Bauske.[]
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Bauske, Bauschke, Städtchen und Amt in Semgallen, oder im östlichen Theile von Curland, zwischen den Flüssen Muß und Memel, nebst einem Schloß auf einem Felsen, die Bauskenburg genannt. Ein Theil der Fortificationen wurden 1796. durch die Russen gesprengt.
Zeitungsnachrichten.[]
- [1812]
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Bauske, den 14ten December.Das Geburtsfest Sr. Kaiserl. Majestät, unseres allgeliebten Monarchen, ward von den Einwohnern dieser Stadt und mehreren hier anwesenden Personen des Adels mit einer allgemeinen Freude und dem innigsten Danke gegen die Vorsehung gefeyert. Befreyt von den drückendsten Lasten und Beschwerden, die besonders auch diese Stadt und ihre umliegende Gegend seit 5 Monaten ohne Unterbrechung traf, gerettet von allen Drangsalen eines Krieges, der unsere Provinz bald völlig zur Einöde würde gemacht haben, wenn sie nicht durch die tapfere, mit unsterblichem Ruhm gekrönte, russische Armee wäre gerettet worden, wieder beglückt mit einer Regierung, deren Gerechtigkeit und Milde uns bald alles überstandene Elend wird vergessen machen -- floß das Herz von frommem Danke gegen Gott über. Diese Gefühle der lebhaftesten Freude und des wärmsten Dankes aller treuen Unterthanen, sprach in einem feyerlichen Altargebete aus, der Herr Probst und Konsistoralassessor N. Tiling, nachdem zuvor das Te Deum nach dem Klopstockschen Texte war gesungen worden. Hierauf hielt der Herr Pastor D. Krüger eine diesem Tage und den erlebten großen Ereignissen angemessene lehrreiche Predigt. Ein Lobgesang beschloß den Gottesdienst. Die Kirche war geschmackvoll erleuchtet, und während des Gesanges ward beständig gefeuert. Die Versammlung war ungemein zahlreich, indem nicht nur die beyden Behörden, das Hauptmannsgericht und der Magistrat in corpore, sondern auch selbst ein Theil des entferntern lithauischen Adels, erschienen. Alle Honoratioren begaben sich nun zu dem Herrn Hauptmann von Heyking, zu einem glänzenden von dem Herrn Hauptmann veranstalteten Diner. Es wurden die Gesundheiten Sr. Kaiserl. Majestät, des ganzen hohen Kaiserhauses und der ersten Helden der Armee ausgebracht. Das anwesende russische Militär ward ebenfalls von dem Herrn Reichsgrafen von Nettelhorst und dem Herrn Hauptmann von Heyking aufs Beste bewirthet. Nachmittags begab sich die Bürgerschaft wiederum zur Kirche, und der Herr Diakonus Pavian hielt ebenfalls einen zweckmäßigen erbaulichen Vortrag. Abends wieder die Gesundheiten unseres erhabenen Monarchen und die der ersten Herren Generale ausgebracht, die sich so großen Ruhm erfochten haben. Die Stadt war illuminirt, und es zeichneten sich besonders einige Häuser durch sinnbildliche Illumination und Inschriften aus; vor allen übrigen das Haus des Herrn Reichsgrafen von Nettelhorst. Auch die ausser der Stadt liegenden Häuser, ja sogar Bauerhütten, waren erleuchtet. Der laute Jubel, der Donner der Kanonen und die Musik währten bis zum Anbruch des Tages.
Quellen.[]
- ↑ Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
- ↑ Allgemeine deutsche Zeitung für Rußland. No. 302. Dienstag, den 17. December 1812.