Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Christian Ludwig August Carl Reichsgraf von Dönhoff.[]

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251) Christian Ludwig August Carl Reichsgraf von Dönhoff,

aus dem Hause Friedrichstein in Ostpreußen, ward im siebenjährigen Kriege, während das Herzogthum Preußen unter Russischer Botmäßigkeit stand, mit andern Deputirten von den Ostpreußischen Ständen nach Petersburg geschickt, um bei dem Russisch Kaiserlichen Hofe das Beste seines Vaterlandes wahrzunehmen. Sein gebildeter Verstand, so wie sein äußerst kluges Benehmen hatten nicht nur seine Bemühungen erleichtert, sondern ihm auch bei dem Russischen Hofe dergestalt Eingang verschafft, daß er von demselben zum Kammerherrn ernannt wurde.
Nach dem Frieden 1763 kam er nach Berlin, wurde Ritter des St. Johanniter-Ordens und begab sich anfangs in das Justizfach. Da er aber mehr Neigung zu den cameralistischen Geschäften bei sich verspürte, und er sich darin auch die nöthigen Kenntnisse erworben hatte; so verließ er jenes Fach und wählte die letztere Laufbahn. Er ward hierauf als Rath bei der Breslauischen Krieges- und Domainenkammer angestellet, resignirte aber nach dem Absterben seines Vaters diesen Posten und widmete sich dem Landleben. Im J. 1771 wurde er zur Annahme eines Gesandtenpostens aufgefordert, wozu er sich willig finden ließ. König Friedrich II. ernannte ihn demnach, den 20sten März auch zu seinem Kammerherrn, schickte ihn darauf noch in demselben Jahre als Envoyé-Extraordinaire an den Königlich Schwedenschen Hof nach Stockholm, welche Stelle er bis 1775 ehrenvoll bekleidet hat. Als aber inzwischen mehrere Unglücksfälle seine Güter betroffen, und dadurch seine Vermögensumstände sehr gelitten hatten, so sahe er sich genöthiget, um seine Zurückberufung von Stockholm zu bitten, welche ihm denn in gedachter Rücksicht im Juny 1775 gewährter wurde.
Als König Friedrich Wilhelm II., der den xc. Grafen von Dönhoff persönlich kannte und sehr schätzte, zur Regierung kam, erhob er ihn an seinem Huldigungstage, den 17ten September 1786 zum Wirklichen Geheimen Staatsminister, und ernannte ihn zum Mitgliede des Ostpreußischen Etatsministerii, desgleichen zum Obermarschall von Preußen, und befahl dessen Introduction in den Staatsrath, welche am 9ten July 1787, als der Graf von Dönhoff in Berlin war, erfolgte. Er war auch Ritter des rothen Adlerordens, und starb den 30sten März 1803.


Quellen.[]

  1. Der Königl. Preußische und Churfürstl. Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rath an Seinem zweihundertjährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805. Berlin, 1805. In der Buchhandlung des Commerzienraths Matzdorff.
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