Ueber die Schwedische Allianz mit England.[]
- [1808]
- (Aus dem Argus.)
England giebt Schweden Subsidien, und ist barbarisch genug, diese Macht in einem Abgrund zu reissen, woraus es sie herauszuziehen, nie im Stande seyn wird. Angenommen, der König von Schweden hege noch immer seinen alten Haß gegen Frankreich, das doch nie etwas gethan hat, um ihn zu verdienen, so sollte doch die Stimme der Leidenschaft dem Gebot der Nothwendigkeit, und der Zorn des Augenblicks den dauernden Vortheilen des Kontinentalfriedens weichen. Selbst zugegeben, daß Schweden zu Sicherheit seines Handels und besserm Verkaufe seiner rohen Produkte, Englands bedarf, so ist doch nicht zu leugnen, daß diese Vortheile die es höchstens für kurze Zeit unterbrochen zu sehen fürchten dürften, bei weitem in keinem Verhältnisse mit den Gefahren bedrohen. Man muß in der Gesichte des verflossenem Jahrhunders, und in der gegenwärtigen Lage der Europäischen Mächte ganz unwissend seyn, wenn man Schwedens Hülfsmittel darnach berechnet, was es unter Gustav Adolph oder Karl den Zwölften zu leisten vermochte. Es hat weder seine damalige Stärke noch seiner damaligen Bündnisse mehr, und seine Nachbaren haben die Ueberlegenheit erworben, die es damals über sie besaß. Seit dem Traktat von Abo existirte Schweden eigentlich nur dadurch im Europäischen Staatensystem, daß es mit Rußland im Frieden blieb, daß es einen Theil des Deutschen Reichskörpers ausmachte, und vor Allem, daß es unter Frankreichs Schutze stand, daß die Ruhe im Norden zu erhalten, ein Interesse hatte. Der letzte Krieg hat allein bewiesen, wie viel Wichtigkeit Schweden noch hat. Kaum bemerkte man in dem großen Kampfe, der die ganze Welt umfaßte, daß Schweden eine Provinz verlor; und doch haben die Englischen Minister die Grausamkeit, den Bund aller jenen Mächte gegen dasselbe zu reizen, von denen jede einzeln zu reichte, es zu überwältigen. Es steht uns nicht zu, den Russischen Armeen den Weg zu zeigen, und die Leichtigkeit der Eroberung Schwedens zu beweisen, wir bemerken blos, daß dieser thörichte Krieg Schweden keine Aussicht auf mögliche Vortheile zum Ersatz der drohenden Gefahren darbietet. Das Kabinet von St. James verspricht Subsidien; eine schöne Sicherheit! Es will Truppen schicken. Ost dies nicht eine grausame Ironie? Von einer Macht, die so schwach an Volkszahl, und so geizig gegen ihre Verbündete ist, sollte Schweden im Ernst wirksame Hülfe zu seiner Vertheidigung und zu Norwegens Eroberung erwarten? Diese unsinnige Hofnung würde einem thörichten Betragen das letzte Siegel aufdrücken. Man zeige uns auf dem festen Lande einen einzigen Bundesgenossen, den die Englische Regierung zu beschützen ernstlich Willens oder im Stande gewesen wäre, und wir wollen zugeben, daß einige Vernunft in Schwedens Widerstande gegen den gemeinschaftlichen Willen des festen Landes zu finden sei. Kann man uns aber keinen solchen zeigen, so sei es erlaubt zu glauben, daß Schweden nicht über drei Monate beim Englischen Bündniß zu beharren im Stande seyn wird.
Wie wird es mit Schweden ausfallen?[]
- [1808]
Nach den neuesten Londner Nachrichten, schmeichelt sich das Ministerium, Schweden werde ihm treu bleiben, oder richtiger gesagt, dieses Gerücht hat sich, seitdem ein Schwedischer Courier angekommen, in London ausgebreitet, der König muß also wahrscheinlich seinen alten Bundsgenossen hierzu einige Hofnung gemacht haben. In Schweden selbst hört man grade das Gegentheil, denn man ist fest überzeugt, die Regierung werde sich, wenn sie darzu gezwungen wird, für Frankreich und Rußland erklären, und an diesem Zwange ist gar nicht zu zweifeln. Schon stehen die russischen Truppen an der Grenze von Schwedisch Finnland, und wollen das Schwedische Ultimatum abwarten, und Frankreich soll auch erklärt haben, daß, im Fall einer abschlägigen Antwort, man sich genöthigt sehen würde, eine französische Armee in Vereinigung mit der Dänischen in Schweden einrücken zu lassen. Drei russische Lager sind auch zusammen gezogen, und können sich dahin bewegen, wo es die Noth erfodert. Das alles sind so nachdrückliche Demonstrationen, daß man in Schweden sicher erwartet, der König werde, des Krieges müde, sich für die Sache des Kontinents erklären, um des Streits endlich einmal ein Ende zu machen.
Wäre er auch noch zweifelhaft, so würde ihm doch gewiß auf dem Reichstage vorgestellt werden, daß, im Fall man nicht diese Parthei ergreife, abermals ein Königreich auf dem Spiele stehe, und nichts wäre wohl gewisser, als daß wir in solchem Falle sehr bald im Moniteur die Erklärungen lesen würden: Schweden hat zu regieren aufgehört. Mit dem Moniteur ist es nicht, wie mit den gewöhnlichen Zeitungen, daß bald erzählt und bald widerrufen wird, denn bisher sind noch alle Prophezeihungen des Moniteurs so ziemlich eingetroffen.
Subsidien.[]
[3]
Der König hat wegen der an Schweden zu bezahlenden Subsidien eine Bothschaft an das Parlament gesendet.
"Ich glaube nicht, sagte bey dieser Gelegenheit der Staatssekretair, Hr. Canning, am 17. März im Unterhause, daß wegen Bewilligung dieser Subsidien irgend eine Opposizion Statt finden wird. Ich beschränke mich daher nur auf wenige B_merkungen. Die Treue und Standhaftigkeit des Königs von Schweden, unter allem Wechsel der Dinge seiner Verbindung mit England getreu zu bleiben, ist bewundernswerth, und in unsern Zeiten beyspiellos. Der vorige Subsidientraktat mit Schweden hatte bloß die Vertheidigung von Pommern zum Gegenstande, und hörte auf, als sich der König aus Deutschland zurückzog. Im Oktob. des vorigen Jahrs wurden in Folge jenes Traktats die letzten Subsidien bezahlt, und von jener Zeit an bis zur Unterzeichnung des neuen Traktats haben Se. Schwedische Majestät weder Subsidien von Großbrittanien verlangt, noch erhalten. In der Zwischenzeit sind Selbige aufgefordert worden, nicht bloß Frieden mit Frankreich zu schliessen, sondern auch der Konföderazion gegen England beyzutreten. Der König hat aber diese Vorschläge verworfen, und ist nun genöthigt, sein eigenes Reich zu vertheidigen. Unter diesen Umständen fordert uns alles auf, den Schwedischen Monarchen zu unterstützen. Bey den meisten Subsidien-Traktaten, die wir mit fremden Mächten geschlossen, wurden die Subsidien zu thätigen Operazionen gegen den gemeinschaftlichen Feind bewilligt. Jetzt aber werden Subsidien bewilligt, nicht um Eroberungen zu machen, sondern um einen andern Souverain, der der Verbindung mit Großbrittanien getreu geblieben, in Stand zu setzen, sein eigenes Land zu vertheidigen. Ein solcher Subsidien-Traktat ist indeß nicht ganz ohne Beyspiel. Aehnliche Subsidien wurden dem Könige von Preussen während des siebenjährigen Krieges bewilligt. Bey andern Subsidien-Traktaten war es gebräuchlich, die Anzahl der Macht zu bestimmen, die agiren sollte, und für die man Subsidien gab. Im jetzigen Falle, so wie ehemals mit Preussen, ist aber eine solche Stipulazion unnöthig. Der einzige Unterschied, der zwischen dem jetzigen Subsidien-Traktat und dem ehemaligen mit Preussen, der zum Muster genommen worden, Statt findet, ist der, daß an Schweden die Subsidien monatlich bezahlt werden, während der König von Preussen das Geld auf einmal erhielt, und der Gebrauch desselben seiner eigenen Disposizion überlassen wurde. Die ganze an Schweden in einem Jahre zu bezahlende Summe beträgt eine Million 200,000 Pf. St. 100,000 Pf. St. sind bereits aus dem Kredit-Voto des letzten Jahrs entrichtet. Ich trage also darauf an, daß Sr. Maj. noch eine Million 100,000 Pf. St. bewilligt werden, um ihre Verbindlichkeiten gegen den König von Schweden erfüllen zu können."
Herr Whitbread: Ich bewundere allerdings die Treue Sr. Schwedischen Majestät; allein auch Oesterreich hat eine ähnliche Treue bewiesen; und wird der König von Schweden durch den Drang der Kriegsumstände in eine ähnliche Lage versetzt, wie Oesterreich und Rußland, so würde dieser Monarch seiner Ehre und seinem Karakter gar nichts vergeben, wenn er so wie jene Frieden schlösse. Das Klügste, was der König von Schweden jetzt thun könnte, wäre, daß er unter den jetzigen Umständen Frieden mit Frankreich machte. Indem wir den König von Schweden auffordern, und in Stand setzen, den Krieg zu verlängern, tragen wir vielleicht dazu bey, ihn in eine Lage zu versetzen, daß er in der Folge weit nachtheiligere Friedensbedingungen annehmen muß, als wie er jetzt erhalten könnte. Sehr tadelnswerth ist der Artikel des Traktats, daß Schweden keinen Frieden, oder auch nur Waffenstillstand, ohne Englands Einwilligung soll schliessen können. Böte sich eine günstiden Gelegenheit für England zum Frieden mit Frankreich dar -- würden wir uns da um Schweden bekümmern, falls dieses den Frieden nicht haben wollte? eine ähnliche Verpflichtung ward im letzten Kriege mit dem Könige von Sardinien eingegangen. Es war stipulirt, daß wir nicht eher Frieden mit Frankreich schliessen wollten, als bis der König von Sardinien wieder in seine Staaten eingesetzt wäre, Und wir schlossen den Frieden von Amiens -- und mußten den König von Sardinien seinem Schicksale überlassen. Auch hätte in dem Traktat mit Schweden etwas stipulirt werden sollen, daß es auch seiner Seits dazu mitwirken wolle, unsere letzten Kabinets-Ordres in Absicht der Schiffahrt mit in Ausführung zu bringen. Herr Canning: Was diesen letztern Punkt betrifft, so hat die Regierung darüber die besten Zusicherungen von Schweden erhalten; der Schwedische Minister in England ist bevollmächtigt worden, die nöthigen Arrangements in dieser Hinsicht zu verabreden. Hr. Ponsonby: das Geld, was wir Schweden bewilligen, wird am Ende seinen Weg nach St. Petersburg oder nach Paris finden, und der Sukkurs, den wir nach Schweden schicken, wird nur den Ruin des Königs befördern. Diesem wiedersprachen Lord Petty und andere. Am Ende war der Antrag des Staatssekretärs, Herrn Canning, bewilligt.
Mehrere öffentliche Blätter liefern die Urkunde der obgedachten Uebereinkunft mit Schweden folgendergestalt:
"Da sich die Folgen des Tilsiter-Friedensschlusse immer mehr entwickeln, Schweden mit einer schleunigen Invasion bedrohen, und da Sich daher Se. Schwedische Majestät in der Nothwendigkeit befinden, zum Widerstande eine grössere Macht aufzustellen, als zu Ihrer gewöhnlichen Disposizion beseelt, zur Vertheidigung und zur Sicherheit Ihres Alliirten beyzutragen, und ihn durch alle mögliche Mittel in einem Kriege zu unterstützen, der für das gegenseitige Interesse beyder Staaten unternommen worden, beschlossen, Sr. Schwedischen Majestät, als das schleunigste und kräftigste Hilfsmittel, eine unmittelbare Unterstützung an Gelde zu geben, welches von Zeit zu Zeit in bestimmten Terminen zu bezahlen ist; und da Ihre Majestäten für dienlich gehalten, eine förmliche Konvenzion in dieser Hinsicht abschliessen zu lassen, so haben Sie zu Ihren resp. Bevollmächtigten ernannt und autorisirt, nämlich von Seiten Sr. Majestät des Königs des vereinigten Königreichs Großbrittanien und Irland, Edw. Thornton Esq., Ihren ausserordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bey Sr. Majestät dem König von Schweden, und von Seiten Sr. Majestät des Königs von Schweden den Baron v. Ehrenheim, Kanzleypräsidenten und Kommandeur des Nordsternordens, welche nach Auswechslung ihrer respektiven Vollmachten über nachstehende Artikel übereingekommen sind: Art. 1. Se. Majestät der König des vereinigten Königreichs Großbrittannien und Irland verpflichtet sich, an Se. Majestät den König von Schweden die Summe von 1,200,000 Pfund Sterling, in gleichen Terminen, nämlich 100,000 Pf. Sterl. jeden Monat, vom Januar dieses Jahres an, mit Einschluß des Januars zu bezahlen und damit monatlich fortzufahren. Die erste Zahlung soll bey Erfolgung der Ratifikazion der gegenwärtigen Konvenzion von Seiten Sr. Schwedischen Majestät geschehen. Art. 2. Se. Majestät der König von Schweden verpflichtet sich seiner Seits, gedachtes Geld anzuwenden, um seine gesammte Landmacht, den nöthigen Theil seiner Flotte, und besonders seine Scheerenflotte in Thäthigkeit und auf einen respektablen Fuß zu setzen, um den gemeinschaftlichen Feinden den nachdrücklichsten Widerstand zu leisten. Art. 3. Besagte Majestäten verpflichten sich überdies, keinen Frieden, Waffenstillstand oder Neutralitätskonvenzion mit den Feinden anders als in Uebereinstimmung und unter gegenseitiger Einwilligung zu schliessen. Art. 4. Gegenwärtige Konvenzion soll von den hohen kontrahirenden Theilen ratifizirt, und die Ratifikazionen sollen binnen 6 Wochen nach der Unterzeichnung, oder wo möglich noch eher, zu London ausgewechselt werden. Zu Urkunde dessen haben wir unterzeichnete Bevollmächtigte besagter Majestäten gegenwärtige Konvenzion unterzeichnet, und mit unsern Wappen besiegelt. So geschehen zu Stockholm den 8. Febr., im Jahre der Erlösung 1808. Edw. Thornton. F. Ehrenheim. Separatartikel. Die beyden hohen kontrahirenden Theile sind übereingekommen, so bald als möglich die zu nehmenden Maßregeln und den zu stipulirenden Auxiliarsukkurs für den Fall zu verabreden, daß der Krieg zwischen Schweden und den Mächten, seinen Nachbarn, ausbricht. Die Stipulazionen, die daraus entstehen, sollen als Separat- und Addizionalartikel der gegenwärtigen Konvenzion angesehen werden, und dieselbe Kraft haben, als wenn sie Wort für Wort hier eingerückt wären. Gegeben zu Stockholm den 8. Febr. 1808. Zu Urkunde dessen xc. Edw. Thornton. F. Ehrenheim."
Andre Merkwürdigkeiten.[]
- [1808]
Ein Schreiben aus Paris vom 16ten August.
Eines unsrer Journale machte neulich bei Veranlassung der lezten Englischen Rede zur Prorogation des Parlaments die Bemerkung, daß die jetzigen Britischen Minister, Georg III. eine Sprache in den Mund legen, die in die Revolutionszeiten der Clubbs von 1792 zu gehören scheint. In Gemeinplätzen suchen die Englischen Minister für die Nation Palliativ-Mittel gegen die Unglücksfälle oder fehlgeschlagenen Projecte, die sie ihr anzukündigen haben. Die Don Quixotade Englischer Feldzüge und Expeditionen, wird durch die lezten Phrasen der neulich im Parlamente verlesenen Rede gekrönt, wo der König versichert: daß er nichts versäumt habe, um den König von Schweden in dem Kampfe zu unterstützen, worin er verwickelt ist: und in dem nämlichen Augenblicke verließ die Englische Expeditions-Flotte die Ostsee, nachdem die Truppen, die zum Beistande Schwedens gesandt waren -- 6 Wochen lang die Küsten desselben angeschauet hatten. Difficile est, satyram non scribere!
Englische Aeusserungen über die Allianz mit Schweden.[]
- [1808]
Wenn man nach dem Inhalt Englischer Blätter urtheilt, so ist man daselbst nichts weniger als mit dieser Allianz zufrieden. So liest man z. B. folgendes: (the independent Whig) Der glänzende Lauf unsrer Expeditionen wird durch traurige Nachrichten aus Schweden unterbrochen, indem Finnland, die beste Provinz des Schwedischen Reichs, sich in den Händen der Russen befindet. Von der Politik dieses Kabinets und dem Betragen des Königs von Schweden gegen die Mächte des Kontinents läßt sich nicht erwarten, daß Schweden diese Provinz jemals wieder zurück erhalte. Unser Ministerium lobt zwar die Standhaftigkeit dieses letzten Alliirten, aber wird die Nachwelt auch seine Weisheit und seine Liebe gegen seine Unterthanen und Wohlfahrt seines Reichs loben? –
Noch härter drückt sich the true Briton in folgender Stelle aus: Pitt und Fox sind glücklich, daß sie die Schmach ihres Vaterlandes nicht überlebt haben. -- Wer ist der Britte, den dieses politische Gauckelspiel unsrer Regierung nicht eckelt? -- Der letzte unsrer Alliirten steht am Rande des Verderbens, und durch die nämliche Kurzsichtigkeit wodurch schon manches Elend über Europa verbreitet worden, wird nun auch Schwedens Unglück vollendet. -- Auch die beliebte morning chronicle sagt ganz bestimmt, daß mit Schwedens Fall, auch das ganze morsche Gebäude der Brittischen Regierung fallen werde. Wenn auch der Minister, heißt es ferner, Guineen und Stimmen für seine Subsidien Plane zusammen raffe, so könne er doch am Ende keine Alliirten mehr herbei schaffen. Sonderbar genug, daß selbst öffentliche Blätter unter den Augen der Regierung, sich über diese Staatsangelegenheiten so beleidigend äussern dürfen.
Englands ungerechtes Verfahren gegen Schweden.[]
- [1808 - Juli]
Man glaubte allgemein, und hiezu war man auch durch die Lage der Umstände berechtigt, England würde diesen Sommer auf dem Nordischen Kriegsschauplatz eine sehr bedeutende Rolle spielen, auch hatte es hiezu den Anschein, besonders wie Expeditionen ausgerüstet und nach dem Sunde geschickt wurden, denn nun glaubte man bestimmt, entweder die Engländer würden etwas auf Seeland unternehmen, oder, in Vereinigung mit Schweden, die Ostseehäfen in Kontribution setzen, aber -- von dem allen haben wir nichts gesehen, im Gegentheil hat sich die Englische Transportflotte, ohne ans Land zu kommen, wieder wegbegeben, und an einer Expedition zu Gunsten Schwedens, ist vor der Hand gar nicht zu denken. Die plötzliche Verschwindung der Englischen Eskadre, die vor Gothenburg vor Anker lag, wäre ein Räthsel, wenn wir nicht schon öftrer gesehen hätten, daß England seine Bundsgenossen, grade in dem Augenblick, wo ihnen Hülfe am nothwendigsten, zu verlassen pflegte, und so ist also auch dieser Vorfall begreiflich, der ausserdem zu den kaum begreiflichen Erscheinungen gehören würde.
Ich bin weit davon entfernt, dem Könige von Schweden das Wort zu reden, und ich bekenne frei, er hat von jeher gegen alle Grundsätze Königlicher Politick gehandelt, die gewöhnlich das was ihr am vortheilhaftesten ist, in Erwägung zieht, aber das müssen doch selbst die eifrigsten Gegner dieses Souverains bekennen, er hat pünktlich seine einmal übernommenen Verpflichtungen gegen England erfüllt, und um so schändlicher ist der Verrath den die Englische Regierung an Schweden begangen, indem sie die versprochene Hülfe gezeigt und wiederzurück genommen hat, grade in dem Augenblick, wo kräftige Unterstützung am nothwendigsten gewesen wäre.
Wenn es wahr ist, was selbst Schwedische Nachrichten sagen, und wer möchte wohl daran zweifeln? -- daß der Englische General Moore, auf Befehl des Königs verhaftet worden, so sind das freilich in der That ganz neue und seltsame Erscheinungen. So erfährt also der vertraute Diener des Alliirten des Königs von Schweden die nämliche Behandlung wie der Gesandte des Kaisers von Rußland, und Englands Seemacht ist an den Schwedischen Küsten nicht wirksamer, als sie in Mittelländischen Meere war.
Die moralischen Politicker werden sagen, daß so traurig alle Verbindungen enden, die nicht auf ächtes wechselseitiges Verdienst und gemeinsames Interesse gegründet sind, aber die Moral, die ohnedies mit der Politick so wenig verträglich ist, wollen wir hier ganz bei Seite setzen, und lieber die Staatsklugheit in Erwägung ziehen. Da kann man also ausrufen, so enden Verbindungen unter Souverainen, die nicht das Resultat einer gesunden und heilsamen Politick sind, und wobei das wechselseitige Interesse der Staaten und Völker, und das noch größere Welt Interesse vernachlässiget wird.
Was konnte wohl Schweden als Staat, was konnte die Welt durch das Gold gewinnen, das Sr. Schwedischen Majestät von England aus, überschickt worden? Das Herz empört sich, sagt irgend ein Schriftsteller sehr richtig, bei dem Klange des Goldes, das von dem Blute seiner Brüder träuft, und so konnte man auch nimmermehr gut heißen, wenn Schweden, unbekümmert was seinem Volke nützlich seyn dürfte, von England Subsidien zog, mit dem Versprechen, dafür einen verderblichen Krieg zu unterhalten, denn daß Schwedische Blut blos für Englisches Gold vergossen worden, das ist klar, und es dürfte wohl nicht möglich seyn, irgend einen vernünftigen Grund in Schwedens Kriege gegen Frankreich zu finden, aber eben so aufrichtig muß man auch eingestehen, von keinem Alliirten wurde England noch jemals so standhaft bedient, als eben von Schweden. Seine Deutschen Staaten hat dieser König muthwillig für England aufgeopfert und in dem Augenblick wo er berechtigt war, schleunige Hülfe von England zu fordern, giengen dessen Schiffe und Mannschaft nach Kopenhagen zurück, um sich der Dänischen Flotte zu bemeistern, von welchem Plane Schweden nicht eher Nachricht bekam, bis der Streich vollführt war. Schon damals glaubte man, und mit Recht, der Schweden König würde dieses Benehmen für Beleidigung ansehen, und sich dadurch zu rächen suchen, wenn er von jener Allianz zurück trat, die ihm keinen Vortheil gebracht im Gegentheil bedeutenden Schaden zugefügt hatte. Demungeachtet blieb der König seinen übernommenen Verbindlichkeiten treu, und knüpfte aufs neue eine Allianz an, unter natürlicher Voraussetzung, daß England ihm diesesmal treuer beistehen werde. Nicht Gold allein wurde versprochen, sondern Schiffe und Truppen sollten Kräftigen Beistand leisten. Wirklich kam auch die längst versprochene Expedition, aber Finnland, die schönste Provinz Schwedens gieng verloren, und kein Engländer kümmerte sich um Schwedens Schicksal. Die Transportflotte lag vor Gothenburg, ohne auch nur eine Bewegung zu Gunsten des Königs von Schweden zu machen, und die Englische Eskadre verschwindet von der Schwedischen Küste, so wie sie sich einbildet, eine neue Unternehmung zu machen, die wichtiger und einträglicher werden könnte. Ein solches Benehmen charakterisirt diese Alliirten, die sich einbilden, durch Gold ihre Pflicht gethan zu haben, mehr als zu deutlich. Was kann das Englische Ministerium zu seiner Entschuldigung wohl anführen? Es sagt, die Abrede habe darin bestanden, Schweden solle erst Christiania in Norwegen erobern, und dann sollten Englische Truppen daselbst landen, da nun ersteres nicht geschehen, so wären sie auch zu letztern nicht verpflichtet. In der That eine saubre Maxime, die Eroberung der Hauptstadt zur Bedingung seines Beistandes zu machen. Es ist nicht zu glauben, daß Schweden eine so tolle Vereinbarung getroffen habe, und wahrscheinlich ist es eine von den gewöhnlichen Englischen Ausflüchten, deren wir in ähnlichen Fällen schon gewohnt sind.
Es bleibt wahr, daß Schweden alle seine Kräfte aufgeboten hat, um sich als treuen Bundsgenossen Englands zu zeigen, und können die wenigen Subsidien-Gelder wohl den Verlust ersetzen, den Schweden erleiden müssen, ungerechnet was solchem noch bevorstehet, und um desto schändlicher bleibt das Benehmen des Englischen Hofes, einen so standhaften Alliirten grade in der bedenklichsten Krisis zu verlassen, wo Land und Krone auf dem Spiele steht. Man begreift nicht, warum England so ungeheure Kosten verschwendet hat und Viele bilden sich ein, es sei Englands Absicht gewesen Schweden beizustehen, und nur durch Umstände sei die Sache verändert worden. Ich denke nicht so, sondern behaupte fest, nie war es der ernste Wille der Brittischen Regierung etwas anders für Schweden zu thun, als -- Gold zu zahlen. In diesem Fall sagen Einige: England habe thöricht gehandelt, dergleichen ungeheure Summen zu verschwenden, ohne Aussicht zu haben, daß diese Verschwendung von Nutzen seyn könne. Auch dieser Behauptung möchte ich wohl gradezu widersprechen, denn England hat für sein Geld reichlich Dienste bekommen, es hat bedeutend gewonnen, durch die Fortsetzung des Krieges, und den Gebrauch der Schwedischen Häfen als Stapelplätze für die Produkte seiner Manufakturen, Schweden hingegen hat durch diese Expedition verloren, denn nicht nur daß es Finnland und einen Theil seiner Scheerenflotte eingebüßt, sondern es sieht sich auch genöthigt, auf Norwegens Eroberung Verzicht zu leisten, was mit Hülfe Englands für eine leichte Unternehmung gehalten wurde, und so ist also die Hintergehung des Brittischen Kabinets ein zwiefaches Verbrechen an Schweden, das weder gut zu heißen noch jemals wieder gut zu machen ist. Auch durch die größten Summen kann England den Schaden nicht ersetzen, den es seinen so standhaften Alliirten zugezogen hat, und wäre Schweden im Stande, sich bitter für solche Treulosigkeit zu rächen, könnte man dieser Regierung wohl verdenken, wenn sie Gebrauch machte, England für dieses widerrechtliche Benehmen zu bestrafen? Leider aber ist dem armen Schweden auch hierzu keine Aussicht offen. --
Politische Aeußerungen Französischer Journalisten.[]
- [1808 - August]
Während die Französischen Armeen den Engländern mit dem Schwerd noch nicht gehörig beikommen können, werden sie desto lebhafter von den Journalisten mit der Feder bekämpft. So kritisirt z. B. der Publizist die bei Schließung des Parlaments im Namen des Königs gehaltene Rede. Auf die Behauptung, daß alle Maaßregel genommen worden, um die Brittische Kriegsmacht zu verbessern, antwortet er: nun sind es 10 Jahre, seit das Englische Ministerium an Verbesserung seines Militair Systems arbeitet, und dennoch ist seine Armee die elendeste in Europa. Allein man müßte den Charakter dieses Volks, das wesentlich feil ist, umschmelzen, und nicht sein Kriegssystem, wenn man dadurch etwas großes und edles ausrichten wollte. Bei den Worten, daß der Zustand der Einnahme allgemeine Zufriedenheit erwecken müsse, ruft er aus: man muß sehr auf die Gutmüthigkeit des Englischen Volks rechnen, wenn man dergleichen Aeußerungen wagt; und zum Beweise führt er die eigne Angabe der Minister an, daß die Einnahme in den ersten drei Monaten 1808 nur 4,000000 Pf. St. also 1.200000 Pf. St. weniger als 1807 betragen. Bei der Versicherung, daß der König nichts unterlassen werde, um Schweden in dem Kampfe, worin es verwickelt ist, aufrecht zu erhalten, macht er die Note: also heißt es wohl Aufrecht Erhaltung, daß die Englische Regierung 8 oder 10000 Mann, die seit zwei Monaten ruhige Zuschauer der Niederlage Schwedens in Norwegen waren, abruft?—
Im Argus liest man noch auffallendere Aeußerungen über das gegenwärtige Verhältniß dieser beiden Staaten. So erklärt er z. B. auf Veranlassung des Gerüchts, daß zwischen England und Schweden Spannung eingetreten sei, daß diese Spannung mehr Wahrscheinlichkeit für sich habe, als das ganze aller Politick, und den Vortheilen Schwedens widersprechende Bündniß. Auch bei der größten Anstrengung hätte das Kabinet von St. James nicht hoffen dürfen, die Tilsiter Friedenscontrahenten zu überwältigen. Also sei der Plan unklug und die zur Ausführung gewählten Mittel wären nicht besser. Schweden braucht Geld, Getreide und Truppen; England habe ihm eine Handvoll Soldaten gezeigt, die den Mangel an Lebensmittel vergrößert, und ihm so kärgliche Subsidien zugemessen, als wenn Rußland durch ein Paar Regimenter erobert werden können.
Schwedens Beste habe erfordert, Finnland zu vertheidigen, Englands Nutzen aber Norwegen zu erobern, und dennoch hat man weder das eine noch das andre gethan, und die Englische Flotte in die Ostsee schützt den Schleichhandel, statt eine Diversion zu Gunsten seines Bundesgenossen zu machen; ja England, daß Schweden zum Krieg verleitet, lasse es nun im Stich. Darüber dürfe man aber sich nicht wundern, denn das sei wenigstens ein ehrenvoller Krieg; allein die Englische Politick finde mehr Geschmack daran, bürgerliche Kriege zu erregen, weil sie mehr Unheil anrichten, und Europa der von den Britten gewünschten Verwüstung näher brächten. Die Vendee und Kalabrien könnten zum Beweise dienen. In einer andern Stelle drückt sich der Argus so aus: Oeffentliche Blätter und Privatbriefe stimmen in der Nachricht überein, daß England und Schweden sich überworfen haben. Dieses unpolitische Bündniß dauerte seit 9 Monaten, es konnte nicht Bestand haben. Schweden brauchte Menschen, Geld und Lebensmittel. England hat ihm dargegen die Hungersnoth zugeschickt. In diesem Kriege kann das Englische Kabinet seine Nachlässigkeit, seine Schwäche oder seine Treulosigkeit mit nichts beschönigen. Es hat mehrere Monate Zeit gehabt, sich zum Kriege zu rüsten. Endlich ist die Expedition, von der die ministeriellen Blätter einen so großen Lärmen machten, angekommen, um in Schweden Niedergeschlagenheit und Haß zu erregen. Die Eroberung von Norwegen wäre dem Englischen Kabinet vortheilhaft gewesen. Auch hat es daran gedacht, ohne jedoch hinreichende Opfer zu bringen, gehörige Vorkehrungen treffen zu wollen. Statt dessen konnte England Finnland vertheidigen oder die siegreichen Russen auf den Gränzen von Lapland aufhalten. Beides haben die Engländer nicht gethan. Noch in keinem Kriege haben sich ihre Truppen in der ersten Linie gezeigt. Wenigstens konnte doch die Englische Marine eine Diversion machen, und die Russischen Häfen bedrohen und beunruhigen, aber auch dieses ist nicht geschehen. Fremdartige Beweggründe sind ohne Zweifel Schuld daran, daß das Brittische Kabinet seinem letzten Bundesgenossen aufgeopfert hat. England wird es nicht müde, seine Freunde unglücklich zu machen, und sie schimpflich zu behandeln. Es hatte den Krieg in Schweden auf eine ehrenvolle Art führen können, aber Ehre paßt nicht zu Englands Politick. Bürgerliche Kriege sind vorzugsweise die Kriege, die es gern führen sieht, weil es da recht viel Unglück einzuerndten giebt, weil der Umsturz des ganzen gebildeten Europa Englands Herzenswunsch ist.
Man sieht deutlich, daß der Argus in allen diesen Stellen, auf Englands Betragen gegen Spanien Anspielung macht, denn bekannt ist, daß die Engländer auch in diesem Reiche Unruhen angestiftet haben und sie noch immer zu unterhalten suchen. Es fehlt uns freilich an Nachrichten, um bestimmen zu können, wie weit ihnen dieser Vorsatz gelungen, aber traurig ist es, daß wir wenigstens soviel wissen, die Kriegsfackel in Spanien ist von den Britten angezündet, und man hat Ursache zu fürchten, daß Menschenblut in Strömen fließen werde, ehe es dahin kommt, die Ruhe in Spanien vollkommen wieder herzustellen. Wenn dieses ist, so kann das Englische Ministerium abermals ausrufen: das ist unser Werk! --
Schwedens Verhältnisse zu England.[]
- [1808 - September]
Die Verhältnisse der beiden Reiche zu einander sind eben nicht die besten, wenigstens weiß man bestimmt daß solche von Schwedischer Seite nicht die freundschaftlichsten sind. Man weiß aus Englischen Journalen, und besonders sagt the Globe deutlich: General Moore der in London angekommen, hat die nach Schweden bestimmten Subsidien wieder mitgebracht, woraus man sieht, daß er zweideutige oder selbst feindselige Absichten bei dem Könige von Schweden bemerkt haben muß.
Solche Aeusserungen hat Schweden nicht verdient, und nichts ist gewisser, als daß der König wohl Ursache hatte, über Englands Benehmen empfindlich zu seyn. Ob es dem Könige zukam. den Englischen General Hauptarrest anzukündigen, weil wie Privatnachtrichten lauten, gedachter General sich geweigert hatte seine Truppen dem Kommando Schwedischer Generale zu übergeben, das sind Dinge, über welche wir hier nicht urtheilen wollen, aber bekannt ist, daß General Moore seiner Gefangenschaft nur durch die Flucht in Civilkleidern entkommen ist. Der Argus hat sich über das Mißverständniß zwischen England und Schweden wie gewöhnlich sehr bitter ausgedrückt. Hier sind gewöhnlich sehr bitter ausgedrückt. Hier sind des Argus eigne Worte: "Gewiß wenn der König von Schweden, ohne von England veranlaßt zu seyn, den unklugen Entschluß gefaßt hätte, Rußland, eine so überlegene Macht, anzugreifen, wenn er nie auf wirksamen Beistand und feierliche Verpflichtungen hätte rechnen dürfen, so würde man in der Mooreschen Diversion nur einen Mangel an Redlichkeit finden, wovon die Geschichte Englands im letzten Jahrhundert eine Menge Beispiele liefert. Hier aber wird die Verleitung, die Ohnmacht und das Unglück Schwedens, ausnehmend durch die Treulosigkeit Brittaniens erschwert. Die Ministerial Journale haben keine Gründe zur Beschönigung angeführt. Wenn aber die Regierung es wagt, ihren Traktat mit Schweden öffentlich vorzulegen, so wird man darüber urtheilen können. Vor der Hand giebt es kein Mittel, Schweden in seinen, ihn garantirten Zustand einzusetzen. England wird ihm Finnland nicht erstatten, ihm keine Entschädigung geben lassen, es wird unaufhörlich an dem Ruin seiner Marine arbeiten, und wird ihm nichts als das Andenken an die ihm zugezogenen Unfälle hinterlassen -- die gewöhnliche Frage der Traktaten, die es mit Kontinentalmächten schließt."
Die Wahrheit die in diesen Aeusserungen enthalten, ist wohl nicht zu leugnen, denn nie hatte England einen treuern Alliirten als Schweden, und obgleich der König von Schweden schon sein Pommern für England aufgeopfert hatte, so wagte er es doch noch einmal sich aufs neue in Bündnisse einzulassen, in der Hofnung man werde ihm diesesmal Wort halten, aber auch jetzt ist er schändlich hintergangen worden, hat bereits Finnland verlohren, und wer kann berechnen, welcher Verlust ihm noch bevorsteht? Die Entschuldigung das England wichtigere Unternehmungen zu machen hoffe, als es auf Schwedischen Boden die Aussicht hatte kann vor dem Tribunal der Gerechtigkeit und Billigkeit nicht statt finden, aber die Engländer werden es auch nie unternehmen, sich zu entschuldigen, und Schweden wird sich mit dem gewöhnlichen Troste, daß es andern Mächten nicht besser ergangen, für diesesmal begnügen müssen.
Zeitungsnachrichten.[]
1808.[]
Politische Notizen. [9] [Januar.]
In England hatte man Nachricht aus Gothenburg, daß der König von Schweden sich genöthigt gesehen habe, dem Bunde gegen England beizutreten, und daß Schweden sich mit dem dänischen Hofe im besten Vernehmen befinde.
Politische Notizen. [10] [Februar.]
Zwischen dem Könige von Schweden und dem Englischen Gesandten soll eine Spannung herrschen, und man glaubt daher, der jetzige Gesandte werde bald abgelöst werden; demungeachtet bleibt der König seinem Systeme getreu, und will nicht von der Englischen Allianz ablassen, obgleich die Rußischen Truppen sich schon in Finnland befinden.
Das Neueste aus Englischen Blättern. [11]
Dergleichen Artickel liest man oft, aber auch nicht einen, in welchen über die Operationen gesprochen würde, die gegenwärtig zu unternehmen, um Schweden, als den letzten Alliirten, beizustehen. Man sollte doch wenigstens einen Versuch machen, diesen treuen Englischen Anhänger zu retten, es scheint aber, als wolle man eben so wie mit Rußland verfahren, wenigstens müßten die Truppen nun schnell ankommen, um den Streit vorzubeugen, den Schweden ohne fremde Hülfe, nicht abhalten wird.
Großbrittanien. [12]
London den 20. März. Gestern hat die Regierung durch einen schnellsegelnden Kutter Depeschen aus Schweden erhalten; sie enthalten den ersten offiziellen Bericht des Brittischen Gesandten am Hofe zu Stockholm, von dem Einrücken einer Russischen Armee in Finnland, und von der Einnahme von Helsingfors. Es wurde gleich nach Ankunft dieser Depeschen von den in London anwesenden Ministern ein Konseil in Downing-Street gehalten, das an 3 Stunden dauerte. Nach Endigung desselben wurde ein Staatsboote an den König nach Windsor abgeschickt. Die Sensazion, die diese Nachricht zu London gemacht hat, läßt sich nicht beschreiben.
Großbrittanien. [13]
London, den 5. April. Aus der Bank sind wieder 200,000 Pf. Sterl. nach Portsmouth abgeführt, und von da am 28. März am Bord des Diktators von 64 Kanonen als Subsidien nach Schweden abgegangen.
Politische Notizen. [14] [September]
In Französischen Blättern wird von der Uneinigkeit gesprochen, die zwischen Schweden und dem Brittischen Kabinet herrscht. Der König, heißt es, habe dem Englischen Minister Vorwürfe wegen des Meineides seiner Regierung gemacht, und erklärt, er werde keine gemeinschaftliche Sache mehr mit England machen, und noch weniger etwas gegen Norwegen unternehmen, im Gegentheil sei er willens alle seine Kräfte zu vereinigen, um Finnland wieder zu erobern, worauf er Frieden mit Rußland und Dännemark machen würde. Von Seiten Schwedens wird alles aufgeboten, um eine Landung in Finnland zu versuchen, die bis jetzt noch nicht glücken wollen, und alle Land und Seemacht ist dazu bestimmt, der König ist sogar willens, wie aus Schweden geschrieben wird, die Russische Flottille anzugreifen.
Quellen.[]
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Wiener-Zeitung. Nro 38. Mittwoch, den 11. May 1808.
- ↑ Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
- ↑ Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen. Jahrgang 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.
- ↑ Wiener-Zeitung. Nro 34. Mittwoch, den 27. April 1808.
- ↑ Wiener-Zeitung. Nro 39. Sonnabend, den 14. May 1808.
- ↑ Neues Politisches Journal oder: Der Kriegsbote. Hamburg, Büreau für Litteratur, 1808.