Bukowina.[]
Bukowina,[1] oder Bukreine, Landschaft, welche westwärts an Siebenburgen, Galizien und Lodomerien, nordwärts, an den Dniester und ost- und südwärts, an die Moldau gränzet, zu der sie bis 1777 gehörte, da die Pforte solche an das Haus Oesterreich überließ. Der damalige woldauische Fürst, Gregorius Ghika, der darüber seine Unzufriedenheit äusserte, wurde deswegen auf Befehl des Sultans getödtet. Seit dem 1sten Dec. 1786. macht die Bukowina einen Kreis von Galizien aus, und hat aufgehört eine besondere Provinz zu seyn. Sie enthält auf 178 ge. Quadratmeilen, 5 Städte, 235 Dörfer, 28 Klöster, 51 zerstreuete Häuser und 120,000 Einwohner; Czernowitz ist die Hauptstadt. Die Haupterzeugnisse des Landes sind kleine aber sehr dauerhafte Pferde, Rindvieh, Schafe mit guter Wolle, Honig und Wachs aus dem großen Walde. Im Jahr 1496. wurde eine polnische Armee von dem moldauischen Fürsten, Stephan dem Großen, geschlagen, und die Gefangenen mußten das Feld, wo das Treffen vorfiel, umpflügen, und mit Eicheln bepflanzen, woraus der große Eichenwald Bukowina hervorwuchs, von dem die Benennung herrührt. Er ist noch vorhanden, und begreift eigentlich nur den Strich zwischen dem Pruth und Dniester. Die Einwohner des Landes sind der griechischen Religion zugethan; doch finden sich auch Juden unter ihnen.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.