Bayerische Armee (1812)

Eintheilung der königlich bayerischen Armee zu Anfang des russischen Feldzuges.

1tes bayerisches Armeecorps, oder die 19te Division der großen französischen Armee.

Commandirender: General der Infanterie von Deroy.

Adjutanten: Major Freiherr von Hertling, Oberlieutenant Baron Dobeneck. Ordonanzofficier: Lieutenant Müller.

Generalstab: Major Baron Gravenreuth, Hauptmann Baron Völderndorff.

Ingenieurcorps Hauptmann von Edlinger, Oberlieutenant Hofmann, Lieutenants Schleitheim und Kern.

Picketcommandant: Oberlieutenant Berg mit 30 Chevauxlegers des 6ten Regiments.

Kriegscommissär Grünthaler. Stabsarzt Ahles. Stabsauditor Sieber. Stabspferdarzt Seebald. Secretär Strasser.

1te Infanterie-Brigade.

Brigadegeneral von Siebein. Adjutant Oberlieutenant Gropper.

1stes	leichtes Bataillon	(Gedoni),	Oberstlieutenant Gedoni.
1stes	Linien-Infanterieregiment	(König),	Oberst von Ströhl.
9tes	-- --	(Ysenburg),	Oberst Delamotte.

Die Brigade hatte eine Stärke von 5 Bataillons, 104 Officieren, 3564 Soldaten und 37 Pferden.

2te Infanterie-Brigade.

Brigadegeneral von Raglowich. Adjutant: Hauptmann von Neubeck.

3tes	leichtes Bataillon	(Bärnklau),	Oberstlieut. Bernklau.
4tes	Linien-Infanteriereg.	(Hildburgshausen),	Oberst v. Zoller.
10tes	-- --	(Junker),	Oberst Gr. Preising.

Die Brigade war stark: 5 Bataillons, 102 Officiere, 3568 Mann und 31 Pferde.

3te Infanterie-Brigade.

Brigadegeneral Graf Rechberg. Adjutant Hauptmann Graf Paumgarten.

6tes	leichtes Bataillon	(La Roche),	Oberstlieutenant La Roche.
8tes	Linien-Infanterieregiment	(Pius),	Oberst von Wreden.
13tes	-- --		Oberst v. Schloßberg, (in Danzig. *)

Die Brigade war stark: 5 Bataillons, 62 Officiere, 2130 Mann und 22 Pferde.

1ste Cavallerie-Brigade.

Brigadegeneral Graf Seidewitz. Adjutant: Oberlieutenant von Spengel.

1stes	Chevauxlegers-Regiment,		Oberst Graf Wittgenstein.
3tes	-- --	(Taxis),	Oberste v. Ellbracht.
6tes	-- --	(Bubenhofen),	Oberst Dietz.

Die Brigade war also stark: 12 Escadrons, 60 Officiere 1296 Reiter und 1409 Pferde.

Artillerie und Fuhrwesen.

Chef: Oberstlieutenant Lamey. Major Peters. Adjutant Lieutenant Wolf.

-- vom Fuhrwesen: Rittmeister Ziegler. Oberlieutenant Reichel.

Batterien.

1te	leichte	Batterie,	(	Hauptleute	Van Douve.)
3te	--	--	(	-- --	Halder.)
1te	12pfünd.	Linienbatterie,	(	-- --	Brack.)
6te	6pfünd.	--	(	-- --	Rois.)

Diese Batterien hatten eine Stärke von 24 Kanons, 23 Officiers, 429 Mann und 14 Pferden.

Die 2te Linienbatterie (in Danzig.)

Das Fuhrwesen war stark: 5 Officiere, 391 Soldaten und 776 Pferde.

Das 1te bayer. Armeecorps (die 19te Division der großen französischen Armee) hatte mithin, (ausschließlich des in Danzig anwesenden 13ten Regimentes und der 2ten Linienbatterie), eine Stärke von: 13 Bataillons, 12 Escadrons, 4 Batterien, 24 Kanons, 356 Officiers, 11,378 Soldaten und 2389 Pferden.

*) Das in Danzig stehende 13te Linien-Infanterieregiment, die 1te Fußbatterie xc. berechnete sich zu 110 Officiere, 3827 Mann, dann 318 Pferden.

2tes bayerisches Armeecorps, oder 20ste Division der großen französischen Armee.

Commandirender: General der Cavallerie, Graf von Wrede.

Adjutanten: Major von Palm, Rittmeister von Besserer.

Zugetheilte Officiers: Hauptmann und Flügeladjutant Sr. M. des Königs, Prinz Taxis, Hauptmann und Adjutant des Kronprinzen, Baron Gumppenberg, Oberlieutenant Prinz Oettingen-Spielberg, Oberlieutenant Baron Menzing.

Generalstab: Oberst von Comeau, Oberstlieutenant Baron Zweybrücken, Hauptmann Baron Horn.

Ingenieurcorps: Hauptmann v. Hazzi, Lieutenants Schmaus, Imhof, Zear.

Picketcommandant: Lieutenant Graf Fugger.

Kriegscommissär: Böhm.

1te Infanterie-Brigade.

Brigadegeneral von Vincenti.

Adjutanten Oberlieutenant Leistner, Lieutenant Rogister.

2tes	leichtes Bataillon	(Treuberg), Oberstlieut. v. Treuberg.
2tes	Linien-Infanterieregiment	(Kronprinz), Oberst Gr. Spauer.
6tes	-- --	(Herz. Wilh.), Oberst v. Deroy.

Die Brigade war stark: 5 Bataillons, 103 Officiere, 3537 Soldaten und 42 Pferde.

2te Infanterie-Brigade.

Brigadegeneral Graf Beckers. Adjutant Oberlieutenant Michels.

4tes	leichtes Bataillon	(Theobald), Oberstlieut. v. Theobald.
3tes	Linien-Infanteriereg.	(Prinz Carl), Oberst Gr. Waldkirch.
7tes	-- --	(Löwenstein), Oberst von Maillot.

Die Brigade war stark: 5 Bataillons, 101 Officiere, 3569 Soldaten und 31 Pferde.

3te Infanterie-Brigade.

Brigadier: Oberst von Habermann. Adjutant: Oberlieutenant v. Pflummern.

5tes	leichtes Bataillon	(Buttler), Oberstlieut. Graf Buttler.
5tes	Linien-Infanteriereg.	(Preysing), Oberst v. Habermann.
11tes	-- --	(Kinkel), Oberst von Dallwig.

Die Brigade war stark: 5 Bataillons, 103 Officiers, 3569 Soldaten und 37 Pferde.

2te Cavallerie-Brigade.

Brigadegeneral: Graf Preysing. Adjutant: Oberlieutenant von Flotow.

2tes	Chevauxlegers-Regiment	(Taxis), Oberst v. Bourscheidt.
4tes	-- --	(König), Oberst Graf Seyssel.
5tes	-- --	(Leinigen), Major Gaddum. später Oberst v. Naßler.

Stärke der Brigade: 12 Escadrons, 60 Officiers, 1286 Reiter und 1499 Pferde.

Artillerie und Fuhrwesen.

Chef: Oberst Baron Zoller. Major Tausch.

Fuhrwesen: Major van Douve. Rittmeister Biehl.

Batterien.

2te	leichte Batterie,	(	Hauptleute	Gotthard).
4te	-- --	(	-- --	Baron Gravenreuth).
5te	Linienbatterie,	(	-- --	Hofstetten).
4te	--	(	-- --	Berchem).
8te	--	(	-- --	Ulmer).

Diese Batterien hatten eine Stärke von 30 Kanons, 23 Officieren, 420 Mann und 36 Pferden. Das Fuhrwesen betrug: 7 Officiere, 414 Mann und 848 Pferde.

Das 2te baierische Armeecorps (die 20ste Division der großen französischen Armee) war also stark: 15 Bataillons, 12 Escadrons, 5 Batterien, 30 Kanonen, 397 Officiere, 12,795 Mann und 3493 Pferde.

Die gesammte königl. bayer. Armee hatte mithin eine Stärke von: 30 Bataillons, 24 Escadrons, 10 Batterien, 60 Kanons, 863 Officieren, 28,000 Mann und 5200 Pferden.

Chef der gesammtartillerie der beiden Divisionen war der Oberst Colonge; sein Adjutant: der Artillerie-Oberlieutenant Danner.

Zeitungsnachrichten.

^[1812]

München, den 13ten August.

Am 13ten July sind die zwey königl. bayerschen Armeekorps, von Stara-Troki und Nove-Troki kommend, in der Gegend von Wilna eingetroffen. Das erste unter dem Kommando des Generals der Infanterie, von Deroy, hatte seinen Bivouak in einem kleinen Walde nahe an der Vorstadt genommen; das zweyte unter dem Kommando des Generals der Kavallerie, Grafen von Wrede, nahm seinen Bivouak in der Entfernung von 1 ½ Stunde von der Stadt. Abends gegen 7 Uhr erschienen Se. Majestät, der Kaiser, unvermuthet in dem Walde und kamen auf den Platz, wo die zweyte Infanteriebrigade, und zwar das vierte Linieninfanterieregiment, Herzog von Sachsenhildburghausen, bivouaquirte. Die Soldaten, überrascht, hatten nur so viel Zeit, zusammen zu laufen, und es lebe der Kaiser! zu rufen. Se. Majestät geruhten, sich bey dem Obersten des Regiments, Freyherrn von Zoller, welcher sich entschuldigte, daß das Regiment nicht unterm Gewehr stehe, nach dem Stande des Regiments zu erkundigen, wie die Mannschaft verpflegt sey, ob die bayerschen Truppen viele Kranke hätten. Allerhöchstdieselben erkundigten sich auch nach dem Stande der Armatur und mit wie viel Patronen jeder Mann versehen sey. Se. Majestät verfügten sich darauf zu den andern Regimentern und thaten dieselben Fragen. Während dessen befand sich in einem Augenblick Alles unter den Waffen und in Schlachtordnung. Bey der Rückkehr begaben sich Se. Majestät von einer Brigade zur andern und bezeigten ihre Zufriedenheit über die Geschwindigkeit, mit welcher die Bataillons in Schlachtordnung aufgestellt waren. Der General der Infanterie, von Deroy, so wie die beyden Generalmajors Siebein und von Raglovich, wurden darauf zur kaiserlichen Tafel geladen. Am 14ten, des Mittags, defilirten die beyden Korps in der größten Ordnung und der schönsten Haltung vor Sr. Majestät, indem sie ihren Marsch fortsetzen. Sie bestanden aus 4 Regimentern Kavallerie, 28 Bataillons Infanterie und 9 Batterien.