Düna.[]
Düna, Dünafluß, Dwina,[1] ein großer Fluß, welcher im nowogrodischen Gouvernement in Rußland entspringt, durch Litthauen läuft, und sich endlich unter Riga und Dünamünde (die Dünamünderschanze, eine kleine Festung nebst Hafen am liefländischen Meerbusen) in die Ostsee ergießt. Eine Menge kleinerer Flüsse ergießen sich in die Düna; mehrere Seen stehen mit ihr in Verbindung, und setzen sie mit dem Dnieper in Verkehr. Eigentliche Schiffahrt findet auf ihr wenig Statt; sie ist dazu zu seicht, zu gefährlich durch Klippen und Untiefen. Selbst oberhalb Riga ist noch ein gefährlicher Wasserfall über einen Felsen. Das meiste Leben ist auf ihr im Frühjahr, wo das Wasser sehr bedeutend steigt, und die Barken über Klippen und Sandbänke weggehen. Die Eisdecke, welche der Winter über sie bahnt, geht gewöhnlich im April auf, und schwellt dann die Gewässer ungeheuer an. Ihr Ursprung ist einer jener vielen Seen, die in Rußland bei dem geringen Falle der Gewässer sich allmälich ausbildeten, der Dünasee. Erst wo die Toropa, ein kleines Flüsschen, sich einmündet, gewinnt sie einiges Ansehn, und kann von Barken befahren werden. Witepsk, Polozk und Riga liegen an ihrem Ufer. Sie fließt 200 Stunden weit, ehe sie in die Ostsee mündet. Das Thal, das sie bildet, ist bald sehr verflacht, bald durch Hügel verengt, die mit ungeheuern Tannenforsten bedeckt sind. Korn, Hanf, Holz, Flachs, Bienen, Viehzucht und was daraus erwächst, gibt nebst dem Holzhandel den Einwohnern längs ihrer Ufer Beschäftigung und Wohlstand. An ihrer Ufern wurde 1812 und 1813 mehrmals gekämpft.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
Warschau, den 20sten July. [2]
Wie man versichert, sind bereits mehrere Korps der großen Armee über die Düna gegangen.