Donauwerth.[]
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Donauwerth, Donauwörth, meist wohlgebaute Stadt mit 2,460 Einwohnern an der Donau, wo die Wernitz hinein fließt, ehemals in dem Schwäbischen, jezt in dem Baierischen Kreise. Sie war vor diesem eine evangelische freye Reichsstadt, ist aber 1607 wegen eines Tumults der Evangelischen wider eine ungewöhnliche Procession des katholischen Abts zum Heiligen Kreuz, in die Reichsacht gekommen, welche der Herzog von Baiern vollzog, und für die aufgerechneten Kosten die Stadt in Besitz behielt. Sie wurde zwar den 9. Junius 1705 durch ein Kaiserliches Decret wiederum mit ihrer vormaligen Reichsfreyheit begnadigt, aber im Badischen Frieden 1714 ist sie Kurbayern wieder eingeräumt worden. Nicht weit von der Stadt liegt der bekannte Schellenberg, wo die Alliirten 1704 einen wichtigen Sieg wider die Bayerischen und Französischen Truppen erhielten. Nach dem Tode des letzten Kurfürsten von Bayern, Maximilian Joseph, bemühete dich der Schwäbische Kreis, der diese Stadt noch stets als seinem Mitstand betrachtete, sie wieder in ihre vormalige Freyheit zu bringen: welches aber ohne Erfolg blieb. Denn im Jahr 1782 überließ gedachter Kreis Donauwehrt auf ewig, als eine Landstadt, an Bayern, welches dagegen ihren Reichs- und Kreisanschlag übernahm und auf die Herrschaft Mindelheim und Wiesenstein legte, und für die Rückstände überhaupt 10,000 fl. zu zahlen versprach. Sie mit ihrem kleinen Gebiete hat noch jezt den Namen der Reichspflege Wörth, beyde zusammen hatten 3,971 Seelen, nach der Zählung im J. 94. 1804 ist der Stadt nebst dem kleinen Gebieth mit dem Fürstenthum Neuburg vereinigt worden. Die Abtey Heiligen K euz wurde im Jahr 1802 dem Fürsten von Oettingen Wallerstein als Entschädigung gegeben.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.