Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Feldwacht.[]

[1]
Feldwacht. Hat das Heer ein Lager bezogen, so muß es von der etwanigen Annäherung des Feindes frühzeitig genug benachrichtigt werden, um ihn entweder mit Nachdruck empfangen, oder wenn man sich nicht einlassen will, zu rechter Zeit das Lager verlassen zu können. Um nun diese Nachricht zu erhalten, umgibt die Armee ihr Lager von allen Seiten, und vorzüglich nach der, von welcher der Feind kommen muß, mit einzelnen, kleinen, aus den leichtesten Truppen von allen drei Waffen bestehenden Abtheilungen, die dann ihre Schildwachten und Vedetten (die vordersten wachen) so aufstellen und überhaupt solchen Anstalten treffen müssen, daß sich nicht dem Lager unentdeckt nähern kann. Beabsichtigt man aber nebst der Benachrichtigung noch das Aufhalten eines etwa zahlreich und stark andringenden Feindes, so werden zwischen dem Lager und den Feldwachten hinreichend starke Corps aufgesetzt, die sich verschanzen, mit ihren Sicherheitsposten auf allen Seiten umgeben, und auf welche sich die Feldwachten bei Annäherung einer feindlichen Uebermacht zurückziehen. Dabei wird ein gewisser Theil des gelagerten Heeres, der Piket heißt, und dessen Stärke auf jede Brigade ungefähr eine Compagnie oder Eskadron beträgt, zum Ausrücken und Unterstützen, im Fall der Noth, beordert. Dieses Piket besetzt die Gegend, in welcher der Feind anrücken muß, bei Nacht und neblichtem Wetter wirklich und wird im Lager durch das Reservepiket ersetzt.


Quellen.[]

  1. *Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
Advertisement