Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Charente.[]

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Charente, großer schiffbarer Fluß in Frankreich, welcher in der Landschaft Poitou entspringt, und sich nach einem Lauf von 25 geographischen Meilen zwischen Soubise und Rochefort in das Gasconische Meer ergießt. Er ist bis Angouleme schiffbar, und giebt jezt zwey Departements den Namen. Das Departement der Charente begreift die ehemalige Landschaft Angoumois und kleine Stücke von Limosin und Saintonge; es hatte auf 102 geographische im Jahr 1802. 321 Q Meilen, 477 Einwohner, und ist in die 5 Arrondissements Ruffec, Confolens, Angouleme, Barbezieux, und Cognac, getheilt. Die Hauptstadt ist Angouleme. Im Jahr 1803 zahlte dieses Departement an direkten Abga-gaben 2,978,069 Franken. Es hat ein gemäsigtes Klima, gesunde Luft, und fruchtbares Land, welches Getreid, Türkischeskorn, Safran, Wein, Hanf, und Flachs und gutes Obst, reichlich hervorbringt. Es hat auch beträchtliche Viehzucht, gutes Eisen in Menge; und die Einwohner verfertigen starken Brandtwein, Wollenzeuge, feines Papier xc. Das Departement der Charente Inferieure begreift das ehemalige Saintonge, das Ländchen Aunis, und etwas Weiniges von Poitou und Guyenne. Es hatte auf 127 Quadratmeilen 402,105 Einwohner, und ist in die Arrondissements la Rochelle, Rochefort, St. Jean d'Angely, Saintes, Jonsac, und Marennes abgetheilt. Die Hauptstadt ist Saintes. Im Jahr 1803 zahlte dieses Departement an direkten Auflagen 4,105,914 Franken. Es hat längs der Küste viele Moräste und ungesunde Luft, aber sehr fruchtbares Land, welches Getreid, Flachs, vorzüglich aber vielen und guten Wein erzeugt. Es werden zum Theil sehr gute Brandtweine und Liqueurs aus demselben verfertigt. An der Küste sind Salinen, welche treffliches Salz liefern, und der Fisch- vorzüglich Sardellenfang beschäftigt viele Menschen. Hiezu kommen die vielen Manufakturen von Wollen- und Baumwollenzeuegn, Strümpfen, Porcellan, Faience, Glas xc. und der wichtige Handel nach den westindischen Inseln.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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