Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Armeeberichte.[]

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Mons, den 6. April.[]

[1]

Bey der Armee ist nichts vorgenommen worden. Durch die veranlaßte Inventur der im Canale zu Brügges vom Feinde zurückgelassenen 13. Schiffe ist befunden worden, daß 8. Schiffe und Cutter mit 66. theils metallenen, theils eisernen Kanonen, 2. Haubizen und 2. Böllern, dann mit Kugeln und Pulver, auch andern Artillerie-Geräthschaften, ferner 3. Schiffe mit Mehl und 2. mit Haber beladen ware'.

Am 7. und 8. ist bey der Armee nichts neues vorgefallen. Da der Feind das Lager bey Maulde verlassen, sich in seine Vestungen geworfen, und alle Nachrichten vom Feinde dahin übereinkommen, daß er keine beträchtliche Armee zur Unterstüzung seiner Vestungen dermalen im Felde stehen haben könne, wurde der Entschluß gefaßt, die für Niederland wichtige, durch Lage und Kunst wohlbevestigte Stadt Conde einzuschliessen und zu blokiren. In dieser Absicht wurde am 8. der Waffen-Stillstand aufgekündigt, hierauf ist aber

Am 9ten die Armee aus ihren Stationen um Mons aufgebrochen; hat auf den Anhöhen von Ouivrain, den Heinellebach, Crepin, Quivrain, und Baissieux vor ihrer Fronte lassend und mit dem nächsten Flügel an Heußies appuyrt, ein Lager bezogen, und durch die vorpoußirten leichten Truppen die Communication mit Valenciennes abgeschnitten. Das Haupt-Quartier wurde nach Boussü verlegt. Ferner wurde durch das Corps des F. Z. M. Grafen von Clairfait bey Maulde, Bryuille und St. Armand verschiedene Lager genohmen. Wegen Beobachtung der Vestung Lille blieb ein Theil des Clairfaitischen Korps im Lager von Dornick, so wie auch um Maubeuge zu observiren und zu beschäftigen, das Corps des F. M. L. la Tour hat bey Bettigni Posto gefaßt. -- Das preußische Truppen-Korps unter Commando des General-Lieutenants von Knobelsdorf ist in der Gegend bey Dornick eingetroffen.

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Boussü den 10. April.[]

[2]

Bey der unter gestrigen Dato unternommenen Einschliessung der Festung Conde wurde der Feind in Crepin, Thivencelle, Fresne, Vois de St. Amand, Doumet, Vieux Conte und Cocq von unsern Truppen angegriffen, aus diesen Dörfern und umliegenden Waldungen, nachdem er einige Zeit durch seine beybehaltene Kanonen Widerstand leistete, delogirt und in die Festung zurück gedrukt; unsere Truppen sind aber durch das heftige Kanonenfeuer der Festung von der weitern Verfolgung der nach Conde fliehenden Feinde abgehalten worden. Bey diesem Gefechte und Kanonade sind unsererseits 5. Mann und 4. Pferde getödet und 4. Mann bleßirt worden. Aus Vick, Onneg und Quarouble wurde der Feind nach einem geringen Widerstande delogirt, welcher sich eiligst gegen Valenciennes zurückzog. Conde ist nun ganz eingeschlossen; alles Schlachtvieh aus den umliegenden Dorfschaften wurde zurükgeschaft, 10. Schiffe mit Einwohnern, welche von Conde auf der Schelde abwärts fahren wollten, wurden zurückgewiesen.

Den 11. und 12ten ist, ausser einigen Vorposten-Scharmüzeln, wobey der Feind immer den Kürzern gezogen, nichts bedeutendes vorgefallen. -- Der im Lager von Dornick gebliebene Theil des Clerfaitschen Korps und ein Theil der Preußis. Truppen sind zur Verstärkung der beiden Lager nach Maulde und Brülle abgerükt, die übrigen Preußischen Truppen aber haben das Lager vor Dornick bezogen. -- In der Absicht, der Garnison von Valenciennes oder einem sich dort versammelnden feindlichen Korps die Möglichkeit zu benehmen, sich über Wick die Kommunikazion mit Conde zu eröfnen, ist das bey Quievrain gelagerte Korps der Armee am 13. aufgebrochen, und hat bey Onneg ein neues Lager bezogen. Der Generalmajor Otto wurde mit den leichten Truppen beordert, die feindlichen Vorposten aus dem vor Onneg gegen Valenciennes liegenden Mayerhofe zu delogiren und Posto zu fassen, welches von ihm mit solcher Geschicklichkeit ausgeführt wurde, daß er nicht nur die Vorposten vertrieben, sondern selbst den bis 2000. Mann starken und mit 6. Kanonen versehenen Feind aus St. Sauve durch ei_en 2maligen Angriff, ungeachtet des durch 3. Stunden geleisteten Widerstandes, zurück geschlagen, und bis auf die Anhöhen von Valenciennes verfolgt hat. Mit gleicher Thätigkeit ließ er auch die vom Feinde besezten Dörfer Courgies und Sauldein angreifen und bis unter den Kanonenschuß von Valenciennes verfolgen. Zur nemlichen Zeit machte der Herr General Feld-Zeugmeister, Graf Clerfait, eine Attacke auf den Valencienner Wald, ließ von St. Amand aus den Feind observiren und von der andern Seite über Eshauvont eine Kolonne vorrücken, um den Wald zu umgehen und den Feind von Rande des Waldes und den Anhöhen zu vertreiben. Dieses Gefecht war blutig und anhaltend, und durch die Tapferkeit, mit welcher unsere Truppen den Angriff unterhielten, wurde der Feind aus dem Walde und der Abtey Vicogne, Gammis, Bruay mit Hinterlassung vieler Todten vertreiben. Zwo Kanonen und 2. Pulverkarren wurden erobert und etliche 60. Mann zu Kriegsgefangenen gemacht. Der vertriebene Feind floh mit vieler Unordnung und Eile unter den Schuz seiner Festung.

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Quieverain den 17. April.[]

[3]

Am 17. dieses haben einige feindliche Kavallerie-Patrouillen unsere Vorposten bey Saultain beunruhiget, der General-Major Otto aber hat sie aus gedachtem Dorf, das sie rasend angriffen, wider verjagt und sie bis unter die Kanonen von Valenciennes verfolgen lassen. Der Feld-Marschall Graf von Clairfait besezte am nemlichen Tag an der Spize des Reservekorps, das Lager zwischen Bruille und Echampons. Am 20. kam der Herzog von York mit den Engl. Truppen zu Courtrai an, wo das Haupt-Quartier ist. Den 21ten rekognoscirte der Feldmarschall Graf Latour auf der Seite von Maubeuge längst der Sambre, um die Aufmercksamkeit des Feindes von dieser Seite an sich zu ziehen, und sein kleines Lager zwischen Maubeuge und Boussay zu überfallen. Der Feind wurde von allen seinen Posten längst dieses Flusses vertrieben, und bis nach Austergnies verfolgt, bey welcher Gelegenheit unsere Truppen eine ansehnliche Zahl Feinde tödteten, verwundeten und 30. zu Gefangenen machten. Unser Verlust bestehet nur in 4. Verwundeten. Zu gleicher Zeit ließ der F. M. L. Latour den Obrist, Fürst von Reuss von Wenzel Colloredo, auf Lonqueville anrücken, bis auf einen Kanonenschuß von Maubeuge, traf aber keinen Feind mehr an. Während der Abwesenheit des Hrn. Obristen sammelte sich wieder der Feind, und griff sehr lebhaft unsere Vorposten bey Bavay an, ward aber zurückgeschlagen. Seinen Verlust wissen wir nicht recht; der unserige besteht in 2. Todten und 5. Bleßirten.

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d d Haupt-Quartier Quieverain den 1. May.[]

[4]

Gleich bey Tages Anbruch sezte sich die feindliche Armee aus ihrem Lager bey Famars nächst Valenciennes in Bewegung, und drang von dem Dorfe Breseau her gegen die von uns mit etwas leichter Infanterie besezten Dörfer Saultain, Curgies in größter Eile vor. Der Vorposten-Commandant, General Otto, zog diese leichte Infanterie zurück, und postirte seine Cavallerie so vortheilhaft, daß er den Feind beschäftigte und unserer vorrückenden Armee die nöthige Zeit verschafte. Zur nämlichen Zeit war die Garnison von Valenciennes auf den nächsten Anhöhen in einer Zahl von 7. bis 8000. Mann ausgerückt, um unsere zwischen und resp. vor Onnaign und Estreu gelagerte Avantgarde und retranschirte Posten mit schweren Kanonen zu schiessen und sich dadurch des Dorfes St. Sauve zu bemeistern. Da man aber an dem ersten Angriff des Feindes nicht zweifeln konnte, wurde von der schon in Bewegung gesezten Armee das erste Treffen unter Commando des F. Z. M. Grafen Ferraris zur Unterstüzung der Avantgarde, das zweyte Treffen aber links seit- und herwärts den Dörfern Rombie und Estreu gegen Sebourg postirt, um die Absicht des Feindes, unsern rechten Flügel zu tourniren, zu vereiteln. In dem Augenblicke, als lezteres Treffen aufmarschirte, sah der F. Z. M. Graf Colloredo von den Dörfern Saultain und Curgies 2. feindliche Linien von wenigstens 12000. Mann, größtentheils Infanterie bereits formirt, und noch eine Colonne von 2. bis 3000. Mann v. der Vestung Lequesnoy gegen das Dorf Jalain im Anzuge.

Augenblicklich sezte er sich gegen die ihm doppelt überlegene feindliche Linie in Bewegung; rückte gegen die feindlichen Linien vor, und als er selben auf einen Kanonenschuß nahe gekommen, ließ er feuern, und kam so nahe bis an einen Cartätschenschuß an dieselben. Diese mit so vieler Standhaftigkeit unternohmene Vorrückung machte die Feinde gleich wirbeln, und sie warfen sich in größter Unordnung in die Dörfer Saultain und Curgies. Unaufgehalten und immer das heftigste Cartätschenfeuer fortsezend, drang F. Z. M. Colloredo, verstärckt durch die vom F. Z. M. Grafen Ferraris zugeschickten Bataillons, bis an die Dörfer fort. Der Feind floh in größter Eile, zündete die Dörfer an, und erst bey Bresseau auf der lezten Anhöhe diesseits des Donellbachs formirte sich eine feindliche Linie mit 6. oder 8. Kanonen. Auch diese warf F. Z. M. Graf Colloredo bald zurück, formirte auf eben dieser Anhöhe seine Truppen, und war gegen Mittagszeit nur noch einen starcken Kanonenschuß vom feindlichen Lager bey Femars entfernt.

Mittlerweile hielt der F. Z. M. Graf Ferraris und der unter ihm die Avantgarde commandirende F. M. L. Benjovskö durch das vortreflich angebrachte Artilleriefeuer den Feind in Respekt, sezten aber bey wahrgenohmener Flucht des feindlichen rechten Flügels ihre Truppen gegen den linken Flügel in Bewegung, warfen ihn bis in die Vestung, und rückten bis auf die lezte Anhöhe vor. Der Verlust des Feindes beträgt an zurückgelassenen Todten 5. bis 600. Mann, und die Zahl der Bleßirten wird sich gewiß auf 1000. belaufen. Der diesseitige Verlust, welcher dermahlen noch nicht bestimmt angegeben werden kan, mag sich höchstens auf 150. Todte und Bleßirte erstrecken. Neun Kanonen und 2. Haubizen, dann 17. Pulverkarrn nebst Bespannung sind erobert, und einige Bleßirte Gefangene eingebracht worden. Nach diesem entscheidenden Siege hat die Armee weiter vorwärts gegen Valenciennes ein Lager bezogen.

Während diesen Vorfallenheiten wurde auch der F. Z. M. Graf Clerfait in allen seinen Posten und Verschanzungen durch den bey Anzain im Lager gestandenen Feind mit vieler schweren Artillerie, besonders bey Reimes und der Abbaye de Vicogne, von Tages Anbruch bis die späte Nacht 4mal immer mit frischen Truppen wütend angegriffen, der Feind aber jedesmal mit sehr grossem Verluste zurückgeschlagen, so daß er wenigstens 1000 Mann eingebüßt haben muß.

Der Königl. Preußische Hr. General-Lieutenant Freiherr von Knobelsdorf hat aus seinem Lager bey St. Amand, ungeachtet er auch selbst von Hasnoy aus vom Feinde angegriffen worden, 2 Bataillons zu der Abbaye de Vicogne an den F. Z. M. Clerfait zu Hülfe geschickt.

Der Verlust an Todten und Bleßirten bey dem F. Z. M. Clerfait wird bis 200 Mann betragen. Auch aus der Vestung Maubeuge attaquirte der Feind auf beyden Flügeln die Position des F. M. L. Grafen la Tour und den bey Merbes le Chateau detaschirten Rittmeister Wolter von Coburg, wurde aber ebenfalls mit Verlust zurückgeschlagen.

Tagzettel der K K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Quievrain den 2ten May.[]

[5]

Nach dem umständlichen Rapport des F. Z. M. Grafen la Tour, hatte der Feind am 1ten May den bey Bois Sorriere detaschirten Rittmister Molter von Koburg mit 3. Bataillons Nationalgarden und 80. Pferden von Hantes aus anzugreifen bedrohet. Rittmeister Molter, hierauf nicht unvorbereitet, attakirte bey Tages Anbruch den dreyfach überlegenen Feind, und sezte ihn dadurch in eine Verlegenheit, daß er sich eiligst bis Sore sür Sambre zurückzog. Als nun wahrgenohmen wurde, daß der Feind einen neuen Angriff zu unternehmen die Absicht habe, und seine Kanonen bey Viheries über den Hantebach sezen wollte, detaschirte benannter Rittmeister den Lieutenant Claudius mit einem Zuge Dragoner links seitwärts, um die feindliche Flanke zu gewinnen, sammelte seine vertheilte Infanterie, die er über die Sambre überschiffen und gegen Sore vorrücken ließ. Während dem sezte dieser Zug in einer Gegend über den Hantesbach, wo der Feind gar keine Möglichkeit durchzukommen glaubte, und fiel den Feind so unverhofft an, daß er auch bey Sore für Sambre flüchtig geworden und sich in seinen am dortigen Walde angebrachten Verhau zu retten trachtete. Bey dieser Gelegenheit hat der Hr. Lieutenant Claudius von Koburg, und Hr. Lieutenant Novratill von der Infanterie sich durch ihre Tapferkeit und geschicktes Benehmen besonders ausgezeichnet.

Aus der Gegend Orchies rückte der Feind mit einer Kolonne Infanterie und Kavallerie und einigen Kanonen gegen das mit 100. Mann Hannoveraner und 12. Chevauxlegers besezte Dorf Rume, griff selbe an, und zwang sie, da sie der Uebermacht nicht Widerstand leisten konnten, sich zurückzuziehen, welche durch die herbeygeeilte halbe Escadron von Cavanagh aufgenohmen wurden. Der Hr. Oberste Graf Hohenzollern beorderte sogleich eine Escadron von Cavanagh und 1. Chevauxlegers-Escadron des ersten Carabinier-Regiments, welche zu deren Souiten nachrückten. Se. K. Hoheit der Herzog von York, befahlen, 1. Bataillon Hannoveraner zu folgen, eilten der Kavallerie nach, und ertheilten gleich den Befehl, das Dorf Rume, wo der Feind aus Kanonen bereits unsere Truppen beschossen, von allen Seiten anzufallen. Der Hr. Oberwachtmeister Wimarcarty unternahm den Auftrag mit aller Tapferkeit; drang unter feindlichem Kartätschenfeuer in das Dorf; 20. Mann vom Feinde wurden zusam'engehauen, 1. Officier und 12. Mann Gefangene eingebracht, und eine Kanone nebst Munitionskarrn und Bespannung erobert. Als nun das Bataillon Hannoveraner mit 2. Kanonen ankam, wurde der Feind ganz aus dem Dorfe vertrieben und bis Romain verfolgt, wobey sich besagter Hr. Oberstwachtmeister, der Rittmeister Marinowsky und Oberlieutenant Hering besonders hervorgethan haben. Da der Feind um sich der Anhöhe zwischen Bresseau und Saultain zu bemeistern, den 2ten Abends unsere Vedetten zurückdrückte, und an einer Redoute zu arbeiten anfieng, aus welcher unsere Position beunruhiget werden konnte, so wurde dem Hrn. General Otto der Auftrag gemacht:

Den 3ten mit 2. Bataillons Infanterie, 2. Divisionen Cüraßier und einiger leichten Kavallerie den Feind von dieser Anhöhe und aus dem mit 4. bis 500. Mann Kavallerie und 1. Bataillon Nationalgarden besezten Dorfe Bresseau zu vertreiben, auch seine angefangene Arbeit zu zerstöhren. Diesen Auftrag hat der Hr. General Otto mit der ihm ganz eigenen Klugheit ausgeführt, den Feind von der Anhöhe und aus dem Dorfe vertrieben, und zur Behauptung dieser Anhöhen vorwärts des Dorfes Saultain eine Redoute aufwerfen lassen, welche Arbeit der Feind einigemahle, jedoch vergebens, durch sein Kanonenfeuer zu hindern suchte. Die Barcoischen Husaren attakirten die feindliche Redoute und säbelten darinn 12. Mann nieder; überhaupt aber sind sowohl durch diese, als von Caraiczaiis. Chevauxlegers bis 60. Mann vom Feinde zusammengehauen worden.

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Quieverain den 4. May.[]

[6]

Vom 4. bis 5. May ist, ausser kleinen Vorpostengefechten, nichts vorgefallen. Am 6. May hat der Feind von Maubeuge aus die Vorposten des G. F. M. L. Grafen la Tour zu verschiedenen malen mit Infanterie, Kavallerie und Kanonen angegriffen, ist aber jederzeit mit Verlust zurückgetrieben worden.

Am 7. May. Hauptarmee: Der Feind rükte mit Tages Anbruch mit einem Detaschement Infanterie und Kavallerie aus dem Lager von Famars gegen das Dorf Saultain vor, drükte unsere Vedetten und lezte Jägerposten zurück, und zündete 2. vom Orte etwas abgelegene Häuser an; als aber zum Soutien der Vorposten ein Division Infanterie mit 2. Kanonen an diesen Ort abgeschikt worden, so wurde der Feind wieder zurückgetrieben und von fernerm Feueranlegen abgehalten. Gegen Mittag kam aus Valenciennes eine Anzahl feindlicher Jäger gegen die Mitte unserer Posizion, und feuerte unablässig auf unsere Piketer und Vedetten. Da diese sich weit vorwärts auf das freye Feld wagten, so schikte Herr General Baron von Kray 2. Züge von Kayser-Karabinier-Chevauxlegers-Division vor, die einen raschen Angriff auf sie machten, und mit Beyhilfe einiger Husaren von Esterhazy die feindlichen Plenkler in die Mitte bekamen, 60. davon niederhieben, worunter 2. Officier. Der Ueberrest flüchtete sich eilends in die Festung zurück, und wir hatten bey der Affaire nicht mehr als 3. bleßirte Dienstpferde.

Am 8. May. Corps de Reserve unter Commando des Herrn General F. Z. M. Gr. von Clerfait am linken Ufer der Schelde. -- Der Feind rükte heute Morgen mit starker Macht an, und attackirte die Posten von Reimes und Vigogne auf mehreren Orten mit gröster Heftigkeit. Das Gefecht, welches von 8. Uhr frühe bis in die späte Nacht dauerte, und vom Feinde zu verschiedenen malen mit frischen Truppen erneuert worden, war eins der hartnäckigsten und blutigsten; doch behielt die ausserordentliche Standhaftigkeit und Tapferkeit der K. K. Truppen die Oberhand, und zwang den Feind nach einem erlittenen sehr beträchtlichen Verlust an Todten und Verwundeten unverrichteter Sache zum Rückzuge. Der Herr General F. Z. M. Graf von Clerfait rühmt besonders das tapfere Benehmen des Herrn General-Majors Baron von Wenkheim und die guten Dienste, die ihm die von den Kön. Preußis. Truppen zu Hilfe gekommenen 2. Bataillons geleistet haben.

Das Kön. Preußis. Korps unter Kommando des Herrn General-Lieutenants Baron von Knobelsdorf bey St. Amand wurde zu gleicher Zeit vom Feinde mit aller Macht angegriffen; jedoch die vortrefliche Contenance und Tapferkeit der Kön. Preußis. Truppen vereitelten des Feindes Absicht, und zwangen denselben nach einem ansehnlichen Verlust an Todten und Bleßirten zum Rückzuge, bey welcher Affaire des Herzogs von York Kön. Hoheit mit 3. Bataillon Engelländer die Preussen aufs kräftigste unterstüzen liessen. Unser Verlust an Todten und Bleßirten wird gegen 500., der Preußische gegen 300. und der Englische gegen 150. Mann betragen. Des Feindes Verlust muß ungleich beträchtlicher seyn, da er 4. mal durch unsere Truppen zurückgeschlagen und lange unserm Kartetschenfeuer ausgesezt war, welches die grosse Menge seiner Todten bewiesen.

Vom 10. May. Da der Feind, ungeachtet der vielmaligen mit beträchtlichem Verluste abgeschlagenen Attaken aus Raimes und der Abbaye de Vicogne, aus dem von ihm besezten Theile des Waldes unsere Posten stets durch neue Ablösungen beunruhigte, darinn mehrere Redouten errichtete, und des die Truppen fatigirenden Plänkelns kein Ende war, so hat der Herr G. F. Z. M. Graf von Clerfait den Entschluß gefaßt, den Feind in diesem Theile des Waldes mit einigen Bataillons seines unterhabenden Corps und mit Unterstüzung der Königl. Preußis. Truppen mit anbrechendem Tage von 3. Seiten zugleich anzugreifen. Der Herr Grenadier-Oberstlieutenant von Rousseau, Herr Major von Clouwez von Würtemberg und Herr Major d'Aspre von Ligne führten diese Attaken mit ausgezeichneter Entschlossenheit und Klugheit. Der Feind würde überfallen, unsere Truppen überwältigten seine Verschanzungen, alles, was Widerstand leistete, wurde mit dem Bajonete niedergemacht; 10 Officiers und 150 Mann, die sich nicht gleich bey Anfang des Gefechts mit der Flucht retteten, wurden gefangen eingebracht, überhaupt aber dadurch die feindlichen Anschläge vereitelt. Der Hr. F. Z. M. rühmt ganz besonders den Hrn. Oberistlieutenant Schmidt vom G. Q. M. Stabe, welcher durch seine Einsichten und persönliche Tapferkeit die wesentlichste Dienste bey jeder feindlichen Begebenheit geleistet; ferner die vornenannten 3 Anführer dieser Attake; die Tapferkeit und den Muth der Wallonerregimenter und des Königl. Preußischen Detaschements, welch lezteres bey Einnahme der Redoute zwischen Vicogne und Hasnon aufs thätigste mitwirkte. Aus den auf dem Plaze gebliebenen Todten sahe man, daß der Feind, ~elcher schon am 8ten über 2000Todte zurückließ; abermals einen beträchtlichen Verlust erlitten habe.

Vermöge eingelangten Rapports vom Obersten Mylius, welcher mit einigen leichten Truppen an Infanterie und Cavallerie bey dem holländischen Truppenkorps detaschirt ist, wurde am 6ten May dessen ausgestellte Posten zu Poperingen, Rosbrugge und Neuselise von mehr als 4000. Mann vom Feinde attakirt. Diese Truppen nebst den dabey gestandenen holländischen Abtheilungen unterstüzten sich wechselsweise; fochten allenthalben mit bestem Muthe; die Husaren von Blankenstein hieben 3mal in die Feinde ein; da aber die Uebermacht zu beträchtlich war und der Feind von allen Seiten auf sie losstürzte, auch sie schon zum Theil umrungen waren, wurden sie zum Rückzuge, um nicht ganz abgeschnitten zu werden, genöthiget, welchen sie auch in möglicher Ordnung vollzogen, ohne daß sich der Feind getraute, selbige weiter zu verfolgen. Der Feind verlohr bey diesem Gefechte gegen 100. Mann; der diesseitige Verlust aber wird sich höchstens auf 20. Köpfe belaufen. Der Lieutenant Baumgärtner von tyroler Scharfschüzen nebst 6. Mann geriethen in feindliche Gefangenschaft, und dem Major Uz und Lieutenant Nehrer von Blankenstein wurden die Pferde unterm Leibe erschossen. Nachdem der Feind in den Ortschaften einige Ausschweifungen begangen hatte, zog er sich wieder zurück.

Haupt-Quartier Curgies, vom 24. May.[]

[7]

Um 6. Uhr Morgens. Nach einem vorgestern gehaltenen Kriegs-Rath beschloß der Hr. F. M. Prinz von Sachsen-Coburg, Generalissimus der allirrten Armee, die in dem fürchterlichen Lager zu Famars, welches zu Anfange dieses Jahrhunderts unter dem Marechal von Villars die Vormauer von Franckreich war, und jezt die einzige Hoffnung der Jacobiner seit ihrer so gählingen Verdrängung aus den Niederlanden ausmachte, anzugreifen. Zu dem Ende sezte die alliirte Kriegs-Macht sich in der Nacht vom 22ten auf den 23ten in Bewegung. Das unter den Befehlen des Obristen, Freyherrn von Mylius, stehende Corps brach von Ypern auf, und marschirte durch Neunkirchen nach der Stadt Armentieres. Die holländische Armee, welche zu Orq und Marquain gelagert war, bemächtigte sich der Städte Lannoi, Türcoin, Roubaix, Vervik und Comines. Die Engelländer, Preussen und Hannoveraner giengen über Baisieux bis nach dem Dorfe Sebourg vor. Der Graf von Latur brach aus seinem Lager vor Maubeuge auf, und näherte sich über Bavai der Strasse von Valenciennes auf Quesnoi. Der General Graf Clerfait gieng durch das Gehölz von Raimes um Valenciennes herum, und der Prinz Coburg selbst marschirte gerade vorwärts gegen das feindliche Lager. Dieses Lager lehnte sich mit seinem rechten Flügel an die Schelde, mit dem linken an die Ronelle. Seine Fronte war mit einer ungeheuern Artillerie und einer Kette von Schanzen gedeckt, und hatte noch ein Lager und drey starke Redouten vor sich.

Gestern, den 23ten, bey Tages Anbruch griff General Otto mit der Avantgarde des Prinzen von Coburg das vordere Lager der Franzosen an, überwältigte dasselbe, eroberte zwey Redouten und 7. Kanonen, tödtete viele Feinde und machte einige Gefangene. Die lezte Redoute ward erst nach dem hartnäckigsten Widerstande erstiegen. Um 6. Uhr Abends ware' bereits 16 Kanone' erobert. Indessen wurde die Schlacht allgemein und mit aller erdencklichen Erbitterung fortgesezt. Die alliirten Truppen giengen über den Fluß Ronelle. Als Prinz von Coburg um 8. Uhr sahe, daß der Sieg sich auf die Seite der Alliirten lenckte, so ließ er das Haupt-Quartier von Quiverain vorwärts nach Corgies verlegen. Um 9. Uhr war das feindliche Lager überwältiget, und die Flüchtigen wurden die ganze Nacht verfolgt.

Um 5. Uhr Morgens wurde die lezte Redoute mit dem Degen in der Faust weggenohmen, und die Franzosen, welche aus einem unüberwindlichen Lager verdrängt waren, flüchteten über Hals und Kopf nach Valenciennes und Bouchain. Ihr Verlust war sehr beträchtlich. Sie verlohren in der Nacht 15. Kanonen, und alles läßt vermuthen, daß sie deren in allem über 30. eingebüßt haben, worunter verschiedene von schwerem Caliber sind. Unter den über sie gemachte' Gefangenen zählt man den Generalmajor von Verges. Es ist unmöglich bis diesen Augenblick noch alle Umstände dieses glorreichen und entscheidenden Tages genau zu entziffern. Nur so viel kan man mit Gewißheit sagen, daß die Oesterreicher, die Preussen, die Holländer alles gethan haben, was man von Krieger an Tapferkeit und H_ldenmuth nur erwarten kan. Heute wird man die Verschanzungen von Ansin angreifen, und alles bürgt dafür, daß sie fallen werden. Dann steht Valenciennes sowohl als Conde ganz von den unsrigen umzingelt, und kan den Siegern weiter keinen wircksamen Widerstand leisten.

Um 12. Uhr Nachmittags. Der Herzog von York und Prinz von Hohenlohe haben sich mit Ruhm bedeckt. Die Verschanzungen auf dem Berge v. Ansin sind erstiegen. Die Franzosen haben 25. Kanonen, eine grosse Anzahl Munitionswagen, Gepäcke xc. eingebüßt. Valenciennes ist jezt allenthalben beherrscht und blokirt. Die Franzosen haben auf ihrer Flucht 10000. Mann in Bouchain und Cambray geworfen. Conde ist zum leztenmahle aufgefordert worden. Die Deserteurs kommen mit ganzen Haufen zu uns.

Tagzettel der K. K. Haupt-Armee d. d. Haupt-Quartier Estreu den 26ten May.[]

[8]

Laut der das Hrn. Erb Prinzen v. Oranien Durchl. heute eingegangenen Nachricht, sind Se. Durchl. der jüngere Prinz Friedrich von Oranien, am 23sten, zu Begünstigung des an diesem Tage auf den Feind gemachten allgemeinen Angriffs, ins Lager bey Halloin gerückt, und haben ihre Avantgarde nach Ronc gestellt, mit 1. Bataillon und 1. Escadron Türcoing besezt.

Am 24sten frühe um 3. Uhr attakirte der Feind zu gleicher Zeit die beyden Posten Ronc und Türcoing jeden mit 4000. Mann. Zu Ronc dauerte die Affaire 13. Stunden, und wurde der Posten von den holländischen Truppen durch die entschlossenste Gegenwehr mit einem sehr blutigen Gefechte behauptet, wobey besonders das Bataillon von Quadt viel gelitten hat, wo_on der Kommandant bleßirt wurde und der Major nebst mehreren Officiers geblieben ist. Eine holländische Kanone wurde demontirt und blieb in feindlichen Händen, weil man sie nicht wegbringen konnte; dagegen aber hat auch die holländische Kavallerie dem Feinde eine Kanone abgenohmen. Der Posten von Türcoing, welcher nur mit 1. Bataillon und 1. Escadron besezt war, und eben so durch eine feindliche Kolonne von 4000. Mann attakirt wurde, mußte, nach einer fünfstündigen Gegenwehr, der Uebermacht des Feindes weichen, nachdem er den Angriff des Feindes _wey mahl zurückgeschlagen hatte. Die Einwohner selbst schossen auf die holländischen Truppen, und diese brave Garnison ist fast über die Hälfte niedergemacht worden. Der Rest hat sich durchhauen müssen. Dem Feinde ist dieser kleine Vortheil sehr theuer zu stehen gekommen, und die Standhaftigkeit, welche die holländischen Truppen bewiesen haben, macht selbst diesen Verlust für sie rühmlich.

Bey der Haupt-Armee hatte der Feind einige Kanonen in der Vorstadt von Valenciennes nach Marlis gebracht, und schoß dann sehr nahe an das Lager, so daß auch einige Kugeln zwischen die Zelter fielen. Der General-Major von Kray erbot sich, den Feind heute mit Anbruch des Tages von dort zu delogiren. Er erri~htete zu dem Ende 2. Batterien von 8. Kanonen, und versuchte, ihn durch das kreuzende Feuer derselben zu vertreiben; der Feind hatte aber während der Nacht sich verschanzt, und stellte auch 8. Kanonen entgegen. Da General Kray den Feind nicht durch das Artilleriefeuer zum Weichen bringen konnte, so detaschirte er 100. Freywillige vom Regiment Beaulieu, und unterstüzte selbige mit 1. Division des nämlichen Regiments, 1. Escadron Esterhazy Husaren, welche den Feind mit so vieler Entschlossenheit anfiel, daß er sogleich seine Kanonen zurückzog und die Vorstadt von den unsrigen emportirt und besezt gehalten wurde, worauf man gleich die feindlichen Verschanzungen zerstörte.

Der Erbprinz von Oranien hat den General-Staaten von diesem Vorfall in einem Schreiben aus dem Haupt-Quartier zu Tournay vom 26. May nachfolgenden Bericht ertheilt: "Hochm. HHerrn! Aus meinem Schreiben vom 24. werden sie ersehen haben, daß mein Bruder, nachdem er bey Menin über die Lys gegangen, um meinen rechten Flügel allenfahls gegen einen Ausfall zu decken, sich bey Halluin postiert und einige feindliche Angriffe mit Vortheil abgetrieben hatte. Kurz nachdem das Bataillon des Oberst von Zilnhardt die Stadt Türcoin besezt hatte, wurde er daselbst von einer so überlegenen Anzahl feindlicher Truppen angegriffen, daß er nach einer sehr lebhaften, und allen Berichten nach sehr gut dirigierten Gegenwehr sich nicht im stand fand, länger Wiederstand zu thun; die Folge davon war, daß von diesem Bataillon ungefehr 150. Mann auf dem Plaz blieben, und die übrigen sich durch die Flucht retten mußten. Da ich jzt noch keine umständlichere Nachrichten von diesem Vorgang habe, so kan ich Ewr. Hochm. keinen vollständigen Bericht darüber abstatten. Aber nach den verschiedenen darüber eingegangenen Relazionen ist es zuverlässig gewiß, daß dieses Bataillon sich mit dem grösten Muth gewehrt und nur der grossen Ueberlegenheit des Feindes hat weichen müssen. Das Dorf Ronck, dessen mein Bruder sich bemächtiget hatte, ist zu gleicher Zeit angegriffen worden. Der Oberst von Quadt, dessen Bataillon starck gelitten hat, wurde gefährlich an der Schulter verwundet. Doch sind wir nach einem 13stündigen Gefecht Meister vom Schlachtfeld geblieben. Nachdem hierauf mein Bruder die abgezielte Diversion ausgeführt hatte, um die Truppen in Lille zu verhindern, daß sie uns in unserer Stellung bey Orchies angreiffen, so hat er seine vorige Stellung bey Menin wieder genohmen."

Tagzettel der K. K. Haupt- und kombinirt Englisch-Hannöverisch- und Preußischen dann Holländischen Armee d. d. Hauptarmee Herin vom 31 May.[]

[9]

Laut den von des Hrn. Erbprinzen von Oranien Durchl. und von dem K. K. Obersten Mylius eingegangenen Berichten, hat der Feind am 31ten den von Holländischen Truppen besezten Ort Fürnes attakirt, wo ihm durch 4 Stunden der tapferste Widerstand geleistet worden ist. Da der Feind sehr zahlreich war und durch seine Bewegungen den Holländischen Truppen, welche nun als Vor- und Avisoposten dorthin in geringerer Anzahl gestellt waren, die Retraite gegen Nieuport abzuschneiden suchte, so zogen sich diese in der besten Ordnung und ohne einigen Verlust nach Nieuport zurück.

Den 1ten Brachmon. Als der zu Ypern stehende K. K. Oberste Mylius die Nachricht erhalten hatte, daß der Feind nach Fürnes vorgedrungen, sezte er sich am 1ten dieses in Bewegung nach Elsendans, und schickte einige kleine Detaschements über Piveringhe und rechts über Alveringen, um dem Feinde glauben zu machen, daß auch von dorther Colonnen im Anmarsche wären. Sobald diese Detaschements gegen Fürnes zu demonstrirte, fieng der Feind an, zurückzuziehen. Der Oberste befahl dem Blankensteinischen Rittmeister Mezko, daß er dem Feinde nachgehen und, wo möglich, dessen Arriergarde angreifen soll. Der Oberste rükte mit 30 Mann von Grünlaudon und 200 Holländern nach. Rittmeister Mezko führte seinen Auftrag vortreflich aus, hieb in die Arriergarde ein, erlegte 6 Mann, machte 1 Hauptmann, ein Lieutenant und 25 Mann gefangen. Der Feind wurde bis Aduinkerke verfolgt und Fürnes wieder besezt.

Der G. F. M. L. Prinz Würtemberg berichtet, daß der Feind heute von halb 4 bis 7 Uhr frühe aus der Vestung Conde sehr stark gegen seine Truppen kanonirt und mit beyläufig 50 Mann gegen seine Jäger geplänkelt habe. Ungeachtet der beyläufig gefallenen 400. Kanonenschüsse ist weder eine Schildwache, noch Piket von uns gewichen, auch kein weiterer Schade geschehen, als daß 2 Mann von Joseph Colloredo und ein von Machony bleßirt, von Perchini Husaren 2 Pferde todtgeschossen und 3 bleßirt worden sind.

Am 2ten Brachmon. ist nichts erhebliches vorgefallen. -- Am 3ten Brachmon. Der Feind hat heute unsere Mannschaft, welche an den Redoute der Zirkumvallazionslinie arbeitet, sehr heftig aus der Vestung Valenciennes beschossen, wobey der Hr. Hauptmann Hong vom Generalquartiermeisterstabe und der Hohenlohische Hr. Lieutenant Mezburg beyde sehr leicht bleßirt worden sind, sonst aber kein weiterer Verlust erfolgt ist. Die nämliche Redoute, auf welche das feindliche Kanonenfeuer hauptsächlich gerichtet war, ist, dem ungeachtet, vollkommen zu Stande gebracht worden.

Am 4ten Branchmon. Der bey der Fran_ösischen gegen uns stehenden Armee kürzlich angekommene General Cüstine hat die Truppen aus dem Lager von St. Magdalaine bey Ryssel nach Douay gezogen, unter dem Vorwande, selbe Truppen zu mustern; seine Absicht aber war, den K. Preußischen Hrn. Generallieutenant Baron Knobelsdorf in dessen Lager bey Orchies anzugreifen. Heute frühe avanzirte er wirklich mit diesen Truppen gegen Orchies. Ein von dem Hrn. Generallieutenant mit einigen Schüzen detaschirte Officier stieß auf die feindliche Avantgarde. Die beyden Husaren-Lieutenants von Boning und Völker, so von der alten und neuen Feldwache waren, unterstüzten die Schüzen; griffen die feindliche Avangarde aufs tapferste an; hieben 12 Mann vom Feinde, worunter 1 Oberster, zusammen; brachten 1 Oberlieutenant, 8 Officiers, 11 Unterofficiers, 1 Trompeter, 16 Gemeine als Gefangene ein, und erbeuteten 6 Pferde. General Cüstine wurde durch diesen Vorfall veranlaßt, zu glauben, daß das Preußische Truppenkorps im Anmarsche gegen ihn und willens sey, ihn anzugreifen, und zog sich zurük.

Tagzettel aus dem kombinirten K. K. Haupt-Quartier d. Herin, vom 11. Brachmonat.[]

[10]

Laut eben eingegangenen Nachrichten von dem Hrn. Erbprinzen von Oranien, hat der Feind gestern mit sehr überlegener Macht den Posten von Watrelos zu 3. wiederholten mahlen angegriffen, ist aber von den holländischen Truppen unter Anführung des Hrn. Obristen von Gausseau, uneracht seines sehr heftigen Feuers, jedesmahl zurückgeschlagen und der Posten ohne beträchtlichen Verlust holländischer Seits behauptet worden. Eben so ist auch der Posten von Lanoy vom Feinde mehrmahls attakirt worden; der holländische Hr. General, Baron von Reizenstein, hat aber den Feind mit der tapfersten Gegenwehr abgewiesen und zur Flucht genöthigt, wobey ihm 2. Escadrons Königl. Preußischer Husaren von Golz sehr thätige Hülfe geleistet haben. Heute den 11ten hat der Erbprinz von Oranien mit Anbruch des Tages den Feind in dem Dorfe Werwick attakirt, und nach einer hartnäckigen Gegenwehr von 2. Stunden denselben genöthigt, diesen Ort zu verlassen und sich zurückzuziehen. Bey dieser Gelegenheit ist der holländische Hr. General, Prinz von Waldeck, der seine Truppen gegen die feindliche Batterie auf das tapferste anführte, durch eine Kanonenkugel bleßirt worden.

Am 12ten und 13ten ist bey der Armee nichts neues vorgefallen.

Am 14ten, laut Bericht ist der Herr Feld-Marschall-Lieutenant, Baron Schröder, welcher mit einem Korps von 4. bis 5000. Mann bisher bey Arlon gestanden hat, am 9. dieses zu Mittag durch 26,000. Mann mit 40. Kanonen vom Feinde angegriffen worden. Das Regiment Franz Kinsky und ein Bataillon Jellachich drangen mit dem Bajonnete 5. mal in den Feind ein und richteten eine grosse Niederlage an. Kinsky Chevauxlegers hieben in die Infanterie und Kavallerie ein, richteten ein ganzes feindliches Karabinier-Regiment zu Grunde, und eroberten 3. Kanonen. Blos die allzu grosse Uebermacht des Feindes nöthigte den Herrn F. M. L., Baron Schröder, sich bis Mamern zurückzuziehen, welches in der grösten Ordnung geschah, wo er jezt noch kampirt. Das grosse Magazin in Arlon ist nach Luxemburg in Sicherheit gebracht. Der feindliche Verlust wird auf 3000. Mann berechnet; der unsrige beläuft sich etwas über 200. Mann.


Zeitungsnachrichten.[]

[1793]

Köln, vom 29 Merz. [11]

Nach eben eingetroffenen Berichten, soll die französische Armee theils durch Flandern auf Lille, theils durch Hennegau auf Valenciennes abgezogen, und die Kaiserlichen schon in Mons eingerückt seyn.

Brüssel, vom 30. Merz. [12]

Am 23ten soll Dümourier einen Trompeter an den Prinzen von Coburg geschickt und einen Waffenstillstand von 6 Tagen verlangt haben, binnen welchen er die sämmtlichen Niederlande räumen würde; man versichert aber, ersterer habe zur Antwort erhalten, daß er thun könne, war ihm gut dünke; allein, er brauche auf keinen Stillstand Rechnung zu machen.

Boussü, vom 12 April. [13]

Allem Vermuthen nach, wird das K. K. Hauptquartier nicht lange hier verbleiben, um somehr, da es in der Vestung Conde, die seit vorgestern völlig berennet ist, an Lebensbedürfnissen so weit gebricht, daß die Besazung auf halbe Portion gesezt worden seyn soll. Uebrigens ist die Armee gestern und heute gegen Valenciennes vorgerückt.

Brüssel, vom 15. April. [14]

Gestern wagten die Franzosen aus Valenciennes mit 6000. Mann einen Ausfall auf unsere Vorposten. Erzherzog Carl führte das Commando, und schlug den Feind mit vielem Verluste zurück. Er eilte dem rückziehenden Feinde mit solcher Eilfertigkeit nach, daß dieser sich, um seinen Rückzug zu decken, gezwungen sah, ein Dorf in Brand zu stecken. Man zweifelt nicht, Franckreich und die Grenzvestungen werden jezt von verschiedenen Seiten zugleich angegriffen werden. Dies soll wenigstens der Aufschluß der zu Antwerpen gehaltenen grossen Berathschlagung gewesen seyn, der Convent möge auch in Rücksicht der Königl. Familie drohen oder versprechen, was er immer wolle. Schon ist in wenigen Tagen viele schwere Artillerie aus Holland hier angekommen, und man erwartet noch mehreres Geschüz von dieser verbündeten Macht, um desto eher die Belagerungen vornehmen zu können. Heute erhielt Dümourier, welcher seit einigen Tagen hier in Brüssel war, die zweyte und lezte Audienz bey Sr. Excel. dem Hrn. Minister; sie dauerte anderthalb Stunde, und Dümourier schien nach seinem Aussehen zu urtheilen etwas unzufrieden abzutreten. Morgen wird er als Privatmann seine Reise nach der Schweiz antreten.

Brüssel, vom 23. April. [15]

Der Gouverneur von Conde hat die Schleusen eröffnen lassen und dadurch die Stadt eine Stunde weit rund herum unter Wasser gesezt. Dem ungeachtet glaubt man, daß die Vestung sich ehestens an unsere Truppen werde ergeben müssen, weil der Mangel an Lebensmitteln sich schon sehr heftig darin spüren läßt. Die Besazung ist bereits auf halbe Razion gesezt und bey jedem Bürger eine Haus-Untersuchung vorgenohmen worden, um alle etwa vorfindliche Lebens-Mittel wegzunehmen. Die Besazung hat 2. Ausfälle gewagt, um die Oesterreicher zu hindern, sich der Stadt zu sehr zu nähern; allein, die Franzosen wurden jedesmahl mit grossem Verluste zurückgeschlagen. Auf einer andern Seite hat ein Korps unserer Truppen sich von Bavai Meister gemacht, und die auf den Anhöhen von Hausin verschanzten Franzosen auf diesem vortheilhaften Posten, von wo Valenciennes bestrichen werden kan, angegriffen. Nach einem sehr langen und blutigen Kampfe erstiegen unsere Truppen die feindlichen Batterien, eroberten verschiedene Kanonen und machten einige Gefangene. Die Franzosen haben viele Leute verlohren. An eben dem Tage ereignete sich ein zweyter Auftritt in dem Walde bey Raismes, aus welchem die Feind zurückgeschlagen wurde und sich in Eil unter die Kanonen seiner Vestungen zurückziehen mußte Die Rysseler-Besazung ist bey einem neuen Ausfalle nicht glücklicher gewesen, als bey dem ersten. Sie hatten zwar einige Vortheile über unsere Vorposten, die ihr aber nach erhaltener Verstärckung so zu Leibe sezten, daß sie mit Verlust in ihre Mauren zurück gedrängt wurde.

Vorgestern hatten wir beynahe das unübersehbahre Unglück, unsern Erz-Herzog Carl in die Gefangenschaft der Franzosen zu verliehren; der Prinz recognoscirte bey Valenciennes, und wagte sich dabey so sehr, daß er wircklich vom Feinde überrascht, und in wenigen Augenblicken umrungen wurde. Zum Glücke eilte das Murraysche Infanterie-Regiment herbey, und ward sein Retter. Er kömmt morgen auf Anordnung des Prinzen von Koburg hieher, und wird nun, weil er sich zu vieler Gefahr aussezet, nicht mehr zur Armee abgehen, sondern das Schloß Laeken beziehen, da der hiesige Pallast von den Verwüstungen der Franzosen noch nicht hergestellt ist.

Feldlager bey Valenciennes, vom 24. April. [16]

Am 22sten dieses sind 2. Regimenter Hanoveraner und 4. Regimenter Engelländer zu Fuß bey Conde auf unserm rechten Flügel eingerückt. Die Kavallerie soll erst in einigen Tagen nachkommen. Sie der Einrückung obigen Truppen hat die grosse Armee eine neue Position bekommen. Sie umzingelt nunmehr die 3. Vestungen Valenciennes, Conde und Ryssel. Man erwartet hier noch 5. Bataillons Kayserl. und das zur Belagerung erfoderliche grobe Geschüz. Sobald dieses eingetroffen seyn wird, so soll der Tanz auf Valenciennes losgehen. Unsere Officier, und besonders jene von den Pikets, gehen bis zur Vestung Valenciennes, vor welcher wir stehen, bis auf die Glacis, und die Franzosen stellen sich auf die Wälle und Mauern, und bieten den unsrigen gute Nacht. Man sollte sagen, wir lebten mit ihnen in vollkommenem Frieden. Seit dem 19ten höret man aus der Vestung keinen Schuß weder aus dem groben noch kleinen Geschüz.

Auszugschreibens Hauptquartier Quievrain, vom 2ten May. [17]

Der Feind attakirte gestern mit Tages Anbruch das Kais. Lager. Er war sehr stark mit schwerer Artillerie versehen, woraus er viel, aber ohne grossen Effekt, feuerte. Die K. K. Armee stellt sich sogleich in Schlachtordnung, und griff die Franzosen mit so vieler Wärme an, daß sie alsbald auf ihre Retirade bedacht waren. Man verfolgte sie bis unter Valenciennes und ins Lager bey Famars, tödtete einige hundert, besonders in den Dörfern Saultain und Curgies nahm ihnen 12 Canonen, 2 Haubizen, 15 bis 18 Munitionswagen ab, und erbeutete über 100 Pferde. Der Feldmarschall ließ sogleich sein Lager in einer noch vortheilhaftern Stellung vorrücken, dergestalt, daß der K. K. linke Flügel sich bis an Sibourg erstreckt und der rechte über Estren nach St. Sauve läuft. Am Morgen, da dieses geschah, griff der Feind auch den General Clerfait mit geringer Macht, am Abend aber mit vieler Stärke an. Der Herr F. Z. M. soutenirte seinen Posten heldenmäßig, und schlug den Feind mit grossem Verluste zurück. Das 2te Bataillon vom K. Preußischen Regimente Kalkstein, so von dem bey St. Amand stehenden Knobelsdorfischen Corps dem Herrn Feldzeugmeister zu Hülfe eilte, hat Wunder der Tapferkeit gethan, und doch nur 9 Mann Todte und Verwundete gehabt. Der Verlust der Oesterreicher bey diesem für sie so ehrenvollen Siege mag sich auf 300 Mann belaufen.

Köln, vom 4 May.

Ein Heute Nachmittags als Kourier hier durch gekommener und nach Wien gehender K. K. Officier bringt die Nachricht mit, daß in der Nacht vom 30ten April auf den ersten dieses die Franken-Armee, über 100000. Mann starck, die österreichische Armee mit Anbruch des Tages auf 2. verschiedenen Seiten zugleich angefallen habe. Gleich Anfangs griffen die Franzosen den rechten Flügel der K. K. Armee, welchen der F. M. Prinz von Coburg in eigener Person anführte, mit vieler Wuth an; dieser Angriff schien jedoch nur verstellt, während daß die Franzosen, welche durch die Stadt Quesnoy gedeckt waren, auf einmahl eine Bewegung machten, um den von dem General Clairfait commandierten österreichischen linken Flügel mit gesammter Macht anzugreifen; allein, da der Kayserl. rechte Flügel einen mehr als heldenmäßigen Widerstand leistete und grossen Schaden unter den Feinden anrichtete, so sahen diese sich gezwungen, ihren linken Flügel zu verstärcken, und nun entstand auf beyden Flügeln ein wüthendes Treffen, welches bis 9. Uhr Abends an einem fort dauerte, wo sich endlich der Sieg völlig auf die Seite der Oesterreicher lenkte. Die Franzosen wurden allenthalben zurückgeschlagen, und in der größten Unordnung bis hinter Famars getrieben, sodaß Prinz Coburg alle von ihnen besezte Anhöhen gewann. Der siegreichen Armee fielen 12. Kanonen, 17. Munitions- und 68. Bagage-Wägen in die Hände. Der Verlust der Franzosen erstreckt sich an Todten und Verwundeten auf ungefehr 5000. Mann; nur einige und siebenzig wurden gefangen. Oesterreichischer Seits beläuft sich der Verlust auf 450. Todte. Die Franzosen lagern nun hinter dem Dorfe Famars. Dieser auf ewig merckwürdige Sieg hat viel ähnliches mit jenem über die Türken bey Martinestie, indem diesmal wegen Beschaffenheit des Schlachtfeldes mehr nicht als 20,000. Oesterreicher an dem Gefechte Theil nehmen konnten.

Brüssel, vom 6. May [18]

Morgens um 6. Uhr, (so lautet eine Nachricht von gestern aus dem Hauptquartier) hat ein Corps Franzosen bey Anapes unsere Vorposten angegriffen, sie bestanden aus lauter Jäger, welche wegen der Uebermacht des Feindes, dessen Stärke in 1000. Mann Cavallerie und 2000. Mann Infanterie bestand, sich auf eine kurze Strecke zurückziehen mußten, als auf einmahl eine Verstärkung von Michael Wallis und Kheul, dann Czezwiz Küraßier und Esterhazy Husaren dem Feind in die Flanke fielen, welcher aber jähling die Flucht nahm, und 2. Kanonen mit Pferden und Munitionswagen zurückließ. Man verfolgte ihn, machte nur 22. Gefangene, säbelte ihrer 30. nieder, und zerstreute die übrige gänzlich, wir verlohren 1. Lieutenant von den Jägern, und 4. Mann, wovon einer gefangen ward. Heute fieng man an auf dem Berge bey Valenciennes, welcher es gänzlich bestreicht, Laufgräben und Batterien zu errichten, wozu vorzüglich die der Gegend kundige, vom Crinzen Coburg in Dienste genommene französische ausgewanderte Ingeneur arbeiten. Bey dem heutigen Gefechte ward das Pferd des Flügel-Adjutanten von Mack erschossen, und er leicht am Fusse verwundet. Man arbeitet Tag und Nacht an Bombenfüllen, und eine Menge Menschen ist beschäftiget, Verhaue, Minen, Laufgräben, Batterien xc. zu verfertigen. Die Franzosen halten sich ganz still in ihren Vestungen, und lassen alles ruhig geschehen, die Ursache dieses Stillschweigens weißt man nicht zu entziffern.

Brüssel, vom 4. May.

Am 2ten Nachmittags war die französische Armee neuerdings in Bewegung, und man glaubte, daß sie wieder einen Angriff vorhätte. Während der Schlacht am 1ten machte General Lamarliere von Lille aus einen Versuch auf Dornick, wo die Engelländer ihre Stellung haben, wurden aber hier ebenmäßig zurückgetrieben. Man glaubt nunmehr, daß die Alliirten erster Tagen das feindliche Lager von Famars angreifen, und dann zur förmlichen Belagerung von Valenciennes schreiten werden. Die eroberten 15. Kanonen wurden nach Brüssel gebracht, wo die ganze vorige Woche hindurch eine ungeheure Menge schweren Geschüzes, Wägen mit Bomben und Kugeln, und andern Kriegs-Munitionen, auch neue Detaschement Artilleristen, Infanterie und Jäger zur Armee durchzogen. Am 26. April liefen in dem Haven von Ostende wieder 6. Transportschiffe mit Engl. Truppen und Kriegs-Munition ein, und seitdem ist auch die Engl. Kavallerie, 1000. Mann starck, daselbst angekommen.

Brüssel, vom 15. May. [19]

Se. Königl. Hoheit, der Herzog Carl, unser Durchl. Generalgouverneur, sind in Begleitung des Grafen v. Metternich nach Gent abgereiset. Fast täglich ziehen Hannöverische und Holländische Truppen hierdurch gegen Frankreich. Am 12ten um 6 Uhr frühe wagten die Franzosen einen Ausfall aus Conde, und griffen unsere Vorposten an, die sich in etwa zurückgezogen, um ihren Feind besser an sich zu locken. Dieser zündete 2 Mayerhöfe vor Altconde, welche unsere Jäger deckten, wurde aber auf einmal von einem Bataillon unserer Truppen in die Flanke genommen und so nachdrücklich angegriffen, daß er sich mit starkem Verluste zurückziehen mußte. Unsererseits blieben 6 Mann todt. Jezt ist man mit Batterienaufwerfen beschäftigt, die in wenigen Tagen auf Conde spielen sollen. Am 10ten haben die Franzosen auch einen Ausfall auf das Dorf Herqueline gewagt. Sie machten nemlich in der Nacht eine Brücke von Faschinen über den Sambrefluß, giengen hinüber, plünderten das Dorf, und zündeten das Schloß an, welches bey Abgange dieser Nachricht noch brannte, weil man nicht dazu kommen konnte, um das Feuer zu löschen, denn die Franzosen feuerten aus einer im Gehölze versteckten Batterie immer auf diejenigen, die sich dem Dorfe nähern wollten; der Feind soll doch nach der Hand zurückgeschlagen und 3 Franzosen im Schlosse Herqueline gefangen worden seyn. -- Das Gefecht vom 8ten dieses, wo General Dampierre sich den Tod holte, war für die Feinde so blutig als hartnäckig. Die Geschlagenen wagten zwar seitdem weiter nichts wichtiges; allein sie suchten sich doch, wenn es ihnen möglich war, an unseren Truppen zu reiben, und sie meistens durch Schüsse aus kleinem Gewehr zu ermüden. Es ist fast nicht zu sagen, wie hoch der durch so manchen Sieg gereizte und gestärkte Muth aller Truppen steigt. Sie wünschen grössere Unternehmungen, die auch nun erfolgen dörften, da sie sich durch die lezten Siege die Bahn geebnet haben. Man glaubt, der Feind werde zum leztenmal seine Macht geprüft haben, und man könne nun die Belagerungen von Valenciennes und Conde unternehmen, ohne weiter vom Feinde gestört zu werden. Prinz von Oranien ist vorgestern mit seinen Truppen in Vilvorde angelangt, hat gestern beym Erzherzog Carl in Laeken gespeißt, und wird heute zur Armee aufbrechen.

Brüssel, vom 16. May. [20]

Der Französische General-en-Chef Dampierre ist auf dem rechten Flügel des Lagers von Famars am 10ten mit vielem Gepränge beerdigt worden, wozu die ganze feindliche Armee ausgerückt war, um zu feyern. Der Vorfall _m 11ten, wovon manche falsche Bericht verbreitet worden, ist nichts als ein Vorpostengefecht gewesen, wo die Franzosen einige 50 Gefangene verlohren haben. Die Besazung von Conde hat nach dem fruchtlosen Ausfalle vom 12ten am folgenden Tage wieder einen nachdrücklichen Ausfall gemacht, ist aber auch wieder zurückgeschlagen worden. Am 13ten ruckte ein Uhlanenschwadron bis über Ansin hinaus vor, und ward von einem starken feindlichen Jägercorps umringt. Dadurch entstand ein schreckliches Gefecht, und die braven Uhlanen wehrten sich ungeachtet der feindlichen Uebermacht wie Verzweifelte.

Die neue Bewegung der feindlichen Hauptarmee am 14ten ist ohne Folgen geblieben. Auch General Lamarliere ist mit seinem Corps d'Armee und seiner ganzen Artillerie nach Lille zurückgekehrt. In wenigen Tagen werden nunmehr von der Vestung Conde die Laufgräben eröffnet werden; alles ist schon beynahe dazu vorbereitet, und Prinz Würtemberg wird diese Belagerung anführen. Der feindliche Commandant von Conde ist bekanntlich der General Chancel. Indessen wird Conde nicht allein angegriffen werden, sondern es scheint auch zugleich von einer Seite auf Maubeuge und von der andern auf Dünkirchen abgesehen zu seyn.

Unterdessen dauert der kleine Krieg an der Grenze mit vieler Lebhaftigkeit von beyden Seiten fort. Die Franzosen kommen öfters die Kaiserl. Vorposten anzugreifen, welche manchmal durch die Uebermacht sich zum Rückzuge genöthiget sehen; aber am Ende werden die Republikaner durchgehends mit Verlust zurückgetrieben. So war noch am 16ten ein sehr lebhafter Scharmüzel zwischen den Husaren von Barko und einem Französischen Husaren-Detaschemente, wobey lezteres mehrere Gefangene zurücklassen mußte.

Brüssel, vom 19. May. [21]

Heute erhielt Se. Königl. Hoheit der Prinz Carl aus dem Hauptquartier Quivrain die Nachricht, daß ein sehr beträchtlicher Theil der französischen Armee aus dem Lager bey Famars aufgebrochen sey, und sich ins innere Franckreich zurückgezogen habe, um den entstandenen und sich immer mehr verbreitenden Unruhen, die alles aufs grausamste verwüsten, zu steuern. Auch aus Ryssel erfährt man, daß auf eingegangenen Befehl des N. Convents von daher mit der Post mehrere Artilleriestücke und 10. Mann von jeder Kompagnie der Linientruppen abgehen sollen, um gegen die Königsfreunde zu marschieren, die von Tag zu Tag grössere Fortschritte machen, und sich auf ihrem Marsche wie ein sich wälzender Schneeball vermehren. General Beaulieu, welcher die östreichische Armee in der Provinz Luxemburg commandirt, hat eine Bewegung gemacht, um sich der Vestung Diedenhofen zu nähern; bey dieser Gelegenheit fiel ein lebhafter Scharmüzel zwischen seinen Truppen und den Franzosen vor, wobey diese mit Verlust zurück geschlagen wurden. -- Heute sind 2500. Mann Engl. Cavallerie hier durchmarschirt.

Brüssel, vom 20. May. [22]

Die Französis. Hauptarmee zu Famars scheint nach den beträchtlichen Schlappen, die sie seit dem 1ten May empfunden hat, nunmehr einzig darauf bedacht zu seyn, sich zu erholen, und ihre Verluste zu ersezen, ohne ferner versuchen zu wollen, die vortreflichen Stellungen der Alliirten anzugreifen. Der kleine Krieg dauert gleichwohl mit der nemlichen Lebhaftigkeit von beyden Seiten fort. Am 17ten machte ein Theil der Garnison von Maubeuge einen nachdrücklichen Ausfall auf die Kaiserlichen Vorposten, nöthigte anfangs einige derselben zum Weichen, ward aber nachher wieder zurückgetrieben. Auch fielen am nämlichen Tage an der Seite von Lille einige sehr lebhafte Scharmüzel zwischen einem Corps Hannöverischer Cavallerie und den feindlichen Dragonern vor, wobey leztere einige Gefangene und mehrere Pferde verlohren haben. Unterdessen wurden die ernstlichsten Anstalten von Seite der Alliirten fortgesezt, um die feindliche Nordgränze nächstens auf mehreren Punkten zugleich fürchterlich anzugreifen. In den Belgischen Provinzen waren allenthalben Pioniere für die Belagerungsarbeiten aufgeboten worden, die auch ungesäumt zur Armee begeben müss_n; Brabant allein muß ihrer 8000 stellen. Auch zog noch immer mehrere Artillerie heran. Am 19ten passirte ein Train Hannöv_rschen Geschüzes von 10 12pfündern, unter Escorte eines Corps Canoniers, durch Brüssel. und am nämlichen Tage wieder ein Corps Holländischer Cavallerie und Infanterie, und ein Kaiserliches Jägerkorps.

Unter den hiesigen gefangenen französischen Officieren befinden sich 5. Söhne von Mitgliedern des N. Convents. Aus Holland erwartet man 180. Schiffe, worunter 30. mit dem schwersten Geschüze beladen sind; diesen siht man stündlich entgegen, und hält bereits 660. Wagen in Bereitschaft, um ihre Ladung zur Armee zu führen. Die übrigen sind mit andern Nothwendigkeiten als Getreide xc. befrachtet.

Schreiben aus Brüssel, vom 24 May.

So eben läuft hier die angenehme Nachricht ein, daß die K. K. Armee am gestrigen Tage einen ausgezeichneten Vortheil über den Feind erhalten, sie haben das ganze Lager von Famars verlassen müssen, 15 Kanonen wurden erobert, und in diesem Augenblick heißt es, daß die Kaiserlichen auch das Lager von Ansin besezt haben.

Frankfurt, vom 27. May.

Ein heute aus den Niederlanden hier eingetroffener Kourier, der nach nicht langem Verweilen seine weitere Reise nach Wien fortsezte, überbringt die wichtige Nachricht, daß am 23 die Franzosen bey Famars die Kays. Kön. Armee angegriffen, leztere aber mit solcher Tapferkeit gefochte', daß die Franzosen 1000. Mann u. viele Kanonen verlohren u in der Eile das ganze Lager verlassen haben. Die ganze französische Armee hat sich in die allda befindliche Vestungen geflüchtet. Die Kaiserlichen haben einige hundert Mann verlohren, worunter sich auch viele Officiers befinden sollen. Die nähere Umstände werden nächstens nachgetragen werden.

Brüssel, vom 25. May. [23]

Ein von dem F. M. Prinzen von Coburg gestern in der Frühe abgefertigter ausserordentlicher Kourier bringt uns folgende nähere Umstände: Wir sind Meister von den feindlichen Lagern von Famars und Anzin: Valenciennes ist gänzlich berennt, Conde aber ohne Rettungs-Mittel, und soll zum ersten und lezten mahle zur Uebergabe aufgefodert worden seyn. Das Treffen ist allgemein und sehr blutig gewesen. Der in die Flucht geschlagene Feind hat sich in gröster Unordnung hinter Bouchain geworfen, und es läßt sich nicht voraussehen, wo er sich sezen werde. Alle Truppen, insonderheit die Husaren, und unter andern die Barcoischen, thaten Wunder der Tapferkeit, und bemächtigten sich vieler Verschanzungen. Ueber 1000. Todte hat er auf dem Schlachtfelde gelassen. Wir haben 20. Kanonen von allerhand Kaliber erobert, 400. Gefangene gemacht, unter welchen ein General, 2. Oberst-Lieutenants, 1. Major, 5. Hauptleute, und 7. Lieutenants sind. Der Verlust der combinirten Armeen beträgt in allem zwischen 3. bis 400. Mann, worunter 8. Offizier; einige und 20. Offizier sind verwundet. Die Preussen haben sich aller Verschanzungen, die Hasnon d_ckten, bemeistert, und vermuthlich des Ortes selbst an gestrigem Tage. Die Holländer nahmen Orchies ein, und eroberten 3. Kanonen. Kurz die Engelländer und Hannoveraner haben sich so, wie die Preussen und Holländer, an diesem merckwürdigen Tage vielen Ruhm erworben.

Mons, vom 27. May. [24]

Das Haupt-Quartier des Prinzen von Koburg ist jezt zu Sebourg und Jalain jenes der Herzogs von York zu Famars, und jenes des Grafen von Clerfait zu Hasnon und Aubri. Lezterer hat die Königl. Preußischen Truppen bey sich. Nicht nur Valenciennes ist jezt ganz eingeschlossen, sondern unsere Vorposten stehen sogar bis fast auf dem Glacis von Quesnoy. Die Vorbereitungen zur Belagerung von Valenciennes gehen mit der grösten Thätigkeit vor sich. Die Bombardirung wird gegen das Ende der Woche statt haben, und, falls die Besazung nicht zeitlich an die Uebergabe denckt, die Stadt völlig in Schutt und Asche verwandelt werden. Man will versichern, die Besazung sey mit den Einwohnern zu Valenciennes in Streit. Nach der Aussage von 3. Deserteurs aus Conde, ist daselbst die Noth so hoch gestiegen, daß die Besazung täglich nicht mehr als 4. Loth Brod auf den Mann erhält. Die Alliirten haben in dem Lager von Famars eine Seltenheit erobert, nämlich Dampierrs-Grab. Dasselbe besteht in einer dreyseitigen Piramide, welche gegen die Seite von Mons die Inschrift hat: "er verabscheuete die Verräther, und liebte sein Vaterland"; gegen die Seite von Valenciennes: "Seine Tugenden sichern ihm die Unsterblichkeit"; gegen die Seite von Paris: "Soldaten der Freyheit, republikanische Franzosen! er war für euch ein schönes Beyspiel der Tapferkeit und der Bürgerliebe." -- Die Vorstädte von Valenciennes stehen in lichten Flammen. Marli ist gänzlich niedergebrannt. -- Gestern ist der tapfere holländische Oberste von Quadt an seinen Wunden verstorben.

Brüssel, vom 28. May.

Zufolge den von der vereinigten Armee gestern eingegangenen Berichten, haben sich die Franzosen bis hinter Cambrai gezogen, so daß man also ganz, ohne etwas zu besorgen, eine Vestung, welche man will, belagern könne. Dem Anscheine nach, wird F. M. Prinz von Koburg die förmliche Belagerung von Valenciennes, der Graf Clerfait aber die von Conde unternehmen, und man soll entschlossen seyn, sobald nur eine Bresche bey einer oder der andern dieser Vestungen einigermassen praktikabel seyn wird, einen Generalsturm zu machen, und alles, was Widerstand thun wird, über die Klinge springen zu lassen, um den übrigen Vestungen ein Beyspiel aufzustellen. Indessen scheint die Besazung zu Valenciennes zu einem nachdrücklichen Widerstande entschlossen zu seyn. Sie hat alle Gebäude, welche die Arbeiten der Belagerer begünstigen konnten, dem Boden gleich gemacht, und feuert unaufhörlich, gleichwohl bisher ohne Wirkung, auf die Kayserl. Vorposten. -- Die holländische Armee, unter dem Commando des Erbprinzen von Oranien, ist durch ein hannöverisches Trupenkorps verstärckt worden, und hat sich, nachdem sie Orchies und Marchiennes in Besiz genohmen, gegen Ryssel genähert, um wahrscheinlich das dasige feindliche Korps in Respekt zu halten. Am 25. kam es oberhalb Lannoy zu einem sehr lebhaften Scharmüzel zwischen einen hannöverischen Kavallerie-Detaschement und den Franzosen, wobey ersteres die Oberhand behielt.

Brüssel, vom 3. Brachmonat. [25]

F. M. Prinz von Koburg steht nun mit 50,000. Mann auserlesener Truppen vor Valenciennes; F. Z. M. Graf von Clerfait aber mit einem nicht minder ansehnlichen Truppenkorps vor Conde. Mit den Vorbereitungen zur Belagerung der ersten Festung wird man in einigen Tagen fertig seyn. Die Kommunikazion zwischen Douay und Bouchain ist abgeschnitten. General Cüstine befindet sich bey der Nordarmee und hat das Kommando bereits angetretten. Die französischen Soldaten sezen vieles Vertrauen auf ihn, und hoffen, unter ihm unüberwindlich zu werden.

Dornick, vom 5. Brachmonat. [26]

Gestern frühe haben sich 800. Franzosen in die Gegend längs Hersaux gewagt, um zu plündern. Fünfzig Bauren unter Anführung des Ortsempfängers leisteten ihnen 3. ganzer Stunden hindurch den hartnäckigsten Widerstand, wobey sie nur einen Mann verlohren, den die Neugierigkeit zu weit vorwärts getrieben hatte, und einen andern der mit einem Sacke durchgegangen ist; dagegen schossen die Bauren den Franzosen 2. Mann todt. Indessen mußten die Bauren doch der Uebermacht weichen, und konnten es nicht hindern, daß sie in den Dörfern Hersaux und Moucron, 2. Stunden lang plünderten. Nämlichen Tages war auch ein kleiner Vorfall an der Seite von Bouvignes zwischen Orchies und Marchies, wo der Feind mit Verlust von 30. Gefangenen zurückgeschlagen wurde. Unter den Gefangenen befindet sich ihr Commandant, der verwundet ist.

Die Anstalten zur Belagerung von Valenciennes sind beynahe fertig, obgleich das feindliche Feuer, welches die Franzosen einige Tage nacheinander auf unsere Arbeiter machten, sehr heftig war. Vorgestern hat man die Minen von Valenciennes entdeckt. Heute Vormittag ist noch eine Menge Pionier hierdurch nach gedachter Vestung abgegangen. Das vereinigte Lager steht ungefähr 3. Stunden von dem Belagerungscorps. Ein Theil von der Armee, welche zu Dinan steht, hat sich nach Ryssel geschwenkt. Gestern um 10. Uhr Vormittags kam ein Trompeter aus Ryssel, welcher mit verbundenen Augen ins Hauptquartier gebracht und eine halbe Stunde hernach eben so wieder zurückgeführt wurde. Der Gegenstand seiner Sendung ist uns unbekannt.

Brüssel, vom 8. Brachmonat.

-- Bey dem neulichen Ausfalle, welchen die Garnison aus Valenciennes wagte, haben unsere brave Krieger in einem Hinterhalte 700. Mann Franzosen zu Gefangenen gemacht, wovon gestern eine grosse Anzahl nach Brüssel gebracht wurde. Auch vorgestern um Mittag tragen 360. Gefangene hier ein. -- Das Feuer, welches die Vestung Valenciennes auf die Arbeiten der Belagerer macht, ist schrecklich, und wird ziemlich gut gerichtet. Es hat in den leztern Tägen die Arbeiten etwas mehr erschwert, als vorher. Aber es standen nunmehr 200. Kanonen gegen die Stadt gerichtet, welche ehestens ihren fürchterlichen Donner anfangen werden. Entschieden ist es jezt, daß die Laufgräben vor Valenciennes am 12. eröfnet werden sollen. -- Die Festung Conde feuert auch noch mit Lebhaftigkeit auf die Belagerer. Am 6ten benutzte der dasige feindliche Commandant den Augenblick, wo der Wind gegen Frankreich hinwehte, und ließ einen Ballon aufsteigen. Als selbiger sich in einer gewissen Höhe befand, drehte sich der Wind etwas, und der Ballon gieng bey Valenciennes auf das Terrain der Kayserl. Armee nieder. Es fand sich eine Schachtel daran geheftet, mit der Aufschrift: "Wer diese Schachtel finden wird, ist gebetten, die darinn enthaltenen Briefe an ihre Adressen zu besorgen." Die Adressen waren an den Kommandirenden General der französischen Armee, und an die National-Commissarien gerichtet, und die Finder waren so unartig, diese Depeschen an den Prinzen von Koburg zu bringen. Der Inhalt davon ist bisher nicht bekannt geworden.

Brüssel, vom 9 Brachmon.

Wir vernehmen so eben, daß die Franzosen von den Oesterreichern und Holländern zwischen Templeuve und Tourcoing angegriffen und geschlagen worden sind, wobey sie 2. Kanonen verlohren haben.

Brüssel, vom 12. Brachmon. [27]

Die Franzosen haben vorgestern die zu Waterlau postirten Holländer angegriffen; sie wurden aber so herzhaft empfangen, daß sie über Hals und Kopf davon liefen, ehe und bevor der Posten zu Moucron, welcher Anstalt machte, dem Feinde in die Flanke zu fallen, Zeit hatte, sich in Bewegung zu seze.

Orchies, vom 8. Brachmonat.

Gestern kamen 400. Mann von dem Nazionalregiment, vormals Monsieur, um den zwischen Marchiennes und Bouvignies aufgestellten Preußis. Posten von 30. Mann zu überraschen; ihre Absicht war aber kund geworden. Ein Detaschement golzischer Husaren und eine Abtheilung Karabinier stellten sich in das Gehölz in Hinterhalt und liessen sie ruhig vorbeyziehen. Kaum hatten die Franzosen den Posten angegriffen, der sich standhaft wehrte, als die Husaren und Karabinier den Feind im Rücken angriffen, über 300. Mann niedersäbelten, und einige und 40, alle gefährlich Verwundete, zu Kriegsgefangenen machten, so daß nicht ein einziger von den 400. Mann feindlicher Truppen davon gekommen ist.

Brüssel, vom 12. Brachmonat. [28]

Die Preußischen und Holländischen Truppen haben eine Bewegung vorwärts von Dornick gemacht, um Ryssel näher einzuschliessen. Der Preussen Hauptquartier ist jezt in Cisoing. Um die Provinz Westflandern mehr zu decken, hat Oberst Baron Mylius sich nun vollends bis an die Ufer der Lills gezogen, und da sein Lager geschlagen. Man giebt die Zahl der um Valenciennes aufgepflanzten Kanonen auf 700 an. Man wird sie wohl diese Nacht hier donnern hören. Alte erfahrne Officiers, die mehrmal Belagerungen beywohnten, versichern, niemal grössere Anstalten als gegen Valenciennes gemacht sind, gesehen zu haben; um so mehr ist aller Neugierde auf den Erfolg gespannt. Während den Belagerungsarbeiten fanden sich in der Entfernung viele emigrirte Franzosen ein, welche mit Ferngläsern bald die Arbeiter, bald Valenciennes betrachteten. Da ihnen nun einmal durchaus verboten ist, sich dem Lager zu nähern, auch ihre müßige Beschäftigung oder anders etwas Verdacht mag erregt haben, so schickte Prinz Coburg ein Piket Husaren, und ließ sie aufheben. Er wieß ihnen einen bequemen Ort zum Zuschauen an, nämlich beym Schanzarbeiten.

Quellen.[]

  1. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 24. April, 1793. Num. 33.
  2. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 27. April, 1793. Num. 34.
  3. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 4. May, 1793. Num. 36.
  4. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 15. May, 1793. Num. 39.
  5. Anhang zu der Mittwochs-Zeitung, Vom 15. May, 1793. Num. 39.
  6. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 22. May, 1793. Num. 41.
  7. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 5. Brachmonat, 1793. Num. 45.
  8. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 8. Brachmonat, 1793. Num. 46.
  9. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 15. Brachmonat, 1793. Num. 48.
  10. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 26. Brachmonat, 1793. Num. 51.
  11. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 6. April, 1793. Num. 28.
  12. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 10. April, 1793. Num. 29.
  13. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 24. April, 1793. Num. 33.
  14. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 27. April, 1793. Num. 34.
  15. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 4. May, 1793. Num. 36.
  16. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 8. May, 1793. Num. 37.
  17. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 11. May, 1793. Num. 38.
  18. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 18. May, 1793. Num. 40.
  19. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 25. May, 1793. Num. 42.
  20. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 29. May, 1793. Num. 43.
  21. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 29. May, 1793. Num. 43.
  22. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 1. Brachmonat, 1793. Num. 44.
  23. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 5. Brachmonat, 1793. Num. 45.
  24. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 8. Brachmonat, 1793. Num. 46.
  25. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 12. Brachmonat, 1793. Num. 47.
  26. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 19. Brachmonat, 1793. Num. 49.
  27. Post- und Ordinari Schaffhauser Samstags-Zeitung. Vom 22. Brachmonat, 1793. Num. 50.
  28. Post- und Ordinari Schaffhauser Mittwochs-Zeitung. Vom 26. Brachmonat, 1793. Num. 51.
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