Douay.[]
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Douay, eine ansehnliche Stadt und Vestung an dem Flusse Scarpe, welcher sie durchfließt und in zwei Theile trennt. An Umfange übertrift sie Lille, aber an Volksmenge, Indüstrie und Wohlstand steht sie dieser Stadt weit nach. Sie soll gegen 20,000 Einwohner haben. Eine Universität, ganz so wie die zu Löwen, an welcher Joseph II. so viel zu tadeln hatte, und ändern wollte, eingerichtet, und ein Parlement für die französischen Niederlande gaben dieser Stadt vor der Revolution einiges Leben. Daß das Parlement iezt aufgehoben ist, daß die Universität, wenigstens die alte Einrichtung derselben, ebenfalls ziemlich vernichtet seyn mag, bedarf für den Kenner der Geschichte des Tages keiner Erwähnung.
Die Stadt hat, gleich den meisten niederländischen Städten, die Drangsale des Krieges mehr als einmal empfunden.
Ludwig XIV. nahm 1667 nach einer fünftägigen Belagerung sie in Besitz, und der das Jahr nachher geschlossene Aachner Frieden sicherte ihm den Besitz derselben zu. Der kriegerische König ließ dann ein Zeughaus, ein Stückgieserei und eine Militairakademie hier anlegen, zum Behuf seiner Eroberungsaussichten. Mit einem Verlust von zweitausend Todten und sechstausend Verwundeten wurden die Alliirten 1710 am 25. Junius Meister der Vestung, *) unter Anführung der Prinzen von Oranien und Anhalt. Das an der Scarpe befindliche Fort, ergab sich ohne Widerstand. So wie Ryssel durch den Uetrechter Frieden an Frankreich zurückgegeben wurde, würde es auch mit Douay geschehen seyn; allein die Franzosen hatten sich bereits 1712 durch eine Belagerung von vierzehn Tagen wieder in den Besitz der Stadt gesetzt. Das Fort Scarpe wurde so tapfer von den Deutschen vertheidigt, daß sie es erst eilf Tage nachher räumten, seitdem ist Douay französisch geblieben, und der Anbau der Stadt sowohl als die Bevestigung derselben hat während dieser Zeit viel gewonnen.
- *) Die Franzosen verloren über 4000 Mann, und hatten, nach Eröfnung der Laufgraben, sich noch 52 Tage gehalten.
Die Gegend um dieser Stadt ist so fruchtbar, daß man sie gemeiniglich die Kornkammer der benachbarten Provinzen nennt.
Zur Vertheidigung der Stadt gegen einen Angriff diesen auch die Schleusen, durch welche sie, und ein Theil der umliegenden Gegend, unter Wasser gesetzt werden kann.
Douay..[]
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Douay, große und feste Stadt an der schiffbaren Scarpe, im Wallonischen Flandern, an den Gränzen der beyden Grafschaften Artois und Hennegau; jezt die Hauptstadt im Departement du Nord. Sie hat 2,737 Feuerstellen und 18,230 Einwohner (im J. 1802); und vor der Revolution ein eignes Parlament und eine Universität, welche jezt in ein Lyceum verwandelt ist. Die Sta t hat Manufakturen und Handel von Rüböl, Hopfen, Linon, Batist, andern Baumwollenstofen, Spitzen, Zwirn, Leinwand, Wollenzeugen und Seide, eine Kanonengieserey, und ist der Sitz einer Artillerieschule. Die Bevölkerung steht aber mit der Größe der Stadt in keinem Verhältniß. Sie ist eine der ältesten Städte, und schon zur Zeit der ersten Grafen in Flandern bekannt gewesen. Das Fort an der Scarpe liegt einen Kanonenschuß von der Stadt, ist um und um mit Wasser umgeben, und gut befestigt.
Douay ist zugleich der Hauptort eines Bezirks, zu welchem folgende Cantons gehören: Douay, Arleux, Bouchain, Marchiennes, Conde, Orchies, St. Amand, und Valenciennes.