Bergen-op-Zoom.[]
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Bergen-op-Zoom, ein ehemaliges Marquisat in der niederländischen Provinz Nordbrabant, an der Schelde, und durch den Fluß Eendracht von Seeland getrennt. Es enthält auf 4 Quadratmeilen 20,000 Einwohner, und hatte seit 1287, wo Herzog Johann I. dasselbe von Brabant trennte, verschiedene Besitzer. Nach dem Tode des Herzogs von Auvergne, Franz Egon den la Tour, im Jahr 1710, fiel es an dessen Tochter, Maria Anna, die sich 1712 mit dem Pfalzgrafen Johann Christian von Sulzbach vermählte. So blieb das Land bei Pfalzbayern, bis die Franzosen es während der Revolution wegnahmen, den Holländern abtraten, und Pfalzbayern 1802 dafür entschädigten.
Die Hauptstadt ist Bergen-op-Zoom eine starke Festung, durch welche der kleine Fluß Zoom, fließt, der sich in die Oster-Schelde ergießt, mit welcher die Stadt durch einen guten Hafen Gemeinschaft hat. Sie hat 1150 Häuser, 4722 Einwohner, 1 altes Schloß, 3 Kirchen, ein Zeichen- und Architectur-Institut, Anchowies-Fischerei, und liefert feine Töpferwaaren. Die Holländer hielten hier eine Garnison, und betrachteten diesen Ort als eins ihrer ersten Bollwerke. Die Spanier belagerten ihn 1586 und 1622 vergeblich. Die Franzosen nahmen ihn 1747 nach fast dreimonatlicher Belagerung durch Kriegslist, gaben ihn aber im Aachner Frieden 1748 ziemlich verwüstet wieder zurück. Am 30. Januar 1795 fiel er mit mehreren andern holländischen Festungen, wieder in die Hände der Franzosen, und ein Regiment Engländer, welches die Festung damals besetzt hielt, ward kriegsgefangen gemacht. Die Franzosen machten sich späterhin zwar anheischig den Ort zurückzugeben, behaupteten aber während der Dauer des Kriegs das Garnisonsrecht. Ein Sturm, welchen Sir Th. Graham (nachmals Lord Lynedoch) am 8. März 1814 an der Spitze eines englische Truppen-Corps auf diese Festung unternahm, ward mit außerordentlichem Verlust zurückgeschlagen.
Festung.[]
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Bergen op Zoom, eine sehr starke Vestung in einer morastigen Gegend an der Zoom unweit ihrer Mündung in die Osterschelde. Die Graben stehen von der Zoom unter Wasser. Diese bildet von der Stadt bis zur Schelde den Hafen der Stadt, und auf beiden Seiten desselben ist die Nord- und Süd-Schanze. Nördlich von der Stadt die Schanzen Moermont (Muhrmont), Pinsen, Roover, welche in einer moorigen Niederung liegen, die sich bis Steenbergen erstreckt, und unter Wasser gesetzt werden kann. 5000 E.
Quellen.[]
- ↑ Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.
- ↑ Lehrbuch der Militär-Geographie von Europa, eine Grundlage bei dem Unterricht in deutschen Kriegsschulen, von A. G. Hahnzog, Divisionsprediger und Lehrer an der Kriegsschule in Magdeburg. Magdeburg, bei Ferdinand Rubach 1820.