Chur, die Hauptstadt des ganzen Graubündnerlandes am Flusse Plessur, mit ungefähr 2500 Einwohnern.
Der Speditionshandel zwischen Deutschland und Italien macht die Stadt wohlhabend. Sie hat zwei evangelische Pfarrkirchen. Auf dem Rathhause ist die Stadtbibliothek und unter das Kaufhaus mit der Waarenniederlage.
Die Gegend hat Wein und Obstbau, und in der Nähe fängt der Rhein an, für kleine Fahrzeuge und Flöße schiffbar zu werden.
Zu dem Hochgerichte Chur gehören noch vier Kirchspiele mit 3500 Einwohnern.
Bis 1498 war Chur eine freie Reichsstadt, dann kam sie mit Beibehaltung einiger Freiheiten an den Bischof, der unter dem Erzbischof von Mainz stand und ein Reichsglied war. Die bischöfliche Residenz liegt dicht an der Stadt und an demselben Platze die Domkirche, um welche herum die wenigen Catholiken wohnen, die in Chur leben. Die Einkünfte des Bischofs sind bis auf 10,000 Fl. geschmolzen, wovon der größte Theil aus Tyrol kommt. Die weltlichen Besitzungen des Bischofs sind 1802 eingezogen und der helvetischen Republik als Entschädigung für anderweitige Verluste gegeben worden.
Quellen und Literatur.[]
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.