Erzgebirgischer Kreis.[]
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Erzgebirgischer Kreis, ist ein Theil von den Kursächsischen Landen, an den Böhmischen Gränzen, begreift unter sich die Kreisämter Freyberg, Schwarzenberg, die Aemter Nossen, Augustusburg, Frankenberg, Sachsenburg, Chemnitz, Stolberg, Zwickau, Werdau, Wiesenburg, Grünhayn, Mühlamt Annaberg, Wolkenstein, Lauterstein, Frauenstein und Altenberg. Der Flächeninhalt dieses Kreises beträgt 120 ge. Quadratmeilen und die Bevölkerung über 430,000 Seelen. Er hat den Namen von den reichhaltigen Erzgebirgen, die darinnen sind. Obgleich der Getreidebau in diesem Berglande nicht ergiebig ist, so steigt doch du ch den lobenswerthen Fleiß der Einwohner die Bevölkerung äußerst hoch. Denn ausser dem Bergbaue, welcher gegen 12 000 Bergleute beschäftigt, werden durch Verfertigung blechernen Geräthe, Schmalte sc. vorzüglich aber durch das sogenannte Klöppeln oder Spitzenwirken, und durch Wollen und Flachsspinnen, kleine Kinder so wie erwachsene Leute beschäftigt. Die Metalle, welche man ausser mehrern Stein- und Erdarten gewinnt, sind: Silber Kupfer, Zinn, Bley, Eisen, Kobold Wismuth, Arsenik. Zur Fördering derselben ist der beträchtliche Holzvorrath dieser Gegenden unentbehrlich; so wie zur Nahrung der Einwohner die vielen hier erzeugten Erdäpfel. Die ansehnliche Schafzucht befördert nicht nur die Wollenmanufakturen der Provinz, sondern giebt noch Wolle zur Ausfuhr.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Aus Sachsen, vom 10ten Juny. [2]
Mehr als 600 Gruben geben im Erzgebirge über 11,000 Mann Beschäftigung, und über 50,000 in Fabriken, die durch den Bergbau existiren. An silberhaltigem Erz werden jährlich 60,000 Mark fein gewonnen, an Bley 10,000 Centner, an Kupfer 300, an Arsenikerz über 5000.