Von Bastille bis Waterloo. Wiki

Ferdinand Fürst Trautmannsdorf Weinberg.[]

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Trautmannsdorf Weinsberg, (Fürst Ferdinand), Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des Stephansordens, k. k. wirklicher geheimer Rath, Kämmerer, Staats- und Konferenzminister, Oberster sämmtlicher k. k. Leibgarden, dann erster Obersthofmeister des Kaisers von Oesterreich, geboren den 12. Januar 1749. Er wurde 1787 von dem Wiener Hofe beauftragt, durch Unterhandlungen zu verhindern, daß der zweyte Prinz des Königs von Preußen zur Koadjutorstelle des Churfürsten von Mainz gelange, die er nahe daran war, zu erhalten; und gegen Ende desselben Jahrs löste er in der Eigenschaft eines bevollmächtigten Ministers den Grafen Beljioso in Brabant ab. In diesem Posten, der damals so viel Schwierigkeiten hatte, benahm er sich mit vieler Vorsicht und Feinheit, und erwarb sich, trotz der verschiedenen Schmähschriften gegen seine Administration, die Achtung und das Vertrauen vieler Personen aus beyden Partheyen. Nach dem Einfalle der Franzosen in diese Provinzen kehrte er nach Wien zurück, und gelangte nacheinander zu den oben genannten Ehrenämtern.


Zeitungsnachrichten.[]

1790.[]

Luxemburg vom 28sten Januar. [2]

Nur der General D'Alton ist nach Luxemburg zur Rechtfertigung zurückgewiesen; und nicht der Minister Trautmannsdorf, wie man zu Wien selbst gewähnt hat. Graf Trautmannsdorf bleibt so lang in Achen, bis seine liebenswürdige Gemahlin aus der vor einigen Tagen erfolgte glücklichen Niederkunft sich wieder erholt, und dann wird er nach Wien, oder auf seine Herrschaften in Böhmen, die Reise antreten.


Quellen.[]

  1. Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
  2. Geheimer Brief-Wechsel zwischen den Lebendigen und den Todten. No. 54. 3. Februar. 1790.