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Essequebo.[]


Essequebo,[1] Holländische Colonie in Guiana, an der Westseite. Sie hat den Namen von dem großen aber wegen vieler Wasserfälle nicht schiffbaren Fluß Essequebo. Die Holländer erhielten die Kolonie 1667 durch den Frieden von Breda von den Engländern; aber erst in der Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts wurde sie bedeutend. Der Boden ist fruchtbar, und das Klima nicht so ungesund als in Surinam. Die an den Nebenflüssen und auf den Inseln des Essequebo angelegten Plantagen, liefern Caffe, Zucker, Baumwolle zum Handel; tiefer im Lande wächst Cacao und Vanille wild, wird aber wenig benüzt. Die Einwohner berechnet man 1780 auf 1200 Weisse und 20,000 Neger. Den Eingang des Flusses beschüzt das Fort Zeeland; es ist der Sitz der Regierung welche dem Generalgouverneur von Surinam untergeben ist. Weiter im innern Lande liegen noch an dem Flusse, das Fort Kykoverall und Neu-Mittelburg. Im J. 1797 ergab sich diese Kolonie in Englischen Schutz, fühlte also die Plagen, welchen der Krieg über die benachbarten Antillen verbreitete, nicht, und erhielt sich im Wohlstand. Durch den Frieden von Amiens wurde sie der Batavischen Republik zurück gegeben, aber beym erneuerten Krieg 1803 ohne Widerstand abermals weggenommen.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.