Carlowitz

Carlowitz.

Carlowitz, ein großer Flecken an der Donau, zu Ungarn gehörig, wo 1699 zwischen dem Kaiser, Polen, Rußland, Venedig und den Türken, unter englischer und holländischer Vermittelung, der carlowitzer Friede geschlossen wurde; der erste, in welchem seit der Eroberung von Constantinopel die bis dahin der Christenheit so furchtbaren Ottomanen ihre anfangende Schwäche blicken ließen, und schon gemachte Eroberungen aufgaben. Der Kaiser bekam zu dem eigentlichen Ungarn Slavonien; Siebenbürgen verblieb ihm ganz. Die Flüsse Donau, Theiß und Marosch wurden zur Gränze gesetzt. Polen bekam das seit 1672 von den Türken besessene Caminieck wieder; Venedig behielt alles in Morea und Dalmatien Eroberte, außer Lepanto; der Czar schloß nur einen zweijährigen Waffenstillstand, der aber nachher auf 30 Jahre verlängert ward, und behielt Azow.