Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Von Bastille bis Waterloo. Wiki
Advertisement

Bekanntmachungen.[]

[1]
Breslau den 19. November. Hier ist gestern von dem königl. Preussischen Breslauer Polizey-Direktorium folgendes bekannt gemacht worden:

"Bey dem bevorstehenden Ausmarsch der kaiserl. Französischen Truppen werden, vom 20. d. M. an, sämmtliche Wachen der Stadt von der hiesigen Bürgerschaft zur Aufrechthaltung der polizeylichen Ordnung besetzt werden. Und da es zur Erreichung dieses Zwecks unter andern auch nöthig ist, daß man von dem Stande und Gewerbe aller hier ankommenden Fremden aufs genaueste unterrichtet ist, so wird es allen einpassirenden Fremden hier mit zur Pflicht gemacht, diejenigen Fragen, welche die Thorwachen dieserhalb an sie erlassen werden, aufrichtig und mit Bescheidenheit zu beantworten. Derjenige, der sich hierbey etwas zu Schulden kommen läßt, oder diesen Wachen und Patrouillen sonstige Hindernisse in Ausübung ihrer Amtspflichten in den Weg zu legen sich beykommen lassen sollte, hat die strengsse Ahndung zu gewärtigen."


Zeitungsnachrichten.[]

[1808]

Preussen. [2]

Breslau den 4. Dez. Vorgestern Abends ist das bisherige hiesige ka_serl. Französische Kommandantschafts-Büreau geschlossen worden, und das Personale desselben gestern früh von hier abgereist. Nach beyna~e zwey Jahren ist nunmehr der erfreuliche Zeitpunkt eingetreten, wo unsere Stadt wieder einen königl. Preussischen Kommandanten verehren darf, und zwar in der Person des Prinzen zu Anhalt-Pleß, Majors im Infanterieregiment Fürst zu Hohenlohe, dem Se. Majestät den König das Kommando hieselbst anzuvertrauen geruhet haben. Gestern hatten wir auch das Vergnügen, die ersten königl. Preussischen Truppen, eine Eskadron Hussaren und eine Eskadron Uhlanen aus dem |Glatzischen hier eintreffen zu sehn. Hier sowohl als in allen Ortschaften, durch welche ihr Marsch ging, sind diese den mit lauten Freudensbezeichnungen empfangen worden. Diese Truppen sind in die nahe am Schweidnitzer Thore gelegenen Dölfer gelegt, den Wachtdienst in der Stadt selbst aber versieht fortwährend die hiesige Bürgerschaft. Se. Durchlaucht der Erbprinz zu Sachsen-Weimar sind vorgestern in Begleitung des Herrn Hofmarschalls v. Egloffstein, des Herrn Baron von Danckelmann und des Hrn. Grafen von Keller, hieselbst angekommen, und haben heute Morgen Höchst Ihre Reise über Warschau nach Petersburg weiter fortgesetzt.


Quellen.[]

  1. Wiener-Zeitung. Nro 99. Sonnabend, den 10. Dezember 1808.
  2. Wiener-Zeitung. Nro 103. Sonnabend, den 24. Dezember 1808.
Advertisement