Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Bromberg.[]

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Bromberg, Bramberg, poln. Bydgosz. Stadt an der schiffbaren Brahe, in dem davon benannten brombergischen Kreis, im westpreussischen Netz-District, dessen Hauptstadt sie ist. Der König unterstützte diese Stadt, daher ist sie auch des sandigen Bodens ungeachtet immer im Wachsen. Im J. 1793. hatte die schon 374 Häuser, unter welchen hundert massive sind, eine lutherische, eine katholische Kirche, 3 Klöster, ein königliches großes Magazin zum Getreide, ein Gestütehaus mit Beschälern für das umliegende Land, eine Kaserne für ein Bataillon Infanterie, die Splittgerbersche Zuckerrafinerie, welche das Monopol im Westpreussen hat, und 3,118 Einwohner, von welchen der größere Theil Protestanten sind. Im J. 1801. war die Zahl der Feuerstellen auf 554 und der Einwohner auf 4,141 angewachsen. Auch Fabriken hat die Stadt, von Leder, Zeugen, Strümpfen, vorzüglich eine große Weisgerber-Fabrik. Die übrige Ausfuhr besteht aus etwas Getreid, Holz, und Wolle. Sie ist der Siz des Westpreussischen Hofgerichts. Bey derselben gehet der schiffbare Canal an, der sich oberhalb Nakel in der Netze endet, 1772. angefangen und 1774. zu Stande gebracht worden ist. Er hat 10 Schleusen, 5 Ruthen Breite und 3½ Fuß Tiefe. Da durch ihn die Weichsel mit der Oder und Elbe in Verbindung gebracht wird, so ist er von großer Wichtigkeit. Bromberg ist zugleich die Hauptstadt des zweyten oder Brombergischen Kammerdepartements in Westpreussen, welches den Netzdistrikt in sich faßt und auf 162 Quadratmeilen im J. 180 . 218,142 Einwohner zählte, die aus Polen und deutschen, Katholiken, Lutheranern und Juden bestehen. Das Land hat viel Sand und Sumpf, ist auch im Ganzen nicht sehr fruchtbar. Der Siz der Kammer und des Hofgerichts ist zu Bromberg.

Siehe den Artikel Preussen.


Quellen.[]

  1. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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