Erstürmung von Abukir.[]
Der 15. Juli 1799.
Die Türken waren am 14. Juli 1799 bei Abukir gelandet. Umsonst hatte der französische Divisions-Chef Godard, der in dem Platz befehligte, schleunige Hülfe von General Marmont begehrt, welcher Alexandrien besetzt behalten zu müssen glaubte. Der Commandant war also ganz allein auf seine geringen Streitkräfte (300 Mann) beschränkt. Mit diesen besetzte er eine rückwärts vom Fort angelegte Redoutte, welche es von der Landseite her schützte. In Abukir selbst liess er nur 35 Mann als Besatzung zurück. Diese Redoute nun vertheidigten Godard und sein kleines Häuflein mit dem grössten Muthe, welcher sicher durch das gänzliche Zurücktreiben der so vielfach überlegenen Angreifer belohnt worden wäre. wenn nicht das Auffliegen der Pulverkammer die Vertheidiger um 4 Uhr Nachmittags -- der Kampf hatte schon von Tagesanbruch gedauert -- der Munition beraubt hätte. Itzt stürmten die Türken von allen Seiten, und die tapfern Franken fielen alle unter ihren Säbeln. Das Fort hielt sich noch 2 Tage, nach welchem die kleine Garnison von 35 Mann auch capitulirte, und nur mit genauer Noth der Ermordung von den erbitterten Türken entging.
Quellen und Literatur.[]
- Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.