Frieden von Posen

Friede zu Posen zwischen Frankreich und Sachsen.

Der 11. December 1806.

Nach der unglücklichen Wendung, welche der im J. 1806 zwischen Frankreich und Preussen ausgebrochene Krieg für das Letztere nahm, machte Sachsens Churfürst, Friedrich August III., dessen Truppen im Bunde mit Preussen gegen Frankreich gefochten hatten, mit Napoleon Frieden, welcher am 11. December 1806 zu Posen unterzeichnet wurde. In diesem wurde Sachsens Integrität gerettet, der Churfürst nahm den Königstitel an, und trat dem Rheinbunde bei. Als Mitglied desselben versprach er ein Contingent von 20,000 Mann zu stellen. Für die Fortdauer des russisch-preussichen Krieges wurden nur 6000 bedungen. Statt des Cotbuserkreises versprach Sachsen einen diesem gleichkommenden Bezirk zwischen Erfurt und dem Eichfelde zur Verfügung des französischen Kaisers abzutreten. Der spätere Tilsiter Frieden gab auch Warschau als Grossherzogthum unter Sachsens Herrschaft.

Zeitungsnachrichten.

^[1806]

Berlin, den 22. Dez. (Aus der Berl. Zeit.)

Am 15. dieses ist zu Posen der Friede zwischen Sr. Majestät dem Kaiser Napoleon und des Herrn Herzogs von Weimar hochfürstl. Durchlaucht unterzeichnet worden. Desselben Tages sind, sichern Nachrichten zufolge, Se. kaiserl. Majestät von Posen nach Warschau abgegangen. Zwey Tage zuvor hatten Höchstdieselben, vermittelst eines Tagesbefehls, verordnet, daß, da zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und Könige und dem Könige von Sachsen Friede geschlossen worden, das gesammte französische Militär sich gegen die Sachsen wie gegen Alliirte betragen, die französischer Seits eingesetzten Intendanten und andere Administratoren die Verwaltung des Landes den sächsischen Beamten wiederum übertragen, und ihrer Seits sich nach dem Hauptquartier der Armee begeben, die Militärkommandanten hingegen im Lande bleiben sollten, jedoch auf dem nämlichen Fuße, auf dem sie in den Ländern der Befreundeten und Alliirten sind. Die Militärlazarethe sollen auf drey Monate mit Arzneyen und mit Allem, was die Krankenpflege erfordert, reichlich versehen, von den Städten aber, in welchen sich diese Lazarethe befinden, soll nichts anders an Lieferungen ausgeschrieben werden, als was in dem Augenblicke von der Administration ausgeschrieben werden, als was in dem Augenblicke von der Administration dieser Krankenanstalten nicht herbey zu schaffen seyn möchte.