Departement der Yonne.[]
20.[1] Das Departement der Yonne hat seinen Namen von dem Flusse Yonne, der es durchströmt, begreift den vormals zu Bourgogne gehörigen Landstrich Auxerrois und außerdem noch ein Theil von Champagne, hauptsächlich das Ländchen Senonais, und hat einen Flächenraum von 135 Qu. Meilen mit 340,000 Einwohnern. Es ist in die fünf Gemeindebezirke von Auxerre, Sens, Jrigny, Tonnerre und Avalon abgetheilt, welche in 34 Kantonen 484 Gemeinden enthalten.
1) Auxerre, Hauptstadt des Depts. (vorm. von Auxerrois) alte, nicht sehr ansehnliche Stadt mit 12,000 Einwohnern, in einer zum Handel sehr vortheilhaften Lage, am Abhange eines Hügels an der Yonne, 37 fr. M. von Paris. Sie ist in beinahe runder Gestalt erbaut; ihr Aeußeres ist schöner als ihr Inneres; sie hat nur zwei öffentliche Plätze, den Brunnenplatz und den Domplatz von der Kathedralkirche, welche ein merkwürdiges Gebäude ist, die Straßen sind gut gepflastert; aber die meisten Häuser sind alt und geschmacklos gebaut. Das schönste Gebäude der Stadt ist der prächtige vormalige bischöffliche Pallast.
Man fabrizirt hier Tücher, Halbtücher, Sersche, Strümpfe, Leder u. s. w. In dem großen Hospitale ist eine englische Baumwollen-Spinnmaschine. Der Handel ist nicht von großer Bedeutung; er beschäftigt sich hauptsächlich mit Wein und Holz. Außer den oberen Gewalten des Depts. ist hier auch der Sitz eines Handelsgerichts.
2) Sens, alte, ansehnliche Stadt mit etwa 11,000 Einwohnern in einer anmuthigen Gegend an der Yonne, wo die Vanne in dieselbe fällt. Vormals war sie der Sitz eines Erzbischoffs, dessen Domkirche ein schönes merkwürdiges Gebäude ist. es sind hier zirmlich beträchtliche Fabriken.
3) Joigny, hübsche Stadt mit 5400 Einwohnern, auf einem Hügel an der Yonne. Es sind hier Gärbereien und Tuchfabriken.
4) Tonnerre, Fabrikstadt mit 4000 Einwohnern am Armançon. Man fabrizirt hier Leder, Strümpfe, Hüte, Töpfergeschirre und Eisenwaaren.
5) Avalon, Stadt mit 4200 Einwohnern, in einer schönen Gegend.
Hauptorte von Bezirken.
Quellen.[]
- ↑ Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806. = Neueste Kunde von Frankreich. Nach dessen gegenwärtigem Zustande aus Quellen dargestellt von Theophil Friedrich Ehrmann. Weimar, im Verlage des F. S. privil. Landes-Industrie-Comptoirs. 1806.