Minden, ein vormaliges Bisthum, welches im westphälischen Frieden 1648 säcularisirt wurde und als ein Fürstenthum an Churbrandenburg kam. Es liegt im westphälischen Kreise an beiden Ufern der Weser, und enthält 18½ Quadratmeilen und 77,000 Einwohner. Getraidebau und Viehzucht sind beträchtlich; das Hauptproduct aber ist Flachs.
Im J. 1807 wurde das Land abgetreten und zum Königreich Westphalen geschlagen, wo es größtentheils zum Departement der Weser gehörte; im J. 1810 wurde es zum französischen Departement der Oberems gezogen; im Jahr 1814 aber von Preußen wieder in Besitz genommen.
Die Hauptstadt Minden zählt 7300 Einwohner. Sie war sonst ziemlich fest und ihre 600 Fuß lange steinerne Brücke über die Weser von einer Schanze bedeckt. Es sind hier drei lutherische, zwei catholische und eine reformirte Kirche; die Domkirche besitzen die Catholiken.
Am 1. Aug. 1759 lieferte bei Minden Prinz Ferdinand den Franzosen unter Contades eine Schlacht, und erfocht den entschiedensten Sieg. Die Franzosen würden noch ungleich mehr verloren haben, wenn Lord Sackville (nachmals Lord Gemaine) die Befehle des Prinzen gehörig vollzogen hätte, weshalb er auch von einem Kriegsgericht für dienstunfähig erklärt wurde.
Quellen und Literatur.[]
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.