Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Cochin.[]

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Cochin, Kotschim, Kutsin, kleines Königreich auf der Halbinsel von Indien, diesseits des Ganges, auf der Küste von Malabar. Die Hauptstadt gleiches Namens, gehört seit 1663 den Holländern, welche sie den Portugiesen unter andern deswegen wegnahmen, weil die leztern durch den dasigen wilden Zimmt dem Holländischen Handel mit dem Zimmt von Ceylon in Europa schadeten. In der Vorstadt ist eine Colonie weisser Juden, welche, ihrem Vorgehen nach, seit der Wegführung aus Palästina nach den Babylonischen oder vielmehr Assyrischen Ländern sich hieher gezogen haben. Sie ist nach Goa die größte Stadt an dieser Küste, hat steinerne Häuser, schöne Thürme, breite Gassen, und tiefe Gräben, und liegt am kleinen Fluß Mangatti, welcher hier in die See läuft. Die Holländer hatten an der benachbarten Küste noch andere befestigte Comptoire; aber 1795 nahmen sie die Engländer nebst der Stadt Cochin weg. In der Nähe derselben liegt Neu-Cochin die Residenz des Landesfürsten, welchem die Holländer jährlich eine bestimmte Summe bezahlten. Die Engländer unterstüzten diesen Fürsten gegen die Angriffe des Tippo Saib; dagegen ist er nun von ihnen sehr abhängig. Die Holländer sollten durch den Frieden von Amiens 1801 ihre Comtoirs wieder erhalten. Der Haupthandel des Landes besteht in Pfeffer und Cardamon.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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