Chemnitz.[]
Chemnitz, eine bedeutende Fabrikstadt im erzgebirgischen Kreise des Königreichs Sachsen, am Flusse gleichen Namens, der nicht weit davon in die Mulde fällt. Die Häuserzahl ist etwa 1000 und die der Einwohner 10,000. Hierunter sind 750 Meister mit 500 Gesellen in Cattun, Barchent, Cannefaß, Mützen, Strümpfen, Baumwollen, Drell, Piquées u. s. w.; 500 Meister und eben so viel Gesellen im Strumpfwirken; fast eben so viel im Strumpfstricken, die zusammen 140 Sorten liefern; eine Anzahl Cattun- und Callico-Druckereien, welche Waare liefern, die der englischen fast gleich kommt, große Niederlagen von Baumwollen; viele Spinnmaschinen, die ebenfalls ganz nach englischer Art eingerichtet sind. Die Bleichen, welche wahrscheinlich schon zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts angelegt wurden, und für welche der Rath im Umkreise von zehn Meilen privilegirt ist, tragen zur Vermehrung des Verkehrs vieles bei, welcher besonders durch die frankfurter und leipziger Messen mit weit entlegenen Ländern getrieben wird. In dem benachbarten Gebirge gibt es vortreffliche Steinbrüche, auch Calcedonier, Carneole, Achate und Topasen. Auch ist ein Lyceum hier.
Quellen.[]
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
Literatur.[]
- Chemnitz, wie es war und wie es ist. Ortsbeschreibung und geschichtlicher Abriß der Stadt von C. G. Kretschmar, Privatgelehrter und Inhaber hiesiger Buchdruckerei nebst Buchhandlung. Chemnitz, bei dem Verfasser. 1822.