Flandern.[]
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Flandern, eine von den Provinzen der Niederlande, welche den Titel einer Grafschaft führte. Sie gränzte gegen Süden an Artois und Hennegau, gegen Osten an Hennegau und Brabant, gegen Norden an die Schelde, und gegen Westen an das deutsche Meer. Sie ist volkreich, fruchtbar an Gras, Getreide, Flachs, Hopfen und Rübsamen, der zu Oel geschlagen wird, und hat eine Menge Städte und Dörfer. Es wurde in das Österreichische, Französische und Holländische Flandern eingetheilt. Das Französische Flandern wird durch den Fluß Lys in 2 Theile getheilt. Der westliche liegt an der See, und heißt Flandre maritime; der östliche wird das Wallonische oder das Französische Flandern in engerm Verstande genennet. In den westlichen Theilen spricht man deutsch, in den östlichern Wallonisch oder verdorben Französisch. Seit dem Frieden von Luneville im J. 1802 gehören alle Theile des fruchtbaren und betriebsamen Flanderns zu Frankreich. Der südlichste, ehehin schon dazu gehörige Strich, macht einen Theil vom Departemement des Nord; der südwestliche Theil des Oesterreichischen Flanderns ist nun das Département de la Lys mit der Hauptstadt Brügge. Der nordöstliche, nebst dem holländischen Striche ist das Departement de l'Escaut (der Schelde) mit der Hauptstadt Gent.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.