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45. Das Departement des Aveiron, ein Gebirgsland, hat seinen Namen von dem Flusse Aveiron, welcher es durchströmt, ist aus der vormaligen Landschaft Rouergue gebildet, hat einen Flächenraum von 171 Qu. Meilen und eine Volksmenge von mehr als 328,000 Seelen.
Dieses Dept. ist jetzt in die fünf Gemeindebezirke von Rhodez, Villefranche, Espalion, Milhau und Ste. Afrique abgetheilt, welche zusammen 589 Gemeinden in 43 Kantonen enthalten.
1) Rhodez oder Rodez, Hauptstadt des Depts, (vormals von Rouergue) hübsche, alte Stadt mit 6000 Einwohnern, auf einem Berge, an dessen Fuße der Aveiron fließt, 128 fr. M. von Paris; sie ist nicht gar gut gebaut, war vormals der Sitz eines Bischofs, dessen Domkirche ein merkwürdiges Gebäude mit einem ungemein hohen Thurme ist. Man fabricirt hier grobes Tuch, allerlei andere Wollenzeuche, wollene Strümpfe, Leinwand, Zwirn, Hüte, Papier, Wachskerzen u. s. w. Auch ist hier und in der Gegend die Seiden- und Maulthierzucht stark. Mit diesen Waaren und anderen Landesproducten wird ein ziemlich ansehnlicher Handel getrieben. Außer den oberen Gewalten des Depts. ist hier auch ein Handelsgericht.
2) Villefranche, gewerbsame Stadt mit 10,000 Einwohnern, am Aveiron; man zählt hier zwanzig Fabriken in Leder, Papier, Wollenzeuchen, Hüten, Schnallen, Leuchtern, kupfernen Kesseln u. s. w. Auch wird viel Leinwand verfertigt; der Handel ist beträchtlich.
3) Espalion, mit 2000 Einwohnern am Lot.
4) Milhau oder Milhaud, alte Stadt mit 6000 Einwohnern am Tarn, hat viele Fabriken.
5) Saint-Afrique, sehr herabgekommene Stadt mit 3600 Einwohnern.
Hauptorte von Bezirken.
Quellen.[]
- ↑ Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806. = Neueste Kunde von Frankreich. Nach dessen gegenwärtigem Zustande aus Quellen dargestellt von Theophil Friedrich Ehrmann. Weimar, im Verlage des F. S. privil. Landes-Industrie-Comptoirs. 1806.