Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Dubno.[]

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Dubno, Stadt, am Fluß Irwa, im Luzkischen Distrikt, der ehemaligen Polnischen Woiwodschaft Volhynien, dem fürstl. Hause Lubomirsky gehörig. Sie hat bey 6000 Einwohner, meistens Juden: aber während der Contracte halt n sich sowohl 25 - 30,000 Menschen allda auf. Diese, die vor der Theilung Polens, zu Lemberg gehalten wurden, sind seit 1774 nach Dubno verlegt, und nehmen jährlich am 6. Januar ihren Anfang. Der polnische Adel erscheint hier mit großen Geldsummen. Alle Käufe, Anleihen und Pachtungen werden bey dieser Zusammenkunft geschlossen und gehoben, und Wechsel und andere Schulden entrichtet. Kaufleute von fast allen Nationen finden sich hier zu dieser Zeit ein und ziehen, ungeachtet der ung~heuern Preise, auf welche Lebensmittel und Quartiere steigen, mit ansehnlichem Gewinn wieder davon. Fürst Michael Lubomirsky hat zur Ergötzung der zu Dubno sich einfindenden Fremden und zur Sicherheit für die Waaren der Kaufleute sehr gute Anstalten gemacht. Diese Stadt hat übrigens keine Fabriken, treibt aber einen beträchtlichen Handel mit Vieh, Holz und rohen Produkten aus Podolien, der Ukraine, der Moldau und Walachey. An der Ostseite liegt das Schloß welches ein bastionirtes Viereck, ohne Aussenwerke, und mit einem tiefen, gefütterten Graben umgeben ist. Jezt ist sie Krei~stadt im Russischen Gouvernement Wolynsk (Volhynien).


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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