Ducaten, eine Gold- und Silbermünze.
In Deutschland eine Goldmünze, welche sonst in guten Gelde 2 Rthlr. 18 bis 20 Gr., jetzt aber gewöhnlich 3 Thlr. bis 6, auch 8 Gr. gilt. In Italien und Spanien gibt es silberne Ducaten von geringerem Werth. In der Schweiz werden die Ducaten Schildfranken genannt.
Die holländischen Ducaten sind die verbreitetsten und im Handel üblichsten; die besten, die chremnitzer sollen 66 Gran wiegen. Insbesondere im Norden und Rußland pflegten sonst alle Waaren und Geldgeschäfte in holländischen Ducaten regulirt zu werden. Die Exportation von holländischen Ducaten war daher für Holland ein sehr wichtiger Handelszweig. Seitdem dieses Land Frankreich einverleibt war, hatte derselbe, wenigstens einstweilen, aufgehört, da nach einem Grundsatz des französischen Handelssystems weder Gold noch Silber, gemünzt oder ungemünzt, aus dem französischen Reiche ausgeführt werden durfte.
Den Ursprung und Namen leitet man von Longino, einem ravennaischen Duca (Fürsten) im sechsten Jahrhundert ab, oder von der Umschrift der venetianischen Ducaten: sit tibi, Christe, datus, quem tu regis, iste Ducatus. Gewiß ist es, daß sie in den italiänischen Herzogthümern, namentlich in Apulien, zuerst geprägt wurden.
Quellen und Literatur.[]
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.