Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Departement der Vendée.[]

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60. Das Departement der Vendée, nach dem gleichnamigen Flusse benannt, ist aus Nieder-Poitou gebildet und liegt am Meere. Der Flächenraum beträgt 134 Qu. M. und die Volksmenge über 270,000 Seelen. Diese Dept. ist jetzt in die drei Gemeindebezirke von Napoléon, Fontenay und Sables-d'Olonne getheilt, welche zusammen 324 Gemeinden in 29 Kantonen enthalten.

1) Napoléon (vormals Roche-sur-Yon) Hauptstadt mit etwa 1000 Einw., am Yon, 95 fr. M. von Paris; sie treibt Getraidehandel, und soll wegen ihrer vortheilhaften Lage jetzt zu einer ansehnlichen Stadt gemacht werden.

2) Fontenay (jetzt mit dem Beinamen le Peuple, vormals le Comte) hübsche und gewerbsame Stadt mit 6600 Einw. an der Vendée; und

3) Sables d'Olonne, Handelsstadt mit 5200 Einw. und einem kleinen Seehavem am Meere, treibt auch Sardellenfang. Hauptorte von Bezirken.

Zu diesem Dept. gehören auch die an der Küste liegenden Inseln: Bouin, Noirmoutier und Dieu, die schon oben (bei Poitou) beschrieben worden sind.


Dekrete.[]

[1808]

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Paris den 1. Sept. Der Moniteur von heute enthält ein kaiserl. Dekret aus Niort vom 7. Aug., wodurch die unverzügliche Eröffnung einer Strasse zwischen Poitiers und Nantes, und Fontenay und Saumür anbefohlen wird. Die Arbeiten sollen noch vor dem 1. Jan. 1810 beendigt seyn. Ein anderes Dekret vom 8. Aug. aus Napoleon betrifft die Wiederherstellung der in der Vendee während des Kriegs zerstörten Wohnungen, Pfarrhäuser und Kirchen, Verschönerungen der Stadt Napoleon, und Verbesserung der Landstrassen. Unter andern wird darin allen Häusern, die von jetzt an bis zum 1. Jan. 1812 in der Vendee neu aufgebaut werden, eine vollkommene Steuerfreyheit auf 15 Jahre, und den Eigenthümern der 2000 Häuser, die zuerst aufgebaut werden, eine Prämie vom vierten Theile des Hauses, die jedoch nicht 800 Fr. überschreiten darf, zugesichert. Zur Vollendung der Bauarbeiten in der Stadt Napoleon, so wie der Landstrassen in der Vendee sind 6 Mill. Fr. bestimmt.


Quellen.[]

  1. Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806. = Neueste Kunde von Frankreich. Nach dessen gegenwärtigem Zustande aus Quellen dargestellt von Theophil Friedrich Ehrmann. Weimar, im Verlage des F. S. privil. Landes-Industrie-Comptoirs. 1806.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 75. Sonnabend, den 17. September 1808.
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