Barchent.[]
Barchent [1] ist ein halb von Leinen und halb von Baumwolle gewebter Zeug, denn die Kette ist Leinen und der Einschlag Baumwolle. Die Barchentweber haben am ersten in Schwaben, unter dem Namen: Schwabenweber florirt, und sind daselbst auch, als besondere Barchentweber, zuerst bekannt und zünftig geworden; Jacobsons technol. Wörterb., fortgesetzt von Rosenthal. V. Th. 1793. S. 145. Im Herzogthum Würtenberg ist noch die Schorndofer Barchent-Fabrik berühmt; s. das 5te Stück der Betrachtungen über landwirthschaftliche Dinge im Herzogtum Würtenberg. Stuttg. 1768. S. 492. Im Jahr 1488 kamen viele Barchentweber aus Schwaben nach Nürnberg, wo man auf dem von ihnen benannten Schwabenberge Häuser für sie bauete, ihnen auf 5 Jahre Befreiung von allen bürgerlichen Beschwerden und Nachsteuerfreyheit zugestand, um dadurch den Barchenthandel nach Nürnberg zu bringen; kleine Chronik Nürnbergs. Altörf 1790 S. 42. Für die Barchentfabrik zu Reichenbach erschien am 28. Aug. 1749 eine Königl. Preußische Canefaß- und Barchentordnung; s. die Samml. schles. Ordn. vom Jahr 1748 folg. S. 539. -- Der Fabrikant Flotho aus Holzminden legte der Fürstin von Lippe-Bückeburg einen Plan zur Anlegung einer Manufaktur von Barchent vor, welcher aus flächsen Garn und aus künstmäßig zu Baumwolle veredelter Flachshede (Werg) gewebt wird; s. Bekanntmachung an das Publikum, die Anlegung einer Barchent-Manufaktur in der Stadt Bückeburg betreffend. Bückeburg 1796. 8.
Quellen.[]
- ↑ Handbuch der Erfindungen von Gabr. Christ. Benj. Busch, Diaconus ordinarius und Mitglied des geistlichen Ministerii zu Arnstadt. Zweyten Theils erste Abtheilung, von Bacchanalien bis Bildhauerkunst. Eisenach, bey Johann Georg Ernst Wittekindt. 1803.