Tod des General-Lieutenants Grafen von Schmettau.[]
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Ein Jeder, der diesen edlen Mann, beseelt von glühender Vaterlandsliebe, gekannt hat, wird gern hier etwas über sein Ende hören. Er befand sich in der Schlacht bei Auerstädt am linken Flügel des bataillirenden Corps, ohnweit dem König, welcher sich ebenfalls immer im dichtesten Feuer und Kampfgewühle aufhielt. General Schmettau hatte mehrere zurück geworfene Regimenter wieder gegen den Feind geführt, und ralliirte eben einige Grenadier-Bataillons, um durch diese mit gefälltem Bajonett in Hassenhausen einzudringen, und durch die Besitznahme dieses Ortes der Schlacht einen wahrscheinlich siegreichen Ausgang zu geben. Die Franzosen sahen aber die Wichtigkeit dieses Postens ein. Sie waren von den Preußen schon ein Mal bis auf Wenige, die sich in die Häuser warfen, hinausgedrängt worden, und vertheidigten daher den Platz hartnäckig. Durch einige Kanonen, die sie sehr zweckmäßig auf einer kleinen Anhöhe placirt hatten, enfilirten sie die Angreifenden, und ihre in den Gärten hinter Hecken und Bäumen gelagerten Tirailleurs, streckten die nahenden Reihen nieder. Schmettau begeisterte eben die Seinen durch eine imponirende Anrede, als ihm eine Kugel in den Leib drang. Er hatte Standhaftigkeit genug, seine Schmerzen zu verbergen. Einem Officier, der das hervorquillende Blut bemerkte und ausrief: "Ihre Excellenz sind ja verwundet!" -- bedeutete er, daß er sich irre, indem das Blut von einem Schnitt herrührte, den er sich aus Versehen mit dem Degen in die Hand gegeben hätte. -- Darauf unternahm er einen förmlichen Sturm mit mehreren ausgesuchten Bataillons, die sich freiwillig erboten, mit ihm zu gehen; aber leider traf noch eine Kugel diesen zweiten Schwerin in dem Augenblick, als er im Begriff war, mit der Fahne voraus zu dringen, und machte seinem Leben und der Ausführung des Unternehmens ein Ende.
Quellen.[]
- ↑ Löscheimer. Herausgegeben von H. v. L--n. Ein Journal in zwanglosen Heften. 1808.