Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Finale.[]

Finale, Hauptstadt in der Markgrafschaft gleiches Namens in Italien, ehemals der Krone Spanien zugehörig, ist vom Kaiser Carl VI. im J. 1713 an die Republik Genua], als ein Reichslehn, für eine Million, 200,000 Piasters verkauft worden.

Sie liegt mitten im Gebiete der gedachten Republik, und die Stadt wird in zwey Theile abgesondert, davon der eine, welcher auf einem Berge liegt, mit guten Mauern und einem festen Schloß umgeben ist. Der andere Theil, la Marina di Finale genannt ist nur ein Flecken an der Meerküste, hat einen bequemen Hafen, und wird durch 2 Schanzen beschüzt.

Im J. 1717 hatten die Savoyischen Truppen einen Anschlag, diesen Ort vermittest einer Conspiration mit etlichen Einwohnern zu überfallen: es wurde aber noch bey Zeiten entdeckt, und die Anstifter gefänglich nach Genua gebracht, und daselbst bestraft.

Im J. 1743 trat, durch Englands Bemühung, die Königin von Ungarn, in dem WormserTractat alle Rechte, die sie an Finale etwan haben möchte, an den König von Sardinien ab. Der Republik Genua sollte ihr Kaufgeld vergütet werden, und Finale ein Freyhafen seyn. Da die Handelschaft von Genua hätte zu Grunde gehen müssen, wenn dieser Ort in Sardinische Hände gekommen wäre, so verband sich die Republik mit dem Hause Bourbon, und öfnete den Französischen und Spanischen Armeen den Eintritt in die Lombardie. In diesem Kriege betraf sie viel Unglück; Finale ward auch 1746 von dem K. von Sardinien weggenommen, der es aber 1748 im Aachner Frieden zurrückgeben mußte.

Während des Revolutionskriegs war Finale größtentheils in Französischen Händen. Die Kaiserlichen eroberten es zwar im J. 1800, mußten es aber bald wieder verlassen. Die Stadt und Landschaft, zu welcher 30 Dörfer gehören, war ein Reichslehen, bis das Reich im Lüneviller Frieden 1801 seinen Ansprüchen entsagte.


Vue du Port de Final.

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Quellen und Literatur.[]

  • Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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