Baden, am Fluß Limmat. Sie ist jetzt der Hauptort eines Distrikts, im Canton Argau, hat zwey Schlösser, und treibt einige Handelschaft. Das alte feste Bergschloß wurde im J. 1712. zerstört, der neue liegt jenseit der Limmat, und wurde ehedem von den Landvögten bewohnt. Ueber den Fluß führt eine bedeckte Brücke, die aus einem Hangwerk besteht. Im J. 1781. hatte die Stadt 353 Häuser und 1653 Einwohner, welche fast alle katholisch sind. In dieser Stadt pflegen die Schweizer ihre allgemeinen Tagesatzungen zu halten, und 1714 wurde die zu Rastadt angefangenen Friedenstraktaten zwi chen den Kaiser und der Krone Frankreich hier fortgesetzt, und am 7 September geschlossen. Uebrigens erwählt sich die Stadt ihren eigenen Rath, welcher aus dem größern und kleinern besteht, und wird nach ihren eigenen Gesetzen regiert, so daß der Landvogt, der auf einem Schlosse neben der Stadt wohnte, auch schon bey der ehemaligen Verfassung wenig zu sprechen hatte. Sie gehörte sonst, nebst der Grafschaft, den 8. alten Cantons; als sie aber im J. 1712. in dem toggenburger Kriege von den Zürchern und Bernern erobert wurde, haben die beyden Cantons Bern und Zürch sowohl die Stadt, als die Grafschaft Baden, mit Ausschließung der katholischen Cantons, 1712. im Frieden zu Arau behalten, jedoch, daß dem neutralen Canton Glaris sein Recht daran nicht entzogen wurde. Zürch und Bern besaßen also an dieser Grafschaft 7. Theile, und Glaris den achten. Erstere Cantons hatten auch die Landvogtey auf 14. Jahre, und Glaris auf 2. Jahre zu besezten. Eine Viertelstunde von der Stadt findet man vortreffliche warme Gesundbäder, welcher Ort zum Bädern genennt und stark besucht wird. Ihr Hauptbestandtheil ist Schwefel; der Quellen sind acht.
Quellen und Literatur[]
- Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.