Assignat.[]
Assignat, in der französischen Revolutionszeit ein Wort für National-Papiergeld, welches den Werth der Münze hat. Dieses Wort entstand daher, weil die ersten 400 Millionen dieses Papiergeldes, welche die constituirende Versammlung mit Genehmigung des Königs machte, zu ihrer Sicherheit auf den Verkauf der eingezogenen geistlichen Güter assignirt oder angewiesen wurden. In der Folge wurde der Name Assignate für alles Papiergeld, das in Umlauf gesetzt wurde, beibehalten. Die königliche Genehmigung und Proclamation über die ersten 400 Millionen Assignate ist vom 19ten April 1790. Schon den 27sten August dieses Jahres drang Mirabeau auf die Verfertigung von 2000 Millionen neuer Assignate, (die ersten 400 Millionen waren bereits ausgegeben), und es entstanden hierüber heftige Debatten im Nationalconvent. Vorzüglich zeichneten sich Bergasse und Dupont als Mirabeau's Gegner aus; sie sahen ein, daß der Assignatenplan eine Erfindung Clavieres (aus dessen Schrift Mirabeau's Rede nur ein Auszug war) sey, sich und seine Anhänger zu bereichern; daß durch diesen Plan die reichen Wucherer in den Besitz der Nationalgüter gesetzt werden würden, und daß die Nationalgüter bei weitem nicht hinreichend seyen, die Assignate, besonders wenn sie vermehrt würden, zu decken. Mirabeau setzte ihren Gründen unter andern den großen, politischen Nutzen entgegen, daß der Assignatenplan jeder Besitzer von Assignaten zu einem nothwendigen Vertheidiger der neuen Constitution mache, welche die Auswechslung der Assignate gegen Nationalgüter garantirt hatte. Pethion unterstützte ihn und es wurden aufs neue 800 Millionen Assignate decretirt. Nach und nach vermehrte man die Assignate, wie bekannt ist, bis auf 40 Milliarden und sie sanken zuletzt auf nichts herab. Mehreres über dieses Papiergeld und dessen weiteres Schicksal findet man in dem Artikel Mandat.
Quellen.[]
Literatur.[]
- Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Stuttgart bei A. F. Macklot. 1816.