Biographien.[]
Christian VII., König von Dänemark und Norwegen.[]

Christian VII., König von Dänemark und Norwegen.

Carolina Mathilde, Königin von Dänemark und Norwegen.
Christian VII., König von Dänemark und Norwegen, gebohren den 29sten Januar 1749, bestieg den Thron den 13ten Januar 1766, und vermählte sich in dem ersten Jahre seiner Regierung mit Karoline Mathilde, Prinzessin von England, mit der er das Jahr darauf den Kronprinzen Friedrich zeugte. Diesem Prinzen impfte in seiner frühsten Kindheit der Doctor Struensee die Blattern ein, und ward nachher dessen Erzieher. Die Sorgfalt, mit der sich Struensee diesem Geschäfte widmete, verlangte daß er öfters um die Königin Mathilde war, und erwarb ihm ihre Gunst, die ihn zu den ersten Stellen des Staats erhob, aber auch Neider erweckte, zu den verdrüßlichsten Auslegungen Veranlassung gab, und endlich, trotz der Vorstellungen des englischen Bothschafters, in Gemäßheit des Ausspruchs eines grossen ausserordentlichen Raths, den 6ten Aprill 1775 die Ehescheidung des Königs herbeyführte. Seit lange hatte ihn seine Kränklichkeit genöthigt, das Staatsruder seinem Sohne zu überlassen, dessen Bemühungen hauptsächlich dahin gegangen sind, mitten unter den Spaltungen, die Europa beunruhigen, die Neutralität zu behaupten. Dieser lange Frieden ward jedoch 1803 von England unterbrochen, dessen Ansprüche der dänischen Hof nicht länger ertragen konnte. Die dänische Flotte unternahm ein blutiges Treffen, in dem sie viel Unerschrockenheit zeigte und mit dem die Feindseligkeiten auch geendet waren. 1804 begab sich der Kronprinz an der Spitze einiger Truppen in die Nähe von Hamburg. Christian starb endlich am 13ten März 1808 zu Rendsburg.
Christian VII., König von Dänemark.[]
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Christian VII., König von Dänemark, war den 29sten Januar 1749 geboren und folgte seinem Vater, Friedrich V., am 13ten Januar 1766. In demselben Jahre vermählte er sich mit Georgs III. von England Schwester, Caroline Mathilde. Nach seiner Krönung 1767 bereis'te er Deutschland, Holland, England und Frankreich und kam mit Anfang des Jahrs 1769 in seine Staaten zurück. Auf dieser Reise besuchte er die ausgezeichnetsten Gelehrten, die Akademien und literarischen Gesellschaften, ward zu Cambridge Doctor der Rechte und hinterließ allenthalben den Ruf eines leutseligen und unterrichteten Fürsten. Anfangs stand der Graf J. H. G. von Bernstorf, der Friedrichs V. ganzes Vertrauen besessen hatte, an der Spitze der Geschäfte; aber 1770 nahm Struensee, sein Arzt, der eine unbeschränkte Gewalt über ihn hatte, diesen Posten ein. Die Neuerungen, die dieser Minister vornahm, erregten den Haß des Adels und die Unzufriedenheit des Militärs. Die verwitwete Königin (Julie Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel), hatte sich umsonst bemüht, Christian mit seiner Gemahlin zu entzweien, um sich der Leitung der Geschäfte zu bemächtigen. Man hat selbst behauptet, daß sie ihren Sohn Friedrich habe auf den Thron heben wollen. Indem sie Struensee's Unbesonnenheiten und einige Unüberlegtheiten der Königin benutzte, vereinigte sie sich mit einigen Mißvergnügten, und trat den 16ten Januar 1772 nach einem Ball nebst dem Prinzen Friedrich und zwei andern Personen in das Zimmer des Königs, dem man vorstellte, daß die Königin und Struensee damit umgingen, ihn eine Entsetzungsacte unterzeichnen zu lassen und daß er einer so dringenden Gefahr nur dadurch begegnen könne, daß er auf der Stelle einen Verhaftsbefehl gegen die Schuldigen ausstelle. Nur nach sehr dringenden Vorstellungen gab Christian nach. Seitdem war die Führung der Geschäfte in den Händen der Königin Julie und ihres Sohns Friedrich. Der König, dem eine Geisteskrankheit oft den Gebrauch der Vernunft raubte, regierte nur noch dem Namen nach. Einige nützliche Maßregeln bezeichneten die Verwaltung Ove Guldbergs, Minister des verwittweten Königin; aber im Ganzen fehlte dem System Festigkeit. Man schloß 1773 mit Rußland einen Vertrag, der die Streitigkeiten endigte, welche die Zweige des Hauses Holstein seit lange trennten, und vermöge dessen das Herzogthum Holstein mit Dänemark vereinigt ward. Im J. 1784 trat der damalige Kronprinz und jetzige König an die Spitze der Regierung. Christian sah während des Restes seines Lebens Copenhagen 1795 von einer Feuersbrunst heimgesucht, und zwei Mal, in den Jahren 1801 und 1807, von den Engländern angegriffen. Er kam nach der Einnahme seiner Hauptstadt durch die Engländer nicht wieder dahin zurück. Man hatte ihn nach Rendsburg ins Holsteinische gebracht, und hier starb er am 3ten März 1808. Vor seiner unglücklichen Krankheit hatte Christian gute Gesinnungen und eine gewisse Lebhaftigkeit des Geistes gezeigt. Die Königin Caroline Mathilde hatte, nachdem man sie auf das Schloß Kronburg geführt, sich über ihre Verbindungen mit Struensee gerichtlich vernehmen lassen müssen. Sie begab sich später nach Zelle, wo sie vor Kummer im Jahr 1775 in einem Alter von 41h Jahr starb. Christian hatte nur zwei Kinder, den jetzigen König Friedrich und die Prinzessin Augusta, vermählt mit dem Herzog von Holstein-Augustenburg.
Tod des Königs von Dännemark, Christians VII.[]
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Kurze Uebersicht seiner Regierung; ein Schreiben aus Kopenhagen, vom 19ten März 1808.
Der 13te März dieses Jahrs schloß eine der längsten, denkwürdigsten, reichhaltigsten Regierungs-Epochen in der Geschichte von Dännemark. Sie dauerte 42 Jahre und 2 Monate, weniger einen Tag. Am 14ten Januar 1766 bestieg Christian VII. kurz vor der Vollendung seines achtzehnten Lebensjahrs den durch den Tod seines Königlichen Vaters Friedrichs V. erledigten Dänischen Thron, auf welchem ihm am 13ten März 1808 sein Sohn König Friedrich VI. gefolgt ist. Dieser Tage endigte in Rendsburg um 8 Uhr Morgens, ganz unerwartet durch einen Nervenschlag das Leben König Christian VII., welches 59 Jahre, 1 Monat und 13 Tage gewährt hat. Er hinterließ ein blühendes Reich, dessen Summe von Glück sich unter seiner Regierung sehr vermehrt hat.
Die Geschichte dieser Regierung zerfällt in zwei Abschnitte, von denen der lezte, die Dänische Monarchie vorzüglich beglückende, in den neuen mit Friedrich VI. beginnenden Zeitraum so wesentlich eingreift, daß man ihn die Morgenröthe des schönen Tages nennen kann, der jezt über die Dänische Monarchie aufgegangen ist Der erste Abschnitt von achtzehn Jahren erstreckt sich von 1766 bis 1784: mit diesem Jahre hebt die zweite Periode an, welche die Theilnahme des Kronprinzen Friedrich, nunmehrigen Königs, an der Regierung, durch so mannichfaltige Wohlthaten allen Bürgern des Dänischen Staats unvergeßlich gemacht hat.
Mit schönen Handlungen eröffnete Christian VII. die Laufbahn seiner Herrschaft. Er schenkte allen Bauern im Bezirke des Kopenhagener Amts das Eigenthum der Höfe, die sie bewohnten, und stiftete ein allgemeines großes Armenhaus in der Friedrichsstadt; auch erhielt eine neuerrichtete Handelsgesellschaft nach der Küste von Guinea vom Könige Bestätigung und mehrere Freiheiten. Manche erfreuliche Begebenheiten bezeichneten die ersten Regierungs-Jahre Christian VII.; eine der glücklichsten war die erwünschte Ausgleichung der lange schwierig gewesenen Verhältnisse mit dem Holstein-Gottorfschen Hause. Sie wurde schon ein Jahr nach der Thronbesteigung des jezt verstorbenen Königs, 1767 durch den unsterblichen Minister Bernstorff zu Stande gebracht, wenn gleich die Vollziehung des Vertrags wegen der Minderjährigkeit des Großfürsten Paul bis zum Jahre 1773 ausgesetzt ward. Die Russische Kaiserin Katherine leistete durch denselben Namens ihres Sohns auf dessen Ansprüche an Schleswig Verzicht, und trat dem Könige von Dännemark den Großfürstlichen Antheil am Herzogthume Holstein ab, wogegen der Großfürst die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst erhielt, die er darauf dem Bischofe von Lübeck als eine erbliche Besitzung überließ, welche nachmals zu einem Herzogthum erhoben wurde. Eine Folge dieses nach sechs Jahren vollzogenen vortheilhaften Vergleichs war Hamburgs Unabhängigkeit von Holstein, die vom Könige von Dännemark durch den 1768 mit dieser Stadt geschlossenen Vertrag nunmehr anerkannt wurde. In demselben Jahre ward Christian VII. Vater eines zur Beglückung der Nation gebornen Prinzen, (Friedrich VI.), den ihm seine Gemahlin, die mit ihm im November 1766 verbundene Prinzessin Caroline Mathilde von England am 28sten Januar 1768 schenkte.
Den größten Theil dieses Jahres brachte der jezt verewigte König außer seinen Staaten zu. Erst im Januar 1769 kehrte er von einer ausländischen Reise durch Deutschland, Holland, Belgien, England und Frankreich nach seiner ih~ mit Jubel bewillkommenden Residenzstadt Kopenhagen zurück. Von der verunglückten Unternehmung des Admirals Kaas wider Algier und andern in diesen ersten Abschnitt der Regierungs-Geschichte Christian VII. fallenden Ereignissen drängt die Erinnerung des Dänischen Patrioten sich hin nach dem heitern Zeitpunkt, da der Kronprinz Friedrich seinem Königlichen Vater die Sorge der Regierungs-Geschäfte tragen half. Doch weilt er noch gern bei einzelnen Zügen aus jener frühern Periode, wie bei den Anstalten zur Beförderung der Ackerbaues und Handels, bei dem 1782 mit Rußland geschlossenen Handelsvertage, und dem zwei Jahre früher erfolgten Beitritte Dännemarks zu der bewaffneten Neutralität, welche die Quelle großer Vortheile geworden, und auch jezt noch die Grundlage des Staats-Systems ist.
Die lezten Decennien der 42jährigen Regierung Christians VII. treffen in eine Epoche allgemeiner Veränderungen und wunderbarer Erscheinungen, wie die Geschichte sie wol noch nie auf einen Moment zusammengedrängt hat. Welch ein Glück für den nunmehr verewigten König und seine Reiche, daß er in dieser kritischen Zeit an dem Kronprinzen eine so herrliche Stütze fand! Weniger Tage nach seiner Confirmation, am 14ten April 1784 nahm Friedrich an den Regierungsgeschäften thätigen Antheil: als Minister und Rathgeber standen ihm die hochverdienten Grafen von Bernstorff zur Seite, erst der Vater, und nach dem Verluste dieser Unvergeßlichen dessen Sohn, der gegenwärtigen Staatsminister des Departements der auswärtigen Angelegenheiten.
Der Charakter des zweiten höchstmerkwürdigen Abschnitts der Regierungsgeschichte Christian VII. blieb Belebung und Stärkung der innern Staatskräfte und eine Gradheit, Offenheit und Parteilosigkeit, welche unter allen Stürmen, allen Parteien Achtung einflößte, und bis zu der letzten Katastrophe die äußere Ruhe erhielt. Nur eine kurze Zeit wurde diese im Jahre 1788 durch den Zug eines Dänischen Armee-Corps nach Schweden unterbrochen; das bestehende Bündniß mit der Russischen Krone gebot diese Theilnahme am Nordischen Kriege, von welcher Dännemark indeß, nachdem im October ein Waffenstillstand unter Preußischer und Englischer Vermittlung zu Stande gekommen war, bald in den Zustand der Neutralität zurückkehrte. Diese beobachtete es auch mit strengerGewissenhaftigkeitunter allen denErschütterungen, welche die Französische Revolution in Europa zur Folge hatte. Die allgemeine Hochachtung belohnte die Dänische Politik; sie beurkundete sich in dem Act, wodurch Christian VII/ im Jahre 1790 Vermittler des großen Streits zwischen Rußland und der Pforte wurde, für deren Interesse Preußen, England und Holland eintraten. Sie wurde noch erhöht, als die Aufforderungen zum Beitritt wider das von der Coalition fruchtlos bekämpfte Frankreich, und Englands Drohungen 1792 an den vom Dänischen Hofe ausgesprochenen Grundsätzen scheiterten. Schweden erkannte nach Gustavs III. Tode, daß ihm sein Interesse Eine Bahn mit Dännemark vorschrieb. Eine Convention verband die beiden Staaten zur gemeinschaftlichen Behauptung der Neutralität, welche in den Jahren 1794, 1795, 1796 und 1797 durch eine gemeinschaftlich ausgerüstete Dänisch-Schwedische Kriegsflotte geschützt ward. Die Erscheinung einer so ansehnlichen Seemacht bewog die Brittische Regierung zur Nachgiebigkeit, und die Bedrückungen des Dänischen Handels minderten sich, während ein im Mittelländischen Meere durch die Dänische Tapferkeit erfochtener Sieg 1797 einen für die Schiffahrt in jenen Gewässern erwünschten Frieden bewürkte.
Bis jezt hatte Christian VII. den Tempel des Janus verschlossen gehalten. Das Jahr 1800 öffnete die verhängnißvolle Thüre desselben auf einen Augenblick. Eine Englische Flotte erschien nach dem Seegefechte mit der Fregatte Freya im Sunde, entfernte sich aber bald wieder, als eine Unterhandlung des Lords Whitworth in Kopenhagen die Mißverhältnisse vorläufig ausglich. Nicht so friedlich lief der zweite Ueberfall ab, den sich England im Frühjahr 1801 auf das harmlose Dännemark erlaubte. Der Angriff des Admirals Nelson, die Schlacht vom 2ten April, und der Spartaner Geist der Dänen sind der Erinnerung noch gegenwärtig. Die schönen Beweise dieses patriotischen Muths fanden in den Umständen, in den durch den plötzlichen Tod des Kaisers Paul veranlaßten Unterhandlungen und in der Herstellung der Friedens-Ruhe eine Gränze.
Die nachherigen Bewegungen der Dänischen Kriegsmacht hatten nur die Erhaltung dieser Ruhe zum Zweck. Er wurde erreicht; das an den Gränzen aufgestellte Armeecorps verhinderte 1803 die Verlegung des Kriegstheaters aus dem Hannöverschen ins Hollsteinsche. Durch eine gleiche Vorsichtsmaaßregel sahen die Herzogthümer in den stürmischen Jahren 1805 und 1806 den Dämon des Krieges vorüberziehen. Er sparte den Köcher seiner tödtlichen Pfeile auf das Jahr 1807 auf. England schleuderte sie, nachdem es die Absicht seiner verdammlichen Expedition durch hinterlistige Freundschaftsversicherungen maskirt hatte, auf die friedliche, wehrlose Hauptstadt des Dänischen Staats. Sie war in dem Augenblicke der Zerstörung, die sie von den Britten erlitt, Christians VII. Wohnsitz nicht mehr. Mit kindlicher Liebe und Sorgfalt war der jetzige König Friedrich VI. von Kiel nach Kopenhagen geeilt, und hatte seinen Königlichen Vater von dort durch zahllose Gefahren glücklich nach dem Dänischen Continent geführt. Der nun verewigte Monarch hielt sich einige Wochen auf dem Schlosse zu Colding in Jütland auf, dann wurde Rendsburg seine Residenz. Hier beschloß er am 13ten März 1808 seine Laufbahn. Das jezt so wunderbar spielende Schicksal wollte nicht, daß er Kopenhagen wieder sehen sollte!
Ein geschätzter Deutscher Geschichtsschreiber *) fällte kürzlich über die Regierung Christians VII. das Urtheil, daß sei an innern Verbesserungen des Staats so reich ser, als kaum eine der vorhergehenden Regierungen, und daß die Nation an Selbstständigkeit, Wohlstand und Aufklärung gewonnen habe. Wie gern wird nicht der Dänische Patriot, der diese Wohlthaten aus Erfahrung kennt, diesen ehrenvollen Ausspruch über die Regierungs-Epoche des jezt verewigten Königs unterschreiben! Die gegenwärtige Uebersicht kann sie alle nicht fassen, und erwähnt nur mit einem Worte dankbarer Erinnerung der vielen Beförderungsmittel und fruchtbaren Anstalten, wodurch die Kraft, die Cultur, der Flor und der Reichthum der Dänische Nation in den letzten 40 Jahren auf eine so hohe Stufe stiegen, der Aufhebung der Leibeigenschaft in dem ganzen Gebiete der Dänischen Monarchie, der Abschaffung der Sclaverei in den Colonien, der großen Verbesserungen der Gesetzgebung, und der engen Vereinigung des nicht mehr dem Deutschen Reichssystem angehörenden Holstein mit dem Staatskörper der Dänischen Monarchie.
- *) Meusels Anleitung zur Kenntniß der Europäischen Staatengeschichte. Vierte Auflage. S. 429.
In der Regel führt jede Regierungsveränderung einige Umwandlungen, wenn auch nur im innern Mechanismus der Staats-Maschine mit sich. Wir sehen keinem solchen Wechsel entgegen, weil die beginnende Regierung mit der vorigen so innig zusammenhängt, und der Dänische Staat von demselben Geiste geleitet, auf der betretenen Bahn fortschreitet. Friedrich VI., der schon lange unser Schutzengel war, empfängt jetzt nur den öffentlichen Tribut einer ihm schon längst von allen Dänischen Staatsbürgern dargebrachten Huldigung, und Kopenhagen, welches seine Gegenwart länger beraubt war, freuet sich die erste Stadt des Reichs zu seyn, die den neuen König als ihren verehrten Souverän begrüßt. Wichtige Ereignisse bezeichnen den Anfang von Friedrichs Regierung, das Einrücken einer alliirten Armee von 2 Französischen, einer Spanischen und einer Holländischen Division unter den Befehlen des Prinzen von Ponte-Corvo in die Dänischen Staaten, und der Ausbruch eines neuen Kriegs mit Schweden, welches sein Interesse so ganz verkennt, und Dännemark zu so vielen Beschwerden Anlaß giebt. Wie glücklich und beruhigend, daß in einem, für den ganzen Norden so folgenreichen Zeitpuncte das Schicksal der Dänischen Monarchie in die Hände eines Friedrichs gelegt ist!
Am 16ten März traf hier die Nachricht von dem Tode des Königs Christian VII. ein, worauf die hiesige Garnison dem neuen Könige Friedrich VI. sogleich huldigte, und den Eid der Treue leistete. Von unzähligen Stimmen ertönten hier die aus der Fülle des Herzens kommenden Worte: Laenge leve Kong Fredrick den Siette! An eben dem Tage, am 16ten d. M. sahen wir hier den Französischen Marschall, Prinzen von Ponte-Corvo ankommen. --
Ahnen und Nachkommen.[]
- [1800]
König.[]
CHRISTIAN VII. geb. 29. Jan. 1749, succedirt seinem Herrn Vater 14 Jan. 1766, und erhält vom Kaiser Joseph II. in Ansehung der Holsteinischen Lande veniam aetatis, wird gekrönt 1 May 1767, vereinigt den vormaligen Grosfürstl. einseitigen und gemeinschaftlichen Antheil des Herzogthums Holstein mit seinen Staaten, und überläßt dafür Oldenburg und Delmenhorst der Herzogl. Holstein-Gottorfischen Linie 16 Nov. 1773, belehnt in Wien über das gesammte Herzogthum Holstein 7 Febr. 1788, Ritter des Kön. Schwedischen Seraphinen-Ordens.
Gemahlin.[]
Caroline Mathilde. Kön. Prinzessin v. Grosbritannien, Friedrich Ludwigs, Prinzen von Walles jüngste Tochter, geb. 22 Jul. 1751, verm. per Procurat. zu London 1 Oct. 1766, vollzogen zu Copenhagen 8 Nov. e. a. gekrönt 1 May 1767, separirt 1772, † 10 May 1775 zu Celle in Deutschland.
Kinder.[]
Friedrich, Kronprinz, geb. 28 Jan. 1768, zum Mitregenten erklärt 14 Apr. 1784, R. des Schwed. Seraphinen-Ordens. Gem. Marie Sophie Friderique, Carls, Landgr. und Prinzen von Hessen-Cassel älteste Tochter, geb. 28 Oct. 1767, verm. 31 Jul. 1790, Protectricin des Kön. Fräuleinstifts Walloe seit 1796. Von welcher:
- Caroline, geb. 28 Oct. 1793.
- Louise, geb. 21 Aug. und † 7 Dec. 1795.
- Christian, geb. 1 Sept. und † 5 Sept. 1797.
Louise Auguste, geb. 7 Jul. 1771. Gem. Friedrich Christian von Holstein-Sonderburg-Augustenburg, verm. 27 May 1786.
Aeltern.[]
FRIEDRICH V. geb. 31 März 1723, succedirt 6 Aug. 1746 gekrönt 4 Sept. 1747 zu Friedrichsburg, † 14 Jan. 1766.
Gem. 1) Louise, George II. Königs von Grosbritannien jüngste Prinzessin, geb. 18 Dec. 1724, verm. per Procurat. zu Hanover 10. Nov. 1743, vollz. zu Copenhagen 11 Dec. e. a. gekrönt 4 Sept. 1747, † 19. Dec. 1751.
2) Juliane Marie, Ferdinand Albrechts, Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel Tochter, geb. 4. Septbr. 1729, verm. per Procur zu Salzdahl 26. Jun. 1752, vollzogen zu Friedrichsburg 8. Jul. e. a. † 10. Oct. 1796 zu Friedensburg.
Geschwister.[]
Sophie Magdalene, geb. 3. Jul. 1746. Gem. Gustav III. König von Schweden, verm. per Procur. zu Copenhagen 1. Oct. 1766, vollzogen zu Stockholm 4. Nov. e. a. Wittwe 29. März 1782.
Wilhelmine Caroline, geb. 10. Jul. 1747. Gem. Wilhelm IX. reg. Landgraf von Hessen-Cassel, verm. 1. Sept. 1764.
Louise, geb. 30. Jan. 1750. Gem. Carl, Prinz von Hessen-Cassel, verm. 30. August 1766.
Friedrich, Erbprinz, geb. 11. Oct. 1753, Ritt. des Dän. Eleph. und Schwed. Seraph. Ordens, war Coadjutor des Bißthums Lübeck in Deutschland von 1756 bis 1773. Gem. Sophie Friderique, Ludwig, Prinzen von Mecklenburg-Schwerin Prinzessin, geb 24. August 1758, verm. per Proc. zu Schwerin 11 Oct. 1774, vollz. zu Copenhagen 21. ejusd. † 29. Nov. 1794 auf dem Schlosse Sorgenfrey bey Copenhag. Von welcher
- Christian Friedrich, geb. 18. Sept. 1786, R. des Eleph. Ord. Chef des Norweg. Leibregiments seit Oct. 1795, und K. Dän. Obrister der Armee seit Jul. 1797.
- Juliane Sophie, geb. 18. Febr. 1788.
- Louise Charlotte, geb. 30. Oct. 1789.
- Ferdinand Friedrich, geb. 22. Nov. 1792.
Gros-Aeltern.[]
CHRISTIAN VI, geb. 30. Nov. 1699, König 12. Oct. 1730, gekrönt zu Friedrichsburg 6. Jun. 1731, † 6. Aug. 1746 zu Hirschholm.
Gem. Sophie Magdalene, Christian Heinrichs, Markgrafens zu Brandenburg-Culmbach Tochter, geb. 28. Nov. 1700, verm. 7. Aug. 1721, zu Pretzsch in Chur-Sachsen, stiftete 7. Aug. 1732 zum Gedächtniß ihres Vermählungstages den Orden de l'Union parfaite, residirte als Wittwe zu Hirschholm, † daselbst 27. May 1770.
Zeitungsnachrichten.[]
1808.[]
Dänemark. [5]
Rendsburg, vom 14. März. Hier ist Folgendes gedruckt erschienen: "Zur allgemeinen Betrübniß des Reichs und jedes treuen Unterthans, gefiel es dem Allerhöchsten, unsern theuern und vielgeliebten Landesvater, Se. königl. Majestät, Christian den Siebenten, durch einen Nervenschlag, am Sonntage den 13. März, des Morgens um 8 Uhr, im 60. Jahre Seines Alters und im 43. Jahre Seiner Regierung, zur ewigen Ruhe abzurufen. In dieser Anleitung wurde hier in Rendsburg am selbigen Tage des Nachmittags vor Sr. königl. Majestät Palais von dem Staatsminister, Hrn. Geheimenrath Grafen v. Schimmelmann, der Tod des Königs Christian des Siebenten proklamirt, und Friedrich der Sechste wieder als König ausgerufen, und hierauf von der Garnison, welche sich auf dem Paradeplatz versammelt hatte, der Eid der Treue abgelegt." Gleich nach dem Hintritt des hochseligen Königs ward der Kammerjunker desselben, Hr. v. Stemann, als Kourier nach Kopenhagen gesandt, um diese traurige Nachricht Sr. jetzt regierenden Majestät, Friedrich dem Sechsten zu überbringen.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
- ↑ Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
- ↑ Europäisches Genealogisches Handbuch auf das Jahr 1800. Ausgefertiget von M. Christian Friedrich Jacobi, Garnisonprediger zu Dresden. Leipzig in Johann Friedrich Gleditschens Handlung, 1800.
- ↑ Wiener-Zeitung. Nro 26. Mittwoch, den 30. März 1808.
Literatur.[]
- Entwurf einer Geschichte der dänischen Monarchie unter der Regierung Christian des VII. Kopenhagen. Bei Gerhardt Bonnier. 1813.