Essen, nahrhafte Stadt, im Westphälischen Kreise, welche auf Reichsunmittelbarkeit Anspruch machte, aber, zufolge eines Urtheils vom Kammergerichte vom J. 1670 der Hoheit der Aebtissin von Essen unterworfen wurde, jedoch so, daß sie von Huldigung und Steuern frey war, und ihre eigene Magistratspersonen setzen durfte. Sie stund unter dem Schutze des Königs von Preussen, als Herzogs von Cleve.
Der Magistrat und die meisten Einwohner sind Lutheraner; doch sind auch katholische Kirchen und Klöster, nebst einer Commenthurey des deutschen Ordens, und eine reformirte Kirche und Gemeine in der Stadt. Die ehemals beträchtliche Gewehrfabrik ist in Abnahme gekommen; dagegen werden noch gute Tücher in Essen verfertiget, und in der Nähe der Stadt sind Steinkohlengruben.
Seit 1802 ist die Stadt Preussischer Herrschaft unterworfen.
Quellen und Literatur.[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.