Departement des Rheins und der Mosel.[]
100. [1] Das Departement des Rheins und der Mosel hat den Namen von den beiden Flüssen, die es bewässern und die sich hier vereinigen, begreift Theile des vormals Trierischen, Köllnischen, der Rheinpfalz u. s. w., hat einen Flächenraum von 104 Qu. M. mit 230,000 Einw. und ist jetzt in die drei Gemeindebezirke von Coblenz, Bonn und Simmern abgetheilt, welche 675 Gemeinden in 30 Kantonen enthalten.
1) Koblenz, Hauptstadt des Depts., Hübsche, wohlgelegene, befestigte Stadt mit 10,000 Einw. in einem weinreichen Thale am Einflusse der Mosel in den Rhein, 120 fr. M. von Paris. Ueber die Mosel führt eine steinerne und über den Rhein eine fliegende Brücke. In dem untern Theile der Stadt sind die Häuser alle sehr hoch und altmodisch gebaut, außer an dem schönen Gestade längs dem Rheine hin; der höher gelegene Theil ist hübsch und regelmäßig gebaut und schließt einen schönen mit Bäumen besetzten Platz ein. Das merkwürdigste Gebäude ist das prächtige neue Schloß, vormals die Residenz des Kurfürsten von Trier. Es sind hier auch mehrere hübsche Kirchen. Man fabricirt Wollenzeuche, Leinwand und Leder und treibt ansehnlichen Handel. Die Stadt ist auch der Sitz des Generalstabs der 26sten Militär-Division.
2) Andernach, kleine Handelsstadt am Rheine mit 2200 Einw.
3) Bonn, hübsche Stadt am Rheine mit 9000 Einw. vormals Residenz des Kurfürsten von Cölln.
4) Simmern, Städtchen mit 1600 Einw.
5) Kreuznach, kleine Stadt an der Nahe mit 3200 Einw. und mit Salzwerken.
Quellen.[]
- ↑ Neueste Länder- und Völkerkunde. ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Zweiter Band. Frankreich. Weimar, im Verlage des geographischen Instituts, 1806. = Neueste Kunde von Frankreich. Nach dessen gegenwärtigem Zustande aus Quellen dargestellt von Theophil Friedrich Ehrmann. Weimar, im Verlage des F. S. privil. Landes-Industrie-Comptoirs. 1806.