Die Engländer landen bei Kuxhaven, und zerstören die dortigen Batterien.[]
Unter Kommando des Kapitän Goates waren, am 7 Julius, 10 kleine englische Kriegsschiffe in die Elbe gesegelt, hatten sich außer der Schußweite der Batterien von Kuxhaven vor Anker gelegt, und einige 100 Mann, den 8 Julius, ans Land gesetzt, welche die, nur von 80 Mann vertheidigten Batterien, leicht wegnahmen, sich des darauf befindlichen Geschützes bemächtigten, die englische Flagge aufsteckten, dann die Batterien zerstörten, und, nachdem sie 2 kleine KanonenBöte erobert, auf ihr Schiff zurückgingen *). Die Eskadre blieb in der Nähe von Kuxhaven und schien noch eine andere Absicht zu haben, welche sich später aufklärte, als Herzog Wilhelm von Braunschweig Oels nach der Weser durchbrach. Vor seiner Ankunft waren, am 26 Julius, unbedeutende Gefechte bei Ritzebüttel und Gestendorf vorgefallen.
- *) Der englische OffizialBericht im Politischen Journale Jahr 1809 Stück VIII.
Die Engländer zu Cuxhaven.[]
Wie vielen Allarm die Ankunft einer kleinen Englischen Escadre bei Cuxhaven im Anfange des vorigen Monats erregte, ist bekannt; man hielt sie zum Theil für den Vorboten der großen Englischen Expedition; allein diese war nach einer ganz andern Gegend bestimmt und segelte erst 3 Wochen später. Folgendes ist der Bericht, welchen die Englische Hofzeitung vom 18ten Jul. über die kleine Expedition nach Cuxhaven enthält, welches darauf zu Anfange dieses Monats auf kurze Zeit von Königl. Dänischen Truppen unter dem General-Lieutenant von Ewald besetzt wurde, der hernach wieder sein Hauptquartier zu Pinneberg nahm.
- Auszug eines Schreibens des Capitäns Goate, Commandeurs Sr. Majestät Sloope, Musquito an den Contre-Admiral Sir R. Strachan, und von diesem übersandt an den Admiralitäts-Secretair, Herrn W. W. Pole; datirt Elbstrom, den 9ten Jul. 1809.
- Mit folgenden Schiffen Sr. Majestät: Musquito (Schaluppe) Briseis, Ephira, Bruizeir (Kanonenböte) Centinel, Blazer, Pincher, Basilisk, Patriot (Schute), Alert (Cutter), ging ich den Strom hinauf und legte mich am 7ten dieses außer der Schußweite der Batterie von Cuxhaven vor Anker; da sie zu stark war, um von Sr. Maj. schiffen angegriffen werden zu können, so faßte ich den Entschluß zu landen und sie mit Sturm zu nehmen. Schon vorläufig hatte ich zu diesem Zwecke die nöthigen Vorbereitungen getroffen.
- Am 8ten des Morgens bei Tagesanbruch schiffte ich mich mit den Capitain Watts von der Ephira, nebst den commandirenden Offiziers, Seeleuten und Seesoldaten von den oben angegebenen Schiffen aus; auf die Mannschaft der ersten Boote, welche landeten, wurde von den Vorposten Feuer gegeben, und diese zogen sich hierauf nach der Batterie zurück; aber sobald der Feind, ohngefähr 80 Mann stark, uns erblickte, hielt er es für gut sich zurückzuziehen und wir bemeisterten uns der Batterie (besetzt mit 6 24-Pfündern und mit einem Deich umgeben) ohne Widerstand. Hierauf zogen wir Sr. Majestät Flagge an der feindlichen Flaggenstange auf und hernach die Hamburgische auf dem Schlosse in Ritzebüttel, demontirten die Kanonen und brachten sie auf die Schiffe im Hafen, so wie auch noch einige andere kleine Kanonen, nebst Kugeln und militärischen Vorräthen. Die Batterie wurde hierauf unterminirt und in die Luft gesprengt.
- Ich vertraute hierauf die Stadt Cuxhaven dem Civil-Gouverneur an, und schiffe alle Seeleute und Seesoldaten wieder ein.
- Zwei feindliche Kanonenböte, mit einer Kanone auf jedem, welche sich im Hafen befanden, wurden auch in Besitz genommen.
- Obgleich wir keinen Widerstand fanden, wie wir erwartet hatten, (da die Feinde dort oft 500 Mann und zu andern Zeiten wieder nur 100 Mann gehabt haben) so halte ich es doch für meine Pflicht, über die Thätigkeit und gute Ausführung der Commandeurs, befehlenden Offiziere, Seeleute und Seesoldaten bei dieser Gelegenheit Bericht abzustatten, da es zum Theil der Regelmäßigkeit ihrer Stellungen und ihres Aufmarschirens beizumessen ist, daß der Feind zum Rückzuge bewogen wurde."
Quellen und Literatur.[]
- Chronik des neunzehnten Jahrhunderts. Sechster Band. Jahr 1809. von Dr. Karl Venturini. Altona, bei Johann Friedrich Hammerich. 1811.
- Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Hamburg in der Hoffmannschen Buchhandlung. Jahrgang 1809.