Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Douane.[]

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Douane, Douaniers, Douane heißt das Zollhaus, das Zollwesen, und endlich der Zoll selbst, welcher von Aus- und Einfuhr der Kaufmannswaaren entrichtet wird. Was in deutschen Staaten die Mauth- und Zollanstalten für die Ein- und Ausfuhr der Handelsartikel sind, das ist das Douanenwesen in den französischen. Es hatte in der neuern Zeit in Beziehung auf das gegen Großbritannien geltend gemachte Continental-System eine große politische Wichtigkeit erhalten; auch beruht hauptsächlich seit dem napoleonischen Handelsedict von Trianon eine bedeutende Erhöhung der Zölle auf der Handhabung dieser gewaltigen Waffe gegen den brittischen Handel, dagegen, wie man behaupten will, früherhin das zahlreiche Corps (man gibt die Anzahl auf 28- bis 30000 Mann an) der Douaniers (Zollbeamte, die aber militärisch in Brigaden von 6 Mann organisirt sind und die Gränzen bewachen, damit nichts Contreband hereingeführt werde) den größten Theil des Einkommens gekostet haben soll. Nach dem in Nr. 192 des Moniteurs vom Jahre 1811 in 71 Suplementen gelieferten Bericht des französischen Finanzministers nebst den Rechnungsbeilagen über die Jahre 1809 und 1810 war der ganze Ertrag der Regie der Douanen im Jahre 1809 nicht weniger als 55,714,393 Franken, doch blieben für den reinen Ertrag nur 11,552,151 Franken; die Erhebungs- und Administrationskosten hatten demnach 44,162,242 Franken betragen. Im Jahre 1810 war der Bruttoertrag der Douanen 136,413,050 Franken; und gewiß ist derselbe durch die Decrete von Trianon und Fontainebleau, so wie durch die Einverleibung Hollands und der hanseatischen Departements, in der Folge sehr erhöht worden, da die französische Douanenlinie (die von den französischen Mauthsoldaten besetzte Linie) sich immer weiter ausdehnte. Unter der neuen königlichen Regierung ist das Douanensystem beibehalten worden, und die Finanzlage Frankreichs läßt auch keine Milderung desselben erwarten.


Quellen.[]

  1. Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
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