Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Culm.[]

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Culm, Poln. Chelmno, Kreisstadt nicht weit von der Weichsel, in West-Preussen. Sie hat eine katholische Academie oder Schulanstalt mit 4 Professoren, ein Catholisches Seminarium zur Bildung künftiger Geistlichen, und eine Königliche Cadettenschule die 1775 angelegt wurde. Es werden darinnen 100 adeliche Cadets, meistens Söhne Westpreussischer Edelleute, erzogen und unterwiesen, bis sie tüchtig sind, in das Berlinische Cadettenhaus geschickt zu werden. Die Zahl der Häuser betrug im Jahr 1801. 361 und der Einwohner 3,946 Die meisten sind Polnische Katholiken, die übrigen deutsche Protestanten. Die Stadt ist der Sitz einer Kreis-Justizkommission. Zu der Zeit, da der deutsche Ritterorden in Preussen herrschte, war das höchste Gericht daselbst; daher das Culmische Recht, welches fast in ganz Preussen und Masuren angenommen ward, seine Benennung erhielt. Die Landschaft, worinnen die Stadt liegt, heißt das Culmerland oder das Culmische, und macht bis 1772 da sie an den König von Preussen kam, eine Woiwodschaft aus. Es gehören dazu 2 Kreise, der Culmische und Michelausche. Das Culmische Bißthum ist das älteste in West-Preussen, und der Kirchensprengel des Bischofs begreift die Kirchen im Culmischen und Marienburgischen unter sich. Er stehet unter dem Erzbißthum Gnesen.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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