens bestimmt bis zum 14ten Jahre. Der Unter-Kapellan erhält außer freier Wohnung jährlich 50 Flor. Der Stadtphysikus 20 Flor. und der Stadtwundarzt 10 Flor. Die Stelle eines abgegangenen Waisenknabens bleibt ein halbes Jahr offen und w~rden die dadurch ersparren 25 Flor. zu dessen Aufnahme und Lossprechung verwendet. Fürst Lichtenstein wirkte dieser Anstalt aus dem Stadtwalde 3 Klaftern Scheite und 20 Schock Gebundholz zur Feuerung aus.

1794 wurde neben dem Gymnasium ein Pensionärhaus erbaut. Jeder darin aufgenommene entrichtet vierteljährig 13 Rthlr. voraus, wovon aber blos der Mittags- und Abendtisch bestritten wird. Alles Uebrige, als Frühstück, Kleidung, Unterricht u. s. w. wird besonders bezahlt.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1806.
  2. Zeitgeschichte der Städte Schlesiens mit Abbildungen herausgegeben von D. Christ. Friedrich Emanuel Fischer und Carl Friedrich Stuckart. Schweidnitz bei Carl Friedrich Stuckart. 1819.
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