Claude Antoine, Vicomte de Préval, General-Lieutenant, geb. zu Salins, in der Franche Comté, den 18. Aug. 1776.
Zum Militär bestimmt, trat Préval (1786) in das Regiment Enghien, wurde noch in demselben Jahre Offizier, und erwarb sich die Achtung Aller durch seine Thätigkeit und Geschicklichkeit. Im Jahre 1791 kam er zum Regiment Guyenne, erhielt das Jahr darauf den Oberbefehl über die Artillerie dieses Regiments und zeichnete sich auf das vortheilhafteste bei Speyer und Mannheim aus, so daß er, als das Gesetz ihm seine Offizierstelle raubte, einstimmig von den Offizieren seines Corps zurückverlangt wurde. Gouvion Saint Cyr, der damals das Centrum der Rhein- und MoselArmee befehligte, gab ihm häufig wichtige Aufträge, und bei dem Rückzuge dieser Armee zum General Gérard geschickt, trug er viel zur Erzwingung des Höllenpasses bei; dann zur italienischen Armee versetzt, wußte er sich in dem Treffen von Magnano an der Spitze seiner Brigade gegen ein vierfach stärkeres Corps zu behaupten und machte dabei ein Bataillon ungarischer Grenadiere zu Gefangenen, so wie er auch 6 Kanonen erbeutete. Als zweiter Befehlshaber des Stabes und Generaladjutant zeichnete er sich auch in den folgenden Jahren, besonders in der Schlacht von Novi auf das glänzendste aus, benahm sich mit großer Klugheit und Festigkeit bei Stillung eines Aufruhrs in dem zwischen Genua und Nizza stehenden Corps, so wie später bei dem der französischen Garnison zu Turin und verfaßte Anordnungen für die Cavallerie, die später allgemein angenommen wurden, so wie sich auch sein Regiment bei jeder Gelegenheit durch vorzüglich gute Haltung auszeichnete. Darauf erhielt er 1809 die Stelle eines Oberinspectors der Cavallerie und wurde auch 1813 dazu gebraucht, die durch den Rückzug von Moskau fast ganz aufgelöste Reiterei wieder neu zu organisiren. Den Feldzug in Sachsen machte er nicht mit; nur bei der Schlacht von Hanau hatte er Gelegenheit, seinen alten Ruhm zu bewähren, und den Rückzug in der Nacht zu bewerkstelligen. Zu dem außerordentlichen Kriegsrath berufen, den der Marschall, Herzog von Valmy, in Mainz hielt, wurde er darauf nach Paris geschickt, um der Regierung den Zustand der Angelegenheiten an der Grenze auseinanderzusetzen und erhielt nun den Oberbefehl über das Generaldepot der Cavallerie, welche Stelle er auch nach der ersten Restauration und während der hundert Tage behauptete; im Sept. 1815 wurde er Generalinspector der Cavallerie.
Quellen und Literatur.[]
- Dr. R. Fl. Leidenfrost's französischer Heldensaal oder Leben, Thaten und jetzige Schicksale der denkwürdigsten Heroen der Republik und des Kaiserreichs, insonderheit der Waffengefährten und Marschälle Napoleons. Ilmenau, 1828. Druck und Verlag von Beruh. Friedr. Voigt.