Zeitungsnachrichten.[]
1812.[]
Paris, den 5ten May. [1]
Am 11ten April haben Se. Majestät den Heirathskontrakt des Herrn Barons von Caulaincourt, Divisionsgenerals, Gouverneurs der Pagen, mit Mademoiselle d'Aubusson de la Feuilliade unterzeichnet.
Paris, den 2ten Oktober. [2]Die Schlacht an der Moskwa machte dem Leben des Divisionsgenerals August Caulaincourt, Gouverneurs der Pagen Sr. Majestät, ein Ende. Die französische Armee verliert an ihm einen braven, einsichtsvollen, mit Liebe für sein Vaterland und mit Ergebenheit für seinen Fürsten erfüllten Officier. Er stammte aus einer alten Familie, die stets das Beyspiel aller Tugenden gab und immer ein Muster der genauesten und rührendsten Eintracht darbot. Seine Aeltern, welche wichtige Stellen am letzten Hofe bekleidet hatten, gingen nicht ohne Gefahr durch die Stürme der Revolution; aber bey Allem dem konnten sie nicht vergessen, daß sie Franzosen waren. Das Vaterland hatte nie ergebenere Kinder, der Staat keine treuere Vertheidiger. Sobald Ruhe und Ordnung hergestellt waren, trat der junge Caulaincourt in Dienst. Seine ersten Feldzüge waren bey der Armee von Italien unter eben den Fahnen, welche, von den Ufern der Var abgegangen, jetzt an der Mündung der Wolga wehen. Leider hatte ihm die Natur keine physische Kraft gegeben, die mit seiner Seelenstärke im Verhältniß stand, und die noch durch die edelsten und erhabensten Ideen geleitet ward. Lange war er von einer Brustkrankheit angegriffen, die seiner Familie und seinen Freunden die lebhafteste Besorgniß einflößte. Der Friede war für ihn nie eine Zeit der Feste und der Vergnügungen. Es beschäftigte sich dann mit seiner Gesundheit und suchte seine Kräfte zu sparen, um immer bereit zu seyn, den Krieg wieder anzufangen. Da er empfand, daß seine Laufbahn nicht lange seyn würde, so eilte er, sie zu erfüllen. Er wäre in Verzweiflung gewesen, der Krankheit zu unterliegen. Sein eifrigster Wunsch war, den Tod der Braven zu sterben. Der Himmel hat seine Wünsche erfüllt. Er hat unsterbliche Trophäen mit seinem Blute gefärbt. Gestorben für Frankreich, lebte er schon für die Geschichte. General Caulaincourt ward in der Blüthe seiner Jahre dahin gerafft. Er hatte mehreren Gefechten beygewohnt, als er Jahre zählte. Mit der Tapferkeit des Kriegers vereinigte er die Urbanität des Weltmannes. Aufgeklärt, fein, geistvoll, edel und hochherzig, glänzte er mit allen Eigenschaften und Tugenden eines französischen Ritters.