Embden.[]
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Embden, Emden, Hauptstadt im Fürstenthum Ostfrießland, am Flusse Ems, wo er in den Dollart fällt. Sie zählte zu Ende des J. 1784 ohne das Militaire, 7,968 Einwohn. und hatte 2,182 Häuser; jezt hat sie gegen 10,000 Einwohn. Sie besteht aus der alten Stadt, Faldern und 2 Vorstädten. Die reformirte Religion ist die herrschende, und hat daselbst 3 deutsche Kirchen und 1 französische: ausser dies n ist auch 1 lutherische, 1 katholische, 1 Mennonitenkirche, und 1 Juden-Synagoge in dieser Stadt. Unter den übrigen Gebäuden zeichnet sich das auch in seinem Innern sehr zweckmäßig eingerichtete Zuchthaus aus. Die Schiffe, welche allda gebauet werden, sind sehr dauerhaft, und können mit wenig Mannschaft regiert werden. Die Handlung ist vorzüglich während des lezten Kriegs sehr blühend geworden; es liefen jährlich über 1200 Schiffe hier ein, und fast eben so viel wieder aus. Der Hafen von Emden, der Delf genannt. (der 1751 zu einem Freyhafen gemacht wurde,) ist vollkommen sicher, und auch ziemlich geräumig; aber oft fehlt es ihm an Wasser. Es können auch größere Schiffe bey hohem Wasser hinein kommen, wenn sie nur auf der Rhede so weit entlastet werden, daß sie nicht über 12 - 13 Fuß tief gehen. Die Rhede ist nur eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, und so bequem, daß die größten Kriegsschiffe daselbst ankern können. Zwischen dieser Rhede und der Stadt ward 1769 ein neues Fahrwasser gegraben, da das alte beynahe unbrauchbar war. Zwischen Emden und Auruh befördert ein schiffbarer Kanal den leichten Transport der Waaren. Die im J. 1750 allda errichtete Asiatische Handlungsgesellschaft wurde 1769 aufgehoben und dafür eine Compagnie zur Heringsfischerey angestellt, die im J. 1785. 42 Herings-Buysen gebrauchte, aber die Unterstützung des Königs bey ihren Geschäften immer nöthig hatte. Die Stadt hat das ausschließende Privilegium, alle Preussischen Länder mit Heringen zu versehen, da aber der eigne Fang von 13,000 Tonnen nicht hinreicht, so kommen über Stettin xc. noch mehr als 20,000 Tonnen fremde Heeringe in das Land. Die Ausfuhr besteht vorzüglich in Haber, Gerste, Butter, Käs, gefärbtem Zwirne, Leinwand, Segeltuch, und an hier verfertigten Schiffen. Der Magistrat hat jährlich von den Gütern der Stadt, Zöllen und Accisen 50,000 Thlr. Einkünfte, welche vorzüglich auf die kostbare Erhaltung der Seedeiche und Schleussen verwendet werden.
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Embden, in Ostfriesland, hatte 11128 Einwohner im J. 1804, und ist seit dem J. 1810 die Hauptstadt im Französ. Departem. der Ost-Ems.
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Embden, Emden, die Hauptstadt im Fürstenthume Ostfriesland am Flusse Ems, ist befestigt, groß und reich, und hat ungefähr 12,000 Einwohner. Alle drei christliche Religionsparteien haben hier freie Uebung. Außer dem Handel, welchen man hier zu Wasser treibt, und der Heringsfischerei insbesondere, gibt es auch Zwirn-, Strumpf-, Baumwollen- und Lederfabriken. Unter Napoleons Regierung war sie die Hauptstadt des Departements der Ost-Ems. Durch die Beschlüsse des Wiener Congresses kam sie, mit ganz Ostfriesland, an das Königreich Hannover. Der Seehandel dieses Platzes war zur Zeit und so lange Preußen seine Neutralität behauptete, von der höchsten Wichtigkeit. S. Ostfriesland.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor der Geschichte zu Landshut. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1811.
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.