Belagerung von Almeida.[]
Der 16. August 1810.
Ruhmvoll erprobte sich der Geist des portugiesischen Volks in der französischen Belagerung seiner festen Gränzstadt Almeida im J. 1810. Diese war seit dem 24. Juli von den zwey französischen Divisionen Marchand und Loison eingeschlossen. 5000 Mann, meistens portugiesische Militzen lagen als Besatzung in der Stadt, deren feste Werke von 100 Geschützen vertheidigt wurden. Der englische Brigade General Cox, und unter ihm der portugiesischen de Costa waren Befehlshaber der Truppen. Nachdem die Aufforderung des Platzes ohne Erfolg blieb, fing die ernstliche Belagerung durch die Eröffnung der Laufgräben am 16. August an. Am 26. waren die Belagerungsarbeiten so vollendet, dass 11 Batterien ihr Feuer auf die Stadt spien, welche am Abende an mehreren Stellen brannte. Viele Canonen der Vertheidiger waren verstummt, die übrigen erwiederten schwach das feindliche Feuer. Eine französische Bombe, welche eine Masse von 125 Zentnern Pulver in der Stadt entzündete, gab den unglücklichen Ausschlag für ihr Schicksal. Mehr als die Hälfte der Geschützbedienung mit einer Menge Soldaten und Einwohnern, das Magazin, das Schloss, die Cathedrale, viele Wohngebäude und ein Theil der Wälle flogen von der fürchterlichen Explosion zertrümmert in die Luft. Der grösste Theil des Geschützes war unbrauchbar geworden, und nur noch ein kleiner Pulvervorrath übrig. Dennoch wies Cox am Morgen des 27. die neue Aufforderung Massenas zur Uibergabe ab. Nun begann von neuem das Feuer der Belagerer heftiger als am vorigen Tage gegen die Festung zu wüthen. Da jede Hoffnung den Platz zu erhalten, verschwand, capitulirte der muthige Vertheidiger, um die Trümmer der Besatzung zu retten, um Mitternacht des 27. Die Kriegsgefangene Besatzung zog mit militärischen Ehren ab. Die Militzen durften in ihre Heimath zurückkehren.
Quellen und Literatur.[]
- Historischer Militair-Almanach des 16. 17. 18. und 19. Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf das letztere, und den oesterreichischen Kaiserstaat. Mit 15 Portraits, für Freunde der neueren und neuesten Kriegsgeschichte von Johann Ritter von Rittersberg. Prag bei C. W. Enders 1825.