Chouan.[]
Chouan (vier Brüder),[1] ursprünglich Schleichhändler, deren eigentlicher Nahme Cottereau war. Man hatte ihnen den Nahmen Chouan durch Verstümmelung des Wortes chat-huant (Nachteule) gegeben, weil sie sich durch das nachgemachte Geschrey dieses Vogels des Nachts in den Wäldern ihre Zeichen gaben. 1793 bildeten sie bey Laval und Lagravelle Versammlungen, die diesen Nahmen annahmen; durch die Mißvergnügten aus der Bretagne, la Manche und Calvados erhielten sie Verstärkungen, und zogen die Ueberreste von Talmonts Armee an sich, führten, unter dem Kommando des Grafen Puisaye, im Nahmen Ludwigs XVIII. den Krieg, und befestigten und verbreiteten sich immer mehr. Von vier Brüdern sind drey mit den Waffen in der Hand geblieben, von denen sich besonders Johann Chouan durch seine Tapferkeit und physische Stärke unter seinen Partheygängern einen Nahmen gemacht hat. Der Ueberbliebene nennt sich René, und hat sich, bedeckt von Wunden, nach St. Quen des Roits im Departement von Mayenne zurückgezogen. Man sah die Chouans bald mit der Republik unterhandeln und nach dem Vorfalle bey Quiberon und dem gänzlichen Sturze der Vendee, mit dem Direktorium Frieden schliessen. Gegen Ende 1799 erhob sich diese Parthey von Neuem mit mehr Kraft und Lebhaftigkeit als jemahls und man sah an ihrer Spitze die schon bekannten Anführer als Georges, Autichamp, Laprévallage xc. wieder erscheinen. Nach den Berichten der republikanischen Generale, nahmen sie um diese Zeit beynahe die ganze Niedernormandie, Maine, Anjou, einen Theil von Bretagne und von Touraine ein. Nach mehreren fruchtlosen Unterhandlungen ließ Bonaparte gegen Ende des Januars 1800 Truppen marschiren und gab Befehl, sie anzugreifen. Der größte Theil der Befehlshaber nahm die Bedingungen, welche man ihnen vorschlug, an und streckten das Gewehr, der Ueberrest wurde auseinander getrieben.
Quellen.[]
- ↑ Moderne Biographien, oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Thaten der berühmtesten Menschen, von Karl Reichard. Leipzig, 1811. In Commission bey Peter Hammer.