Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Kapitulation der Festung Luxemburg.[]

Der fünfte Junius 1795.

Am 20ten May war die französische Belagerungs-Armee so weit vorgerückt, daß die Stadt bereits mit Bomben erreicht werden konnte. Die Belagerten fiengen an Mangel an Holz und andern Nothwendigkeit zu leiden; die Soldaten wurden unzufrieden und die Bürger waren entschlossen, den Kommandanten, Feldmarschall von Bender, zur Uebergabe zu zwingen, wenn er sich nicht in Güte dazu verstehen würde. Und so bot er dem französischen General Hatri am 31ten May eine Kapitulation an, die am 5ten Junius mit einigen Abänderungen im Hauptquartier zu Jtzig unterzeichnet wurde. Die Besatzung von 11596 Mann mußte drey Tage hernach abziehen, Waffen, Bagage, Pferde, Fahnen, Feldstücke, Munitionswagen xc. auf dem Glacis zurücklassen, und sich eidlich verbinden, vor ihrer Auswechslung nicht gegen die französische Republik zu dienen. Die Eroberer bekamen 819 Stücke Kanonen, einen großen Schatz von Silber und andern Kostbarkeiten, die in die Festung waren geflüchtet worden und die französischen Kriegsgefangenen mußten ohne Auswechslung zurück gegeben werden.


Uibergabe Luxemburgs an die Franzosen.[]

Der 9. Juni 1795.

Nach eilfmonatlicher Einschliessung der Festung Luxemburg im J. 1795 durch die Franzosen, in welcher der Nestor der Generäle Oesterreichs, F. M. Bender, mit wenigen Truppen den Belagerern und dem Hunger getrotzt, und durch muthige Ausfälle den Feinden mehrfach Achtung geboten hatte, sah sich der greise Held endlich gezwungen, selbe an den republikanischen Generalen Hatry zu übergeben. Die tapfern Vertheidiger erhielten gegen die Verbindlichkeit, in diesem Kriege nicht mehr zu dienen, freyen Abzug.


Quellen und Literatur.[]

  • Neues historisches Handbuch auf alle Tage im Jahr mit besonderer Rücksicht auf die Ereignisse der neuesten Zeiten von Wagenseil Königl. baier. Kreißrath. Augsburg und Leipzig in der Jenisch und Stageschen Buchhandlung.
  • Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.
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