Von Bastille bis Waterloo. Wiki
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Gesundheitsbrunnen am Gottesberg.[]

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Am Fuss dieses Berges, der unter No. 36 umständlicher beschrieben ist, liegt das Dorf Gottesdorf, und bey diesem der hier vorgestellte Gesundheitsbrunnen. Die Quelle dieses mineralischen Wassers, das unter dem Namen Drätsch bekannt ist, entspringt auf diesem Berge. Dieser Brunnen ist von vortrefflichem Geschmacke, und führt auch Eisentheile mit sich.

Die Quelle wurde erst vor wenig Jahren gereinigt und wieder hergestellt. Die Wege, welche dahin führen, sind nun ausgebessert; es wurde dort auf Kosten des Churfürsten ein grosses Gebäude aufgeführt, und man traf alle Anstalten, um diesen Brunnen zum angenehmen und bequemen Aufenthalte zu machen.

Von dieser Quelle führt der Weg nach dem Mönchs- und Nonnenkloster zu Marienforst. Die Lage um den Gottesberg lässt sich besser empfinden als beschrieben. Man findet hier reizende Hügel, Thäler, Bäche, Wälder und Weingärten, und man möchte fast sagen, dass die Natur in dieser Gegend alle ihre Schönheiten vereinigt habe.


Rheinische Landesbibliothek Koblenz.


Die Platte No. 34 stellt die Gegend dieses Gesundbrunnens mit dem dazu gehörigen Brunnhause vor.


Das Redoutenhaus bey Gottesberg.[]

Rheinische Landesbibliothek Koblenz.



Schon unter No. 33 haben wir von den Verschönerungen des Gesundheitsbrunnen bey Gottesberg gesprochen. Gegenwärtige Platte zeigt die Ansicht des reizenden Redoutenhauses und der daran stossenden Gebäude, in welchen die Fremden alle nur mögliche Bequemlichkeit finden.

Der jetzige Churfürst liess diese Gebäude auf seine Kosten bauen. Sie sind nur einige hundert Schritte vom Brunnen entfernt, und liegen an der Landstrasse, die von Coblenz nach Bonn führt. Man geniesst hier die Aussicht nach den sieben Bergen, und findet die Reise der Natur und des gesellschaftlichen Lebens hier vereinigt.


Ruin am Gottesberg.[]

Rheinische Landesbibliothek Koblenz.



Dieser Berg liegt ungefähr eine kleine Stunde von Bonn. Er hat seinen Namen von einem Tempel, der einst auf diesem Orte stand und dem Merkur geheiligt war. Auf dem abhängigen Theile dieses Berges befinden sich die auf gegenwärtigem Blatte vorgestellten Ruinen. Es sind die Überbleibsel eines alten Schlosses, an welchem man noch jetzt die Römische Bauart erkennt. Der hohe Thurm ist ganz von Quadersteinen aufgeführt.

Einige sind der Meinung, dass dieses Schloss vom Theodoricus, Erzbischofe zu Köln, zu Anfange des 13. Jahrhunderts sey erbaut worden, um sich gegen die Gewaltthätigkeiten des päpstlichen Stuhles zu schützen. Vor Zeiten war die Mauer noch ziemlich hoch und fest; aber im dreyssigjährigen Kriege hat dieses Schloss ungemein gelitten, indem der Gottesberg bald von den Schweden und bald von den Kaiserlichen besetzt wurde.


Godesberg.[]

Statens Museum for Kunst, Kopenhagen
Statens Museum for Kunst, Kopenhagen

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Godesberg, Dorf mit 604 Einwohnern und einem zerstörten Bergschloß, 1 gute Stunde von Bonn, im Erzstift Köln. Am Fuß des Bergs ist eine mineralische Quelle, bey welcher viele schöne Gebäude angelegt waren. Sie sind im Krieg durch die Franzosen verwüstet worden. Der Ort gehört nun zum Departement des Rheins und der Mosel, Bezirk Bonn.


Quellen.[]

  1. Fünfzig malerische Ansichten des Rhein-Stromes von Speyer bis Düsseldorf nach der Natur gezeichnet von L. Janscha. Wien bey Artaria und Compagnie. 1798.
  2. Geographisch- Historisch- Statistisches Zeitungs-Lexikon von Wolfgang Jäger, Professor zu Altdorf. Neu bearbeitet von Konrad Mannert, Königl. Bairischen Hofrath und Professor der Geschichte und Geographie zu Würzburg. Nürnberg, bey Ernst Christoph Grattenauer 1805.
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